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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von Thomas24 Beitrag anzeigen
    No Shit, Sherlock? Die drei Kollegen kennen sich noch aus der Klinikzeit und haben sich zu einem ähnlichen Zeitpunkt niedergelassen- hätte ja keiner ahnen können, dass die auch zu einem ähnlichen Zeitpunkt aufhören wollen...). Die KV agiert eben wie eine deutsche Behörde, behäbig und langsam... Und Sie kennt deinen Markt (dein Fachgebiet) nicht.
    Ich kenn sowas auch und man kann auf ein paar Jahre vorhersagen wann das passieren wird. Und es wird spannend bis gewaltig was dann passiert. Klar, es geht immer weiter. Aber es wird auf jeden Fall spannend.
    Zitat Zitat von Thomas24 Beitrag anzeigen
    Ganz anders hingegen die Perspektive des Unternehmers: Du bist im Thema, du kennst die lokalen Akteure und kennst die Altersstruktur- und zack, wenn die drei Kollegen dann zu einem ähnlichen Zeitpunkt aufhören möchten, hast du die eben vorher schon Jahre vorher angesprochen...
    Voll. Langsamer Rückzug des Einen, Aufbau des Nachfolgers etc. Kann man alles auf Jahre bis Jahrzehnte planen.
    Wenn man selbst aber Abgestellter ist? Nach einem selbst die Sinnflut. Wenn ich weiß dass es in einem Fach 80% der Oberärzte Ü60 sind und demnächst in Rente gehen werden/müssen, dann bin ich Krankenhaus/Planwirtschaft und lasse es erstmal auf mich zukommen. Kann man ja nie so genau sagen wann das passiert und Stellen gibt es halt einfach nur so und so viele...
    Zitat Zitat von Thomas24 Beitrag anzeigen
    Denn man darf nicht vergessen, dass auch die Nachfrage nach Sitzen in den letzten Jahren ja deutlich nachgelassen hat. Immer mehr Kolleginnen und Kollegen bevorzugen eine Tätigkeit in einer BAG anstelle eines Einzelsitzes, Tätigkeit in Anstellung, flexible Arbeitszeitmodelle usw. vor allem in ländlichen Bereichen gibt es kaum noch junge Kollegen frisch aus der Klinik, die sich verschulden und den Schritt in die Selbständigkeit wagen möchten usw. pp. Wenn keine Käufer auf derartige Sitze (ländlich, Einzelsitz, Investitionsstau in Material und Gebäude) vorhanden sind, und mittelständische Praxiskonglomerate ebenfalls nicht mehr als Käufer auftreten dürfen, tja, dann werden solche Sitze und Praxen mangels Nachfolger eben dicht gemacht
    Sorry, aber Einzelpraxis ist auch aus meiner Sicht eher... risikoreich. Inzwischen gibt es immer mehr Deckelungen auf der einen Seite und Fixkosten (oder Fix-Arbeitzeiten) auch bürokratischer Natur auf der anderen Seite. Sich das Risiko (eigener Arbeitsausfall, laufende Personalkosten etc.) und solche Fixkosten zu teilen macht Sinn. Eine Gemeinschaftspraxis fände ich persönlich daher deutlich erstrebenswerter als eine Einzelpraxis.
    Erst die Taten eines Menschen zeigen was die Worte wert waren.



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  2. #17
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    In absteigender Reihenfolge - welche Praxisformen sind finanziell am lukrativsten? Lässt sich hier auch unabhängig von Fachrichtungen eine Tendenz absehen?

    Einzelpraxis - Gemeinschaftspraxis - MVZ in leitender Funktion - Angestellter?



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  3. #18
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    Zitat Zitat von Thomas24 Beitrag anzeigen
    Bei einer Staatsquote von über 50% (!!!) in Deutschland überhaupt von deutschem "Ultrakapitalismus" zu sprechen, halte ich für recht gewagt. Vor allem in einem Bereich, wie dem Gesundheitswesen, dem es ja an Regulierung und Bürokratie ja nicht mangelt.
    Ich habe nicht von "deutschem Ultrakapitalismus" gesprochen. Sondern von einer typisch deutschen Tendenz zur Überregulierung in Verbindung mit dem Ultrakapitalismus der weltweiten Finanzmärkte, an denen deutsche Kassensitze mittlerweile gehandelt werden. Vielleicht kann die KV beim "Verkauf" der Sitze theoretisch auch anders entscheiden, aber das tut sie offenbar so selten, dass die Investoren in der Regel schon bekommen, was sie wollen.

