Radiologe führt eine andere Untersuchung durch als vorher besprochen. Konsequenzen?

[Berry-Alan]

Hallo zusammen,

ich war gestern mit meiner Tante (psychisch vorbelastet mit ausgeprägter Klaustrophie) beim Radiologen. Ziel war ein MRT vom Oberbauch (wie es auch in der Überweisung des HAs stand). Die Aufklärung lief persönlich mit einem Radiologen ab und da wurde auch alles rund um MRT Oberbauch besprochen und anhand der Symptomatik und der Fragestellung des HAs wurde auch KM injiziert. Ich hörte währenddessen den MTRA (konnte kaum Deutsch), wie er sehr rudimentär zu seinem Kollegen in nem anderen Raum sagte: "Mach nix Bauch, mach Becken. Ihre Schmerz sieht aus wie Becken" (Originalzitat). Da bin ich auf den zugegangen und betonte nochmal, dass da ein MRT vom Oberbauch gemacht werden soll, wegen xyz (Verdachtsdiagnose erklärt). Er dann: "Okay, ja Bauch". Jetzt habe ich den Befund bekommen, und da wurde natürlich das Becken dargestellt.... 😑

Ich bin gerade sehr sauer, weil 1) es eine riesige Überwindung für meine Tante war, sich 25 Min durch die Röhre schieben zu lassen, 2) der Doc sie über MRT Oberbauch aufgeklärt hat und es ganz Dick auch auf dem Überweisungsschein stand, dass um "MRT Oberbauch" gebeten wird und 3) ist der nächste freie Termin für MRT Oberbauch erst im kommenden Jahr frei (Kassenpatient lifestyle. Privat könnte man schon morgen dorthin). Dass für eine unnötige Untersuchung auch KM injiziert wurde, wollen wir jetzt bei Seite lassen.

Meine Frage ist nun, was man rechtlich da machen kann. Ihr Einverständnis galt für die Bildgebung des Oberbauchs, während des Aufklärungsgesprächs wurde alles rund um den Oberbauch thematisiert und auf dem Überweisungsschein stand auch ziemlich eindeutig MRT Oberbauch. Also de facto wurde eine Untersuchung durchgeführt, für die weder eine Einverständnis gegeben wurde noch ein Anlass bestand.

Danke für jede hilfreiche Antwort

P.S. als ein Medizinstudent ist mir selbst klar, dass Fehler passieren können, aber hierbei war der Sachverhalt klar und deutlich. Hier gabs keinen Spielraum für Interpretationen, der Auftrag war zu 100% klar. Und dass wir wegen deren dummen Fehler 3 Monate auf einen weiteren Termin warten müssen, kann und werde ich nicht auf mich sitzen lassen.

[Feuerblick]

Nun... überweisenden Arzt drauf ansetzen. Der kann im höflichen kollegialen Austausch mit dem Radiologen dafür sorgen, dass die beauftragte Untersuchung zeitnah durchgeführt wird. Oder sich alternativ erklären lassen, warum statt eines MRT Oberbauch ein MRT Becken gefahren wurde.

[Berry-Alan]

Da der behandelnde HA erst am Mo das Befundschreiben bekommt, wollte ich bis Mo warten. Habe versucht mit der Praxis zu telefonieren. Da wurde ich mit einem unterbezahlten Call Agent in nem Großraumbüro verbunden, der genau so überfragt war und meinte, ich solle ihnen eine Mail schreiben. Da gibts keinen Weg, direkt mit dem Doc zu telefonieren und v.a. ist es eine Praxis, dessen Besatzung hauptsächlich aus Vertretungs-/Honorarärzte besteht. Weiß nicht, ob man realistisch gesehen an den Doc, der die Aufklärung durchgeführt hat, dran kommt

[Feuerblick]

Deswegen: Überlass es demjenigen, der die Überweisung geschrieben hat. Sein Job... ÜW und Auftrag LESEN können auch andere dort. Irgendwo müsste ja dokumentiert sein, warum man den Auftrag ignoriert und etwas anderes gemacht hat. Falls nicht... ganz blöd für die Praxis.

[Tramaldol]

MTRA ist ein Mangelberuf, man findet kaum Leute, der Markt ist wie leergefegt. Die Bezahlung ist schlecht, übrigens auch in Praxen.