Moin liebes Forum!
Ich habe mich gerade hier angemeldet und hoffe durch eure Meinungen meinen Blickwinkel noch etwas zu erweitern. Es geht um eine persönliche Entscheidung für/gegen einen Studienplatz. Wird lang, danke fürs Lesen.
Zur Situation: ich bin w, Ende 20, berufstätig. Mit 18/19 habe ich Tiermedizin studiert, abgebrochen. Ich war persönlich, gesundheitlich und finanziell überfordert.
In den inzwischen fast 10 Jahren habe ich versucht mich völlig anderweitig zu orientieren, hat mir alles nicht gefallen. Mein Herzenswunsch Medizin zu studieren ist stabil geblieben (auf eine Art, wo ich mich oft frage, wie verklärt man an etwas hängen kann; inzwischen lieber Menschen als Tiere). Jetzt arbeite ich in der Bestattung, gefällt mir, besonders der Kontakt zu (trauernden) Menschen, Begleitung, Beratung… so habe ich mich für ein Psychologie-Studium beworben und einen Platz bekommen. Allerdings in einer anderen Stadt, den Job müsste ich aufgeben.
Mein Problem ist: ich bin regelrecht blockiert den Studienplatz anzutreten, weil die Stimme in meinem Kopf der Medizin hinterher weint. Wäre es Medizin wäre ich SOFORT gegangen, Psychologie, naja. Den Job dafür aufgeben? Ob ich wirklich damit glücklich werde? Mein Umfeld sagt: ja.
Auch wenn ich heimlich an der Medizin hänge, hätte ich Angst es nochmal zu versuchen, der TMS wäre die erste Hürde - vermutlich aufgrund dieses kleinen Traumas aus meinem Tiermedizinstudium, was ich an die Wand gefahren hatte. Habe es ehrlicherweise einfach jahrelang verdrängt und bin jetzt mit diesem (ausgeträumten) Traum konfrontiert.
Es gibt zwei Hauptargumente gegen das Medizinstudium (die mich damals auch aus der VetMed gehauen haben):
- ich muss mir das Studium vollständig selbst finanzieren
- aufgrund meiner chronischen Erkrankung bin ich nicht voll belastbar. An der Stelle mache ich mir nichts vor, 24h-Dienste, unser Gesundheitssystem - spätestens das würde mich schreddern.
Die Kombination an sich spricht aber nicht generell dagegen nochmal zu studieren, aber vermutlich gegen ein Medizin-Studium. Im Zweifel bin ich eben langsamer (und noch älter ;))
Mein Ziel wäre derzeit in Richtung Pallativ-/Hospiz-/Psychiatrie. Von der Psychologie würde ich mir im Anschluss an das Studium bessere Arbeitsbedingungen erhoffen als als Assistenzarzt und während des Studiums mehr Freiheiten und Zeit zum Arbeiten. Ehrlich gesagt stelle ich mir das recht entspannt vor. Wenn es gesundheitlich nicht geht, könnte ich wahrscheinlich auch immer noch einen Büro-Job finden. Vielleicht habe ich aber auch falsche Vorstellungen.
So und jetzt ihr! Habt ihr Erfahrungswerte für mich? Kann Psychologie eine reelle Alternative zur Medizin sein? Sind die Kontras auch Kontra bei Psychologie, schätze ich das vllt falsch ein, kennt sich wer aus? Soll ich’s mir eingestehen, dass es mit Medizin nichts wird oder sind die Kontras vielleicht gar keine K.O.-Kriterien? Könnte man Medizin auch „reduziert“ studieren?
Freue mich über Antworten.
LG vom Görkchen