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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    straight outta hell
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    Für mich klingt das wie Berufsanfänger, die ohne richtige Einarbeitung in die ZNA gestellt werden und von denen erwartet wird, dass sie die Leistung eines erfahrenen Assistenten bringen. Das funktioniert natürlich nicht, woher sollen die das denn können? Hat sich den mal jemand mit den jungen Kollegen hingesetzt und geschaut, wo es hakt und was sie besser machen können?

    Ich bin selbst internistische Altassistentin und je mehr Erfahrung ich habe, desto nachsichtiger bin ich mit unerfahrenen Kollegen, von denen oft selbstverständlich erwartet wird, dass sie vom ersten Tag an arbeiten wie jemand mit mehrjähriger Erfahrung, Weil der Laden laufen muss und niemand Bock auf Lehre hat. Ich versuche auch, den jungen Kollegen so viel wie möglich beizubringen und sie zu unterstützen, da merkt man dann schon recht schnell ob sie wirklich nur überfordert weil unerfahren sind oder wirklich faul und uninteressiert. Wir haben auch Leute, mit denen man sich abmühen kann, wie man will und die auch nach 6 Monaten keinerlei Lernkurve haben. Denen räume ich dann auch nicht mehr hinterher und kommuniziere das dann auch so, dass ich erwarte, dass sie in der Lage sind, X und Y selbst zu regeln. Vor allem wenn ich’s selbst mit ihnen besprochen/geübt habe. Und wenn das nicht funktioniert, kommuniziere das ich auch an die Oberärzte.

    Aber allgemein ist das eben auch einfach das „Schicksal“ der fortgeschrittenen Assistenten, den Anfängern hinterher zu räumen. Denn die können und wissen es nicht besser und können nur besser werden, wenn ihnen jemand was beibringt. Mir ist auch erst viel später klargeworden, dass meine erfahrenen Kollegen auch damals hinter mir hergeräumt haben obwohl ich dachte, ich hätte den Laden im Griff.



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  2. #17
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    Ich würde sagen, unser Team war eigentlich immer sehr kollegial, wir helfen uns, wo es geht. Kurz nach mir haben noch zwei andere Kolleg:innen angefangen, die beide auch noch da sind, und ich würde behaupten, wir drei haben uns alle recht schnell reingefuchst. Klar, auch ich merke im Nachhinein, dass ich am Anfang Sachen vergessen habe oder sehr langsam war. Logisch.
    Daher haben wir ja auch versucht bzw. versuchen, den "Neuen" in der Einarbeitung viel Kleinkram abzunehmen, verteidigen sie vor fiesen Schwestern, wenn mal etwas nicht so gut läuft etc.
    Aber wie schon gesagt. Bei ein paar von denen gibt es keine richtige Lernkurve und ich habe den Eindruck, diese verlassen sich darauf, dass es dann schon jemand anderes macht.
    Da bleibt dann einfach Arbeit liegen, an vorbereitete Briefe, vernünftige Doku, gepflegte Übergabelisten etc. (gerade für Verlegungen zwischen Stroke und Peripherie wichtig) braucht man gar nicht erst denken.
    Wir haben das natürlich schon unter vier Augen angesprochen, was so erwartet wird und Tipps gegeben, wie man sich besser organisieren kann etc. Aber bei manchen ändert sich nix.
    Die Oberärzte darauf angesprochen sagen oft einfach "Ja ich weiß, das ist für uns auch anstrengend" oder aber indirekt wird von uns Älteren erwartet, dass es trotzdem läuft, z.B. hieß dann "Kannst du XY das nicht nochmal auf assistenzärztlicher Ebene erklären, dass das so nicht geht" - und wenn man dann beteuert, dass man es wirklich schon mehrfach eingehend erklärt und gemeinsam gemacht hat, ändert sich trotzdem nichts.

    Wegen der ersten Antwort: In der Einarbeitung raucht einem schon als Muttersprachler, der das deutsche Gesundheitssystem einigermaßen kennt, permanent der Kopf. Wenn man dann noch anfängt, Krankheitsbilder und jede einzelne Abkürzung und Zuständigkeiten im deutschen Gesundheitswesen zu erklären, ist das in der Akutversorgung halt sowohl für den Berufsanfänger als auch für den Einarbeitenden anstrengend... Aber das ist ja auch bei jeder Person total individuell. Deswegen habe ich auch bewusst von einer "Sprachbarriere" gesprochen, in unserer Abteilung sind je nach Definiton mehr als die Hälfte der Assis "Ausländer", aber nicht alle haben Sprachprobleme. Und wiederum haben wir auch muttersprachliche offiziell diagnostizierte Legastheniker dazwischen, die sich entsprechend schwertun.



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  3. #18
    Diamanten Mitglied
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    Das sind ja mehrere ziemlich unterschiedliche Probleme.

