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[Endoplasmatisches Reticulum]

Na ja gut bei wie vielen Stellen hast du denn dann bereits evaluiert oder Entscheidungen unter Berücksichtigung solcher Bewertungen getroffen?

Viele! Nur schlechte (halbwegs aktuelle) Bewertungen = ich spare mir die Bewerbung.

Man muss natürlich die PJ-Sicht auf einen AiW tranformieren. Aber wenn ich 4, 5, 6 aktuelle PJ-Bewertungen habe, die alle sagen: Beschissene Stimmung, ganzes Team zerstritten, Chef schreit Assistenten an, ständig Personalwechsel, krasse Unterbesetzung, Feierabend regulär frühestens 2 h nach Regelende, alle unzufrieden. Da würdest du ernsthaft noch hinfahren und hospitieren? Wenn ja, warum?

Eine WB hat auch ne wesentlich breitere Spanne an Personen die evaluieren könnten. Schon alleine die Kombinationen von eigenem WBJ und Betriebszugehörigkeit.

Hmm. Ich habe noch keine Abteilung erlebt, wo sich die Arbeitsbedingungen wesentlich zwischen einem AiW im 1. Jahr und einem im 3. Jahr unterschieden hätten. Wie stellst du dir so eine Konstellation vor?

[Choranaptyxis]

Ich habe die Bewertungen fürs PJ immer gelesen, gestimmt haben sie so semi. Bei zweien gab es wegen Personalmangel viel schlechteres Teaching. Die haben jetzt von den PJlern aber auch entsprechende Bewertungen bekommen, sodass auch das, natürlich mit Zeitverzug, sichtbar ist.
Bei zwei anderen war es den Bewertungen entsprechend, einmal sogar beseser.
Aber ja, man muss teils zwischen den Zeilen lesen, um zu sehen, wie objektiv schreibt jemand etwas, und natürlich auch wie ausführlich. Und wie ER schrieb, was kann ich davon als AiW nutzen. Wenig PJ-Gehalt tangiert einen AiW nicht, könnte maximal auf Überstundenvergütung schließen lassen, aber Simmung im Team, Teaching, wenn der PJler sagt, OÄ nie verfügbar, keiner bekommt je was erklärt, trifft das vlt auch auf einen selbst zu.
Deswegen immer, wenn möglich, Bewertungen abgeben. Positives reinschreiben, negatives, dann kann der Leser ja selbst überlegen, was er daraus mitnimmt.

[Dooly]

Also vom PJ/Famu Ranking kann man gar nichts für die WB nutzen, das ist doch völlig Much. Ich bezog mich auf die Seiten, auf denen man Arbeits- bzw. WB Bedingungen evaluiert. Von PJ Bedingungen auf WB Bedingungen zu schließen ist meiner Erfahrung nach total random. Aber klar, ich hab ja auch nur dieses eine PJ gemacht, vielleicht täusch ich mich da auch.

Hmm. Ich habe noch keine Abteilung erlebt, wo sich die Arbeitsbedingungen wesentlich zwischen einem AiW im 1. Jahr und einem im 3. Jahr unterschieden hätten. Wie stellst du dir so eine Konstellation vor?

Bei uns besteht ein deutlicher Unterschied zwischen dem Kollegen kurz vorm FA und mir 4 Monate nach Berufsbeginn. Was er kritisiert ist etwas völlig anderes, als was ich kritisiere und die Ansprüche an ihn andere, als die an mich. Ich hab eindeutig nen Welpenschutz, den der Kollege nicht hat.
Wenn ich meine Erfahrung aus dem Innere Tertial hinzuziehe, liegen zwischen 1. und 3 WBJ auch Welten. Im dritten Jahr war jede:r ÄiW auf ITS gewesen, womit sich auch noch mal das Ansehen ändert, weil man ab dann als „Erfahrene“ zählt. In Chirurgie war die Kluft bzgl. Selbsttätigkeit im OP auch riesig nach 3 Jahren Zugehörigkeit. Ich bin ziemlich sicher, dass es gar nicht selten so wäre, dass dieselbe Person im 1. Jahr anders evaluieren würde, als im 3. Jahr.

Als Studi hängt man da viel mehr drin. Solange man das selbst nutzt, evaluiert man auch fleißiger. Ob man Studi im 5. oder 10. Semester ist ist piepegal, ob man in Heidelberg oder Varna studiert hat ebenso.

Was denkst du denn ist der Grund, weshalb sich solche Plattformen nicht etabliert haben?

[nie]

Vielleicht weil viele Assistenten nicht das Bedürfnis haben, die eigene Arbeitsstelle, an der man auch weiterhin tätig sein will, mit all ihren Vor- und Nachteilen semianonym im Internet zu rezensieren…

[Endoplasmatisches Reticulum]

Was denkst du denn ist der Grund, weshalb sich solche Plattformen nicht etabliert haben?

Einige Möglichkeiten habe ich vor 2 Posts detailliert beschrieben. Ich denke, man kann sehr viele Informationen aus PJ-Rankings ziehen, die auch für einen AiW relevant und wertvoll sind. Beispiele wurden im Überfluss genannt. Natürlich wäre ein dediziertes AiW-Bewertungsportal sehr viel cooler.

Ich glaube aber auch, dass wir ein bisschen aneinander vorbei reden. Ich sehe darin eher einen Negativfilter im Bezug auf Arbeitsbedingungen, du scheinst mir eher auf die Qualität der Weiterbildung, Rotationen etc. anzuspielen. Klar ist Letzteres in PJ-Bewertungen eher nicht zu finden. Darum geht es mir aber auch nicht, wenn ich PJ-Rankings nachschaue und mir jede einzelne Bewertung einstimmig signalisiert, dass man da als Zugochse verheizt wird.

Auch mit abweichenden Leveln an Erfahrung wird eine Schleiferabteilung nach Lehrbuch nicht von einem Assi im 1. Jahr mit einer 6 bewertet und von einem Assi im 3. Jahr mit einer 1.