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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Ich bin selbst promoviert und finde es immer wieder spannend, was für Meinungen aus dem Umfeld so bezüglich medizinischer Doktorarbeiten kommen.

    Klar, man kann unsere Promotionen zum Großteil nicht mit naturwissenschaftlichen Arbeiten gleich setzen, aber dort wird auch nach dem Studium keine Facharztausbildung abgeschlossen. Da kann man dann auch 3-4 Jahre nach dem Studium promovieren. Und die Naturwissenschaftler die ich kenne wurden für ihre Arbeit bezahlt und die Betreuer hatten auch ein wirkliches Interesse (bzw. es war eindeutig vertraglich festgelegt, wann die Arbeit fertig zu sein hat etc…). Bei ,,uns‘‘ Medizinern scheitert es ja oft genug an der schlechten Betreuung.


    Nun find ich dann schon die Kommentare aus dem Umfeld heftig, eine medizinische Doktorarbeit bekäme man ,,hinterhergeschmissen‘‘ und wäre vom Umfang und Aufwand mit einer Bachelorarbeit vergleichbar.


    Es wird ja oft gefordert, dass einfach ein Berufsdoktorat eingeführt wird oder ein Modell wie in Österreich und diejenigen, die ,,richtig‘‘ wissenschaftlich arbeiten möchten einen Dr.med.sc. machen. Wie seht ihr das?



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  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    Die Diskussion, vor allem mit anderen, außerhalb der Medizin, krankt halt daran, dass das Niveau medizinischer Promotionen sehr heterogen ist.
    Es gibt Leute, die haben für ihren Dr. med. kumuliert 3 Jahre im Labor gestanden und eine neue Methode etabliert, und es gibt leute, die haben einen Satz Daten bekommen und diese im Rahmen einer "retrospektiven Studie" ausgewertet, was nicht viel über eine Exeltabelle hinausgeht (das richtet sich keinesfalls pauschal gegen retrospektive Studien bzw. statistische Arbeiten....das soll nur ein Beispiel sein).

    Also, das Niveau schwankt sehr.
    Langsam scheint das aber auch etwas anders zu werden, und die Ansprüche steigen (zu Recht).

    Es wird ja oft gefordert, dass einfach ein Berufsdoktorat eingeführt wird oder ein Modell wie in Österreich und diejenigen, die ,,richtig‘‘ wissenschaftlich arbeiten möchten einen Dr.med.sc. machen. Wie seht ihr das?
    Ich weiß nicht, wie das andere sehen, aber ich fände so eine Regelung vernünftig.
    Auch weil es eine Differenzierung erlaubt, zwischen denen, die "nur" klinisch arbeiten wollen und aber aus Tradition Doktor genannt werden wollen, und denen, die wirklich forschen wollen.
    "Die Menschen sind schlecht und die Welt ist am Arsch, aber Alles wird gut!"



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  3. #3
    Registrierter Benutzer Avatar von Duke Nukem
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    Zitat Zitat von Biene88 Beitrag anzeigen
    Es wird ja oft gefordert, dass einfach ein Berufsdoktorat eingeführt wird oder ein Modell wie in Österreich und diejenigen, die ,,richtig‘‘ wissenschaftlich arbeiten möchten einen Dr.med.sc. machen. Wie seht ihr das?
    Welchen Mehrwert soll das denn haben? Formal ist kein Mediziner zur Promotion gezwungen und die Stellen, die heute unbedingt eine Promotion sehen wollen, werden dann bei einem Berufsdoktorat halt die zusätzliche wissenschaftliche Promotion verlangen. Nebenbei wirft man dabei einmal das System akademischer Grade in Deutschland komplett um und das alles nur, damit die nicht-promovierten unter den Ärzten ein schönes Gefühl haben.



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  4. #4
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von Duke Nukem Beitrag anzeigen
    und die Stellen, die heute unbedingt eine Promotion sehen wollen, werden dann bei einem Berufsdoktorat halt die zusätzliche wissenschaftliche Promotion verlangen.
    Weiß nicht. Das zum Beispiel glaube ich gerade eben nicht. Viele der Stellen, die jetzt einen Doktor verlangen, tun das, weil es schon immer so war, dass Ärzte einen Doktor haben.
    Bei vielen Stellen und auch z.B. Posten in der Politik steckt nichts dahinter und wissenschaftliche Expertise ist zum Ausüben der jeweiligen Funktion nicht nötig.
    Das ist mein Eindruck.

    Würde man ein Berufsdoktorat einführen, würden sich diese Stellen damit zufrieden geben.
    "Die Menschen sind schlecht und die Welt ist am Arsch, aber Alles wird gut!"



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  5. #5
    Registrierter Benutzer Avatar von Duke Nukem
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    Zitat Zitat von Nefazodon Beitrag anzeigen
    Weiß nicht. Das zum Beispiel glaube ich gerade eben nicht. Viele der Stellen, die jetzt einen Doktor verlangen, tun das, weil es schon immer so war, dass Ärzte einen Doktor haben.
    Bei vielen Stellen und auch z.B. Posten in der Politik steckt nichts dahinter und wissenschaftliche Expertise ist zum Ausüben der jeweiligen Funktion nicht nötig.
    Das ist mein Eindruck.

    Würde man ein Berufsdoktorat einführen, würden sich diese Stellen damit zufrieden geben.
    Wir haben das schon mit ein paar Dozenten diskutiert, weil sie bei uns so viel Wert auf eine Doktorarbeit legen. Da war von mehreren Dozenten die Aussage, dass bei den großen Kliniken der "wissenschaftliche" Wert eingekauft wird, selbst wenn der job an sich nicht wissenschaftlich ist. Da ging es also nicht darum, Oma Erna auf dem Dorf zu beeindrucken, sondern darum, wie man Karriere an einer großen Klinik machen kann. Diese Dozenten waren auch CÄ von irgendwelchen Kliniken. Manche Dozenten haben auch Tips gegeben, in welchen Fächern man mit geringsten wissenschaftlichen Aufwand habilitieren kann, weil das die Chance auf einen CA Posten erhöhe...

    Mein Verständnis dabei war, dass es weniger um die Arbeit an sich geht, sondern um ein Differenzierungsmerkmal.



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