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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    Hallo zusammen. Bei uns in der Klinik ist die Frage aufgekommen über welche Infektionsrisiken bei einer Transfusion aufgeklärt werden soll. Wir reden hier von Deutschland. Ich würde behaupten es reicht pauschal über das Risiko von Infektionen aufzuklären, ohne auf die einzelnen möglichen Infektionen einzugehen (Hepatitis, HIV, Syphilis). Aus dem einfachen Grund, dass Übertragung von Infektionskrankheiten mittlerweile sehr selten geworden sind (Bspw. HIV <1:1 Mio). Insbesondere die Neuinfektionen mit HIV hat zudem lange nicht mehr die Konsequenzen wie noch vor 20 Jahren. Und das Aufklärung über geringe Risiken mit geringen Konsequenzen eben so viel Schaden wie Nutzen haben und deswegen auch unterbleiben können. Wie seht ihr das? Wie handhabt ihr das? Kennt ihr aktuelle Empfehlungen? Und ich meine nicht das kontroverse Urteil aus 2005 laut dem man im Rahmen einer nachträglichen Sicherungsaufklärung einen HIV-Test nach Transfusion empfehlen sollte.

    https://g.co/about/djv278

    https://academic.oup.com/ajcp/article/138/4/559/1760948



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  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    Also, ich würde allgemein über Übertragung von Infektionen aufklären und speziell, zumindest kurz,, über HIV.
    Weil es *immer noch* eine lebensverändernde Diagnose ist und eben nicht heilbar.
    "Die Menschen sind schlecht und die Welt ist am Arsch, aber Alles wird gut!"



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  3. #3
    Diamanten Mitglied Avatar von Matzexc1
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    Allgemeine Risiken auf jeden Fall, die Möglichkeit das was unbekanntes in der Konserve ist kann bestehen...HIV würde ich miterwahnen.
    Malaria wird übrigens vom Roten Kreuz nicht getestet deshalb heisst es 6 Monate warten bevor man nach einer Reise in ein Risikogebiet Blut spenden darf



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  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    Also wenn ich über eine einzelne Infektion gesondert aufklären würde, dann würde ich über Hepatitis B aufklären, v.a. weil es häufiger übertragen wird.

    Wahrscheinlich gibt es unbekannte Infektionen, die auch nicht getestet werden. Hepatitis C hieß lange "Nicht A/Nicht B Hepatitis". Aber über das abstrakte Risiko einer unbekannten Infektion aufklären? Dann ist der Patient endgültig verwirrt.

    Am Ende denke ich geht es auch sehr darum wie ernst die Konsequenzen sind. Und diese Frage sollte man vielleicht auch als Patientensicht beantworten. Also Berechtigung des Stigmas einer HIV -Infektion hin oder her. Den durchschnittlichen Patienten belastet eine HIV-Infektion mehr als andere Infektionen.

    "Wie hoch ist geschätzt heutzutage noch das Risiko eines Empfängers sich durch Spenderblut mit HIV, Hepatitis A,B,C u.ä. zu infizieren?
    Die Hämovigilanz-Daten des Paul-Ehrlich-Instituts zeigen, dass nach Einführung des direkten Genomnachweises für HIV im Jahr 2004 nur noch 2 HIV-Über*tra*gun*gen (2007 und 2010) bekannt geworden sind (bei mehr als 4 Millionen Trans*fu*sio*nen/Jahr). Nach Einführung des verbindlichen HCV-Genomnachweises 1999 wurde zuletzt 2004 eine HCV-Übertragung berichtet. Nach Einführung der anti-HBc-Testung 2006 wurden bis 2010 noch 3 HBV-Übertragungen bekannt (siehe auch Hämovigilanzbericht unter http://www.pei.de/DE/arzneimittelsic...lanz-node.html). Es sind keine Syphilis-Übertagungen in den letzten 15 Jahren bekannt geworden. Infektionen durch andere virale Erreger sind im Rahmen der Hämovigilanz nicht erfasst worden. Diese Meldungen zeigen, dass Übertragungen von viralen Erregern außerordentlich selten sind.

    Die Wahrscheinlichkeit der Übertragung von Infektionserregern durch Blut*prä*pa*rate lässt sich darüber hinaus nur anhand von mathematischen Modellen schätzen. Diese benutzen die diagnostizierten Infektionen unter Spendern als Maß für die Schätzung des Anteils an Infektionen, die durch die Testung nicht entdeckt wurden. Aktuelle Schätzungen für eine Fenster*phasen*spende gehen davon aus, dass das Risiko einet HIV- bzw. HCV-Infektion kleiner als 1: 5 Millionen ist und das Risiko einer HBV-Infektion kleiner als 1:500.000."


    https://www.rki.de/DE/Content/Infekt.../FAQ_node.html



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  5. #5
    Toastbrot im Regen
    Mitglied seit
    13.06.2009
    Ort
    Vorbei, bye bye
    Beiträge
    1.195
    Ich kläre über Virushepatitiden und HIV auf und weise darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit aufgrund der strengen Kontrollen gering ist, es aber einen diagnostischen blinden Fleck bei ganz frischer Infektion geben kann.



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