    Zitat Zitat von Thomas24 Beitrag anzeigen
    Die Chimäre aus planwirtschaftliche Regulierung, in der sowohl Mengen (gedeckelt), Preise (gedeckelt), Qualität und Ausmaß der Versorgung ("Wirtschaftlich, ausreichend, notwendig und zweckmässig" nach SGB) und Anzahl der Akteure (durch KV) einerseits staatlich vorgegeben sind und andererseits die Akteure dennoch untereinander in Wettbewerb treten sollen, funktioniert ja nur so leidlich gut .
    Korrekt, und dass das Recht zur Abrechnung mit dem Gesundheitssystem dabei zu einem Handelsgut internationaler Finanzakteure wird ist ein absurdes Ergebnis dieses Systems. Ich bin ein Freund der freien Marktwirtschaft, aber zu dieser gehört eben auch das Abbauen von künstlichen Markteintrittsbarrieren, und gerade nicht, dass man großen Akteuren das Aufbauen von monopolartigen Stellungen erlaubt. Und erst recht nicht, kleinen Akteuren die Teilnahme am Markt zu verwehren.

    Zitat Zitat von Thomas24 Beitrag anzeigen
    Man darf nicht vergessen, dass Herr Lauterbach einer der größten Privatisierungslobbyisten im Gesundheitswesen gewesen ist (Hust, Rhön Kliniken, Hust) und seit Jahrzehnten wiederholt versucht hat, die Rahmenbedingungen der ambulanten Versorgung so zu modifizieren, dass der stationäre Sektor davon profitiert hätte. Natürlich immer völlig uneigennützig zum Wohle der Versicherten () und zur Verbesserung der sektorenübergreifenden Versorgung () und völlig ohne pekuniäre Hintergedanken. Ich denke, wir können uns darauf einigen, dass die potentiellen Berufsaussichten von jungen Kolleginnen und Kollegen (mangels eigener Niederlassungsmöglichkeiten) das Letzte sind, was Herrn Lauterbach schlaflose Nächte bereitet. Ihm geht es da um andere Dinge, und wenn man das Ganze dem Wähler auch noch populistisch, äh, populär verpacken kann, umso besser
    Was genau führt er deiner Meinung nach denn im Schilde? Aus meiner Sicht ist es andersherum: Das aktuelle System führt mittelfristig dazu, dass fast alle (lukrativen) Kassensitze fest in der Hand von Private-Equity-Fonds sein werden, und für die Ärzte selbst entweder nur das platte, unrentable Land oder die Anstellung bleibt. Insofern steuern wir schon auf ein Worst-Case-Szenario zu und es kann eigentlich nur besser werden.

    Zitat Zitat von OhDaeSu Beitrag anzeigen
    Die Praxis kannst du doch abgeben, an wen du möchtest. Nur die Lizenz zur Abrechnung mit der GKV könnte doch bitte nach deinem Ausscheiden aus der vertragsärtztlichen Versorgung wieder an die KV zurück fallen. Ob damit nun direkt dem Sozialismus Tür und Tor geöffnet würde, bezweifle ich mal, denn die (i)MVZ-Möglichkeit gibt es mWn noch keine zwei Dekaden lang.
    […]
    Ja, nicht dass dem langjährigen Praxisinhaber nach seiner Tätigkeit mit >€160k pa Medianüberschuss auch noch die Altersarmut droht. Dann lass uns lieber die Freiberuflichkeit der jüngeren Kollegen verscherbeln.
    Ich lese deine Beiträge sehr gerne, aber da spricht imo jmd, der seine vielen Schäfchen absehbar im Trockenen hat.
    So lese ich die Beiträge ehrlicherweise auch...
    Geändert von WiWi18 (28.12.2022 um 16:18 Uhr)



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  4. #19
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    Ich habe aktuell entweder die Perspektive,
    in einer Klinik zu arbeiten (nie wieder!), angestellt in einer Praxis/MVZ oder einen Sitz zu ergattern für 400.000€ (umziehen kommt nicht in Frage…).
    Dass der „Sitz“/ die Praxis/ die Teilhaberschaft in einer BAG so absurd teuer ist, liegt doch nunmal daran, dass hier Handel getrieben wird mit einem
    Gut (GKV Patienten behandeln zu dürfen), dass eigentlich kein Wirtschaftsgut sein sollte und durch Investoren auf dem Markt so absurde Summen annimmt.
    Jeder Vorstoß in die Richtung das zu verändern, kommt mir erstmal sinnvoll vor. Ich will gern Patienten gut behandeln und davon leben können - und nicht als Angestellte eines großen Wirtschaftsbetriebs dazu gezwungen sein, dass monetäre Interessen von Investoren das höchste Gut sind…



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  5. #20
    The cake was a lie. Avatar von Endoplasmatisches Reticulum
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    Ich finde die Vorstellung absurd, eine Regulierung gegen Mechanismen, die ein System für 99.9 % der möglichen Teilnehmer unzugänglich machen, wäre schlecht, weil sie die Teilnahme am System einschränken würde.



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