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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #21
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    15.04.2023
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    Zitat Zitat von Rahmspinat Beitrag anzeigen
    Innere ist ein tolles Fach, egal was irgendwelche User wie Tramaldol (bei dem man sich teilweise dann doch fragt, ob er überhaupt klinisch gearbeitet hat oder einfach nur Platitüden von sich gibt). Fakt ist aber auch, dass man schon gründlicher nach dem passenden Haus suchen muss und es durchaus einen Jobwechsel erfordern kann, bis man das passende Haus für einen findet.
    Ich habe in der Inneren gearbeitet. Die Beiträge von Panik sind keine "Einzelfälle". Es gibt nicht nur "wenige Schwarze Schafe". Es ist die Regel statt die Ausnahme.
    Ich finde das Fach in klinischen Alltag langweilig auf die Dauer für mich persönlich. Ist meine Meinung. Wir sind nicht einer Meinung. Finde es gut, dass sich Leute dafür begeistern und die Arbeit dort gerne machen. Viel Erfolg!



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  2. #22
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    04.08.2012
    Semester:
    5. WBJ Psychiatrie
    Beiträge
    10.738
    1, 2, 5, 6, 7, 8 und 9 hast du in anderen Fächern auch. 2, 6 und 8 sind systemische Probleme, 1, 5 und 9 beruhen auf Unsicherheit und Unwissen. 3, 4 und 7 sind eindeutige Zeichen einer schlechten Abteilung - 7 ist ein Ausdruck von Unfähigkeit und/oder mangelndem Engagement (wenn man da angepflaumt wird, kann man ruhig antworten, weil du den Brief nicht mehr vidiert hast), und an 3 sind die betreffenden Mitarbeiter ja zunächst einmal selbst schuld. Bzgl. 3 und 4 ist die wichtigste Lektion, dass man lernen muss, sich abzugrenzen - gerade in der Inneren kann man das prinzipiell sehr gut, da es viel mehr Stellen als gute Bewerber gibt. Und nur weil der Chef sich gerne selbst ruiniert, heißt das ja noch lange nicht, dass man diesem Beispiel folgen muss.

    Ich seh da jetzt aber ehrlich gesagt nichts, was spezifisch gegen die Innere sprechen würde.



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  3. #23
    straight outta hell
    Mitglied seit
    27.04.2012
    Ort
    Kruppstahl und Beton
    Semester:
    über den Berg.
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    5.392
    Im PJ nochmal eine komplette Kehrtwende hinzulegen und sich gegen das Fach zu entscheiden, das man das gesamte Studium über machen wollte, ist jetzt kein so großes Drama. Been there, done that... besser im PJ merken, dass es doch nicht das Wunschfach ist als die ersten Stelle nach ein paar Monaten kündigen zu müssen. Letzen Endes wurdest du im PJ jetzt einfach mit der bitteren Realität konfrontiert. Das hat weniger mit dem Fach zutun als mit dem System Krankenhaus und dem Gesundheitswesen an sich. All das, was du auflistest, kann dir auch in jedem anderen Fach der direkten Patientenversorgung passieren.

    Arbeite selbst in der Inneren Medizin, mittlerweile im 5. WBJ.

    Zitat Zitat von Panik3 Beitrag anzeigen
    1. Sinnlose Aufnahmen: Es gibt Kollegen, die im Dienst einfach jeden Patienten, der in die Notaufnahme kommt, aufnehmen. Aus Unsicherheit und weil man nachts um 2 Uhr nicht zum dritten den völlig genervten Oberarzt im Hintergrund anrufen will, der selbst erst um 22 Uhr heim ist und um 7:30 Uhr wieder da sein muss. So hat man am Morgen Patienten mit einem CRP von 20, die ansonsten gar nichts bieten, um die man sich dann kümmern muss.
    Gibt es bei uns nicht. Wir haben so einen hohen Bettendruck, dass wir uns Schwachsinnsaufnahmen gar nicht erst leisten können. Im Gegenteil, wir haben Wartelisten für Patienten, bei denen die stationäre Aufnahme indiziert ist und in der Notaufnahme stapeln sich in der Regel die Patienten, für die es kein Bett gibt. Wir verlegen sogar Patienten aus der Notaufnahme an andere Häuser weil wir nicht alle unterbringen können. Jeder Patient, der ambulant bleiben kann, ist ein guter Patient. In der Regel geht auch kein Patient ohne oberärztliche Rücksprache auf Station, das ist so gewünscht.

    Und zumindest nach unserem Labor wäre ein CRP von 20 [mg/dl] auch eine Indikation zur stationären Aufnahme....

    2. Ärger mit Entlassungen: "Wir nehmen keine Covid-19-Patienten in unser Heim zurück!" - "Sie haben sie aber mit Corona geschickt!" - "Ja, aber sie muss mindestens einen CT-Wert von 34 haben und danach noch fünf Tage isoliert sein und braucht dann noch zwei negative Abstriche! Sonst nehmen wir sie nicht zurück!"
    Hast du in jeder Fachrichtung, trifft ja nicht nur die Internisten. Mir persönlich ist das egal, liegen die halt ewig bei uns rum. Die machen keine Arbeit, ich guck einmal am Tag ins Zimmer und das Bett kann nicht mit einem Patienten belegt werden, der mehr Arbeit macht. Kenne aber auch genug Stationen, die die Leute einfach schicken. Ist ja nicht das Problem des Krankenhauses, dass manche Pflegeheime nach fast 4 Jahren noch keine Lösung für Bewohner mit positivem Covidtest haben...

    3. Maligne Arbeitszeiten: Der Nachtdienst ist krank? Bleibt der Spätdienst halt mangels Alternativen einfach über die Nacht da. Und geht natürlich am nächsten Früh nicht heim, sondern macht mit dem geplanten Dienst weiter.
    Also ich arbeite jetzt schon wirklich lange im Gesundheitswesen, auch schon vor meinem Leben als Ärztin, aber sowas hab ich noch nