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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Neulich habe ich einen Werbelink gesehen, welcher zu einer Stellenausschreibung für einen Konzern führte, der bekanntermaßen einen Teil seines Umsatzes über Rüstungsgüter generiert. Dort wurde ein Betriebsarzt gesucht, offenbar sogar in Weiterbildung. Scheinbar lag dort auch die volle Weiterbildungsermächtigung vor.

    Hab kurz überlegt, aber letztlich war es doch too much - natürlich ist ein Job primär Geldverdienen und seinen Idealismus dürfte jeder nach ein paar Berufsjahren komplett abgelegt haben - aber für den reibungslosen innerbetrieblichen Ablauf eines Unternehmens zu sorgen, das mehr oder weniger indirekt dabei mithilft, dass anderswo Menschen zerfetzt und getötet werden ist mit dem Arztberuf ehrlicherweise nicht vereinbar.

    Umso erschreckender ist es, dass da offenbar gar nicht so wenige Mediziner arbeiten. Irgendwie ist es ja logisch, auch die Rüstungsindustrie braucht Betriebsärzte. Theoretisch kann es auch bei einem "neutralen" Dienstleister passieren, dass man an solche "Kunden" ausgeliehen wird.

    Irgendwie hat mich das dann zunehmend zum Nachdenken gebracht. Vor allem auch die Tatsache, dass die Ärztekammer an solche Unternehmen Weiterbildungsermächtigungen erteilt, praktisch gemeinsame Sache mit der Rüstungsindustrie macht.

    Mich würde interessieren, wie ihr darüber denkt. Seht ihr das nicht so eng? Habe ich den falschen Denkansatz?



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  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    Ich kann deine Ansicht in diesem Punkt tatsächlich überhaupt nicht teilen und finde sie deutlich übertrieben.

    Diese Unternehmen sind völlig legale Unternehmen in Deutschland. Und wir brauchen sie. Oder soll die Bundeswehr Deutschland mit Papierkügelchen verteidigen?

    Wenn Du so denkst, wie denkst Du über Ärzte bei der Bundeswehr??? Auch die Bundeswehr brauchen wir.

    Wie über Ärzte in den Diensten von Pharmaunternehmen??? Auch Pharmaunternehmen brauchen wir.

    Und wie Du schon sagst, alle diese Unternehmen brauchen auch Betriebsärzte. Die dort per se nur für die Gesundheit der Arbeitnehmer sorgen, also völlig im Einklang mit ärztlichem Ethos handeln.



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  3. #3
    Fertig :)
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    die Menschen, die in der Rüstungsindustrie arbeiten, haben auch das Recht auf einen Betriebsarzt. Das Argument, dass die indirekt an der Tötung von Menschen beteiligt sind, finde ich auch etwas weit hergeholt Ich finde das alles nicht so schlimm, wenn man selber moralische Bedenken hat, kann man ja auch Betriebsarzt woanders werden.
    Aktuell wird ja ganz laut nach Waffenlieferung geschrien und die Bundeswehr massiv aufgerüstet. Noch vor wenigen Monaten wurde man, wenn man sowas gefordert hat, als kriegslüsterner Nazi oder sonstwas abgetan... Und das Argument mit dem Töten ist auch nur so lange relevant, bis es "die richtigen" (aktuell: die bösen russischen Soldaten) trifft. Soviel dazu. ;)



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  4. #4
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
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  5. #5
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von mbs Beitrag anzeigen
    Mich würde interessieren, wie ihr darüber denkt. Seht ihr das nicht so eng? Habe ich den falschen Denkansatz?
    Man muss das viel globaler betrachten: wer forscht denn für die Rüstungsindustrie? Unis. Und lassen die sich von der Rüstungsindustrie sponsorn? Und wie. Von daher gibt es auch das Thema "Zivilklausel". Viele viele Unikliniken sind da aber gar nicht dabei. Schau einfach mal unter http://zivilklausel.de/node/18
    München fehlt, Augsburg auch, Regensburg sowieso usw... hast du an einer solchen Uni studiert? Solltest du eigentlich konsequenterweise deine Approbation zurückgeben. Wurde indirekt gesponsort durch die Rüstungsindustrie und mit denen willst du ja nichts zu tun haben, oder? Kanntet ihr die Zivilklausel nicht? Beschäftigt ihr euch mit sowas nicht? [/Übertreibung ende]

    Oder um deine Fragen zu beantworten: den Denkansatz finde ich richtig. Man sollte drüber nachdenken was man tut und wen oder was man damit unterstützt. Aber im Ergebnis in diesem Fall seh ich es nicht so eng. Glaub ich. Bin mir nicht sicher weil sich für mich die Frage nicht stellt.

    Ich persönlich lehne auch gewisse Arbeitsstätten (aus anderen Gründen) ab, weil ich deren Denkweise aus tiefstem Herzen nicht unterstützen kann. Zum Glück ging das bisher gut und ich musste nie in Versuchung kommen. Was ich sonst machen würde weiß ich nicht. Vielleicht würde ich trotzdem täglich zur Arbeit gehen mit dem Gedanken "zum Wohle meiner Kinder". Auf der anderen Seite kann ich schlecht für die Kinder da sein wenn es mir selbst nicht gut geht. Ich weiß es einfach nicht.
    Wenn du denkst dass du da täglich Bedenken hast macht es vielleicht Sinn woanders dein Glück zu suchen.
    Erst die Taten eines Menschen zeigen was die Worte wert waren.



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