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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
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    Ich mein die wenigsten von uns gehen ja dauerhaft in die Forschung und auch an der Uniklinik forscht nicht jede/r. Ich merke aber an größeren, städtischen Häusern schon, dass leitende Oberarztpositionen gerne an promovierte vergeben werden (so fern die Auswahl an kompetenten Bewerbern besteht).

    Ich find aber grundsätzlich, dass anstatt eines Berufsdoktorats der ganze Dr.med. mehr strukturiert und vereinheitlicht werden sollte. Z.B. ein Jahr Forschungsgruppe als Pflicht, Vertrag mit dem Betreuer, der auch wirklich eingehalten werden muss etc. So hätten doch auch viel mehr Kollegen Lust zu promovieren? Meistens ist es doch einfach nur frustrierend, wenn irgendein Thema zusammengeschustert wird und die Betreuung nicht stimmt. Das läuft bei den Naturwissenschaften schon anders!

    Und ich finds auch sehr gut als Arzt mal einen Einblick in die Forschung gehabt zu haben; wie Studien aufgebaut sind, Ergebnisse ausgewertet werden (können), damit man die Publikationen die man im Alltag liest auch besser einordnen kann. Und der ein oder andere Patient kommt ja heut selbst mit irgendwelchen Studien um die Ecke

    Ich weiß natürlich nicht, wie das Berufsdoktorat abläuft? Ist vermutlich auch von Land zu Land unterschiedlich. Teilweise muss da wohl auch eine Arbeit geschrieben werden oder bekommt man den Titel dann am Ende des Studiums einfach so?



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  2. #7
    The cake was a lie. Avatar von Endoplasmatisches Reticulum
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    Debatten um Schwanzvergleiche im akademischen Wesen kann man im Wesentlichen runterbrechen auf: Die Promotion ist ein wissenschaftlicher Qualifikationsschritt und Quantität ist nicht Qualität.

    Man weist mit einer Promotion nach, dass man im eigenen Fach wissenschaftlich arbeiten kann. Ich bezweifle sehr stark, dass der durchschnittliche NaWi-Doktorand nach 1-2 Jahren noch wesentliche neue wissenschaftliche Skills erlernt. Neue Methoden sicherlich, mehr Wissen in der eigenen Nische auch. Aber wenig im Sinne einer besseren grundsätzlichen Befähigung zu wissenschaftlichem Arbeiten. Und die Promotion weist ja genau diese Befähigung zur Forschung nach, aber sie ist kein Testament über Menge oder Qualität bereits geleisteter Forschung. Von daher taten mir die NaWis immer sehr Leid, die im Wesentlichen nicht so viel länger promovieren als wir, weil sie das möchten oder es sinnvoll ist, sondern weil die Professoren, der Universitätsapparat und die Branche sie in der Daumenschraube halten.

    Über eine bessere Betreuung kann man natürlich immer diskutieren. Aber ausgerechnet auf die Nawis zu schielen und deren Modell nachahmen zu wollen ... da frage ich mich, wem das nützen soll. Uns Ärzten jedenfalls nicht, nur den Gruppenleitern, Chefärzten und Universitäten. Aber wir Ärzte kennen ja auch irgendwie nur einseitige Abhängigkeitsverhältnisse. Da fühlen wir uns gleich heimisch und können die Klagesprüche aus der Weiterbildung recyceln. Ist also auch nachhaltig.
    Geändert von Endoplasmatisches Reticulum (11.10.2023 um 13:02 Uhr)



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  3. #8
    Registrierter Benutzer Avatar von Duke Nukem
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    Zitat Zitat von Biene88 Beitrag anzeigen
    Ich mein die wenigsten von uns gehen ja dauerhaft in die Forschung und auch an der Uniklinik forscht nicht jede/r. Ich merke aber an größeren, städtischen Häusern schon, dass leitende Oberarztpositionen gerne an promovierte vergeben werden (so fern die Auswahl an kompetenten Bewerbern besteht).
    Das ist im Prinzip das, was ich meine. Das Argument pro-Berufsdoktorat unterstellt diesen Kliniken quasi, dass sie komplett blöd wären. Dabei verwenden diese Kliniken einfach den Dr. als ein Merkmal zu Differenzierung, um die nach ihrer Meinung besten Bewerber zu filtern. Wenn man nun dieses Merkmal wegnimmt, dann suchen die sich ein anderes Merkmal, weil es nicht um die zwei Buchstaben geht, sondern um die möglichst besten Bewerber.

    Ich find aber grundsätzlich, dass anstatt eines Berufsdoktorats der ganze Dr.med. mehr strukturiert und vereinheitlicht werden sollte. Z.B. ein Jahr Forschungsgruppe als Pflicht, Vertrag mit dem Betreuer, der auch wirklich eingehalten werden muss etc. So hätten doch auch viel mehr Kollegen Lust zu promovieren? Meistens ist es doch einfach nur frustrierend, wenn irgendein Thema zusammengeschustert wird und die Betreuung nicht stimmt. Das läuft bei den Naturwissenschaften schon anders!

    Und ich finds auch sehr gut als Arzt mal einen Einblick in die Forschung gehabt zu haben; wie Studien aufgebaut sind, Ergebnisse ausgewertet werden (können), damit man die Publikationen die man im Alltag liest auch besser einordnen kann. Und der ein oder andere Patient kommt ja heut selbst mit irgendwelchen Studien um die Ecke
    Das hängt halt tatsächlich von dem Projekt ab. Bei uns gibt es ein größeres Angebot an Projekten, die sehr aufwendig sind. Allerdings dauert ja eine Promotion in den NaWi 3 bis 5 Jahre. Selbst wenn man nun großzügig ist und sich für seine Doktorarbeit ein ganzes Jahr Freisemester nimmt, dann hat man nie dasselbe.



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  4. #9
    The cake was a lie. Avatar von Endoplasmatisches Reticulum
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    Zitat Zitat von Duke Nukem Beitrag anzeigen
    Das Argument pro-Berufsdoktorat unterstellt diesen Kliniken quasi, dass sie komplett blöd wären. Dabei verwenden diese Kliniken einfach den Dr. als ein Merkmal zu Differenzierung, um die nach ihrer Meinung besten Bewerber zu filtern. Wenn man nun dieses Merkmal wegnimmt, dann suchen die sich ein anderes Merkmal, weil es nicht um die zwei Buchstaben geht, sondern um die möglichst besten Bewerber.
    Einfach den Jura-Weg einschlagen: Physikumsnote + M2 + M3 > 3.3 → Bewerbung in den Schredder.

    Man erinnere sich an den Aufschrei, als eine abgeschlossene Pflegeausbildung einen so kräftigen Bonus in der Medizinstudiumzulassung bekommen sollte, dass sie quasi jedes Abitur im Vergleich nivelliert hätte. Damit wäre die Ausbildung zur de facto Zugangsvoraussetzung geworden.



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  5. #10
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    Wobei ja bei den Naturwissenschaftlern eine Doktorarbeit auch dazu gehört, wenn man in die Industrie etc. möchte. Da promoviert so gut wie jeder nach dem Studium. Ob das unbedingt so nützlich ist (in der Industrie z.B.) kann ich schlecht beurteilen. Ich meine wir haben ja- egal welche Fachrichtung- später zwangsläufig mit Studien zu tun, man bildet sich regelmäßig fort etc.

    Ich mein mit besser strukturieren auch nicht die Dauer; das wär ja schon mit der Facharztweiterbildung schwierig, sondern einfach nen gewissen Anspruch bezüglich der Themen und ne insgesamt bessere Betreuung und Aufgleisung der Promotionszeit.



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