    Erstens werden Patienten bis zur Dienstübergabe nicht abgearbeitet. Das kann man ja mit den betreffenden Kollegen besprechen - sie gehen erst dann, wenn diese Patienten ordentlich aufgenommen wurden, inklusive allem was dazugehört.

    Zweitens gibt es die Kollegin, die Sachen vergisst und/oder nicht macht - das muss man mit dieser Kollegin besprechen und, falls das nach mehreren Mahnungen nichts bringt, als potenzielle Gefährdung nach oben weiterleiten.

    Drittens geht es um die Lehre per se. Die ist im deutschen Sprachraum halt leider meist völlig unstrukturiert, was wirklich eine Schande ist. Trotzdem kann man auch hier kleine Interventionen starten, z.B. kurz nachbesprechen, dass bestimmte Aspekte (wie z.B. Lagerungsschwindel oder PNP) nicht ordentlich untersucht wurden, woran das liegt, auf einsteigerfreundliche Quellen hinweisen, wo man sich in diese Themen einlesen kann. Oder darauf hinweisen, welche YouTube-Videos, Lehrbücher oder sonstige Quellen es gibt, um die neurologische Untersuchung zu erlernen, oder um sich einen Überblick über die wichtigsten neurologischen Krankheitsbilder zu verschaffen. Und vielleicht auch, noch besser, eine wöchentliche Fortbildung ins Leben rufen, natürlich auch mit oberärztlicher Beteiligung, die sich diese beiden Themen zum Inhalt macht. Und ganz allgemein in Sachen Lehre auch die Oberärzte in die Pflicht nehmen.



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  4. #19
    Registrierter Benutzer
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    21.03.2023
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    135
    Habt ihr ein Zettel wo alles steht?

    ZB Checkliste für jeden Pat nach Aufnahme, Ablauf der Untersuchung, Uhrzeiten der Visiten, Abteilungsinterne Kürzel, Bettenkoordination, wer fährt wann den Patienten zum CT, was sind die "can't miss" Diagnosen...

    Ich würde an die Oberärzte gehen mit der expliziten Bitte sich darum zu bemühen dass jedem Assistenzarzt so ein Einarbeitungsbogen ausgehändigt wird. Wenn du daran interessiert bist, in dem Krankenhaus zu bleiben, und eventuell die OA Funktion in Paar Jahre zu übernehmen, kannst du dich an dem Entwurf (umsonst, klaro) beteiligen, ansonsten sollst du die Oberärzte unterstützen was zu ändern.

    Mit so einem Zettel (15-30 Seiten kommen da schon zusammen) haben die schlauen Zeit, daheim sich auf den Dienst vorzubereiten, und die faulen haben keine Ausrede, von Dingen nicht gewusst zu haben.



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  5. #20
    The cake was a lie. Avatar von Endoplasmatisches Reticulum
    Mitglied seit
    16.03.2020
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    Zitat Zitat von davo Beitrag anzeigen
    Erstens werden Patienten bis zur Dienstübergabe nicht abgearbeitet. Das kann man ja mit den betreffenden Kollegen besprechen - sie gehen erst dann, wenn diese Patienten ordentlich aufgenommen wurden, inklusive allem was dazugehört.
    Zitat Zitat von alphamethyldopa Beitrag anzeigen
    Mit so einem Zettel (15-30 Seiten kommen da schon zusammen) haben die schlauen Zeit, daheim sich auf den Dienst vorzubereiten, und die faulen haben keine Ausrede, von Dingen nicht gewusst zu haben.
    Verrückt. Ich dachte mich zu erinnern, der Tenor hier im Forum sei, dass man heutzutage pünktlich geht und als Anfänger unbedingt schnell lernen muss, sich diesbezüglich abzugrenzen. Jetzt bleibt man plötzlich doch wieder selbstverständlich so lange, bis auch der letzte Patient abgefertigt ist, und arbeitet bitteschön zuhause in der Freizeit noch Einarbeitungshefte durch?

    Ich finde es bei solchen Diskusisonen oft schwierig abzugrenzen, was strukturelles und was individuelles Problem ist. Gerade Altassis kriegen ggf. gar nicht mit, was bei den Neuen den Tag über so abgeht. Hier wurde ja hauptsächlich beschrieben, was die Oberärzte antworten, und dass sich nach Vieraugengesprächen nichts ändert. Aber was sagen denn die Betroffenen selbst dazu? Warum klappt es in deren Augen nicht? Das würde mich erstmal interessieren, bevor diskutiert wird, wie man Arbeitsergebnisse forciert, die den Altassis gefällig sind. Dass die Anfänger aktuell Auslöser für Unmut sind, ist ja unstrittig. Das heißt aber nicht, dass sie auch die Ursache sein müssen.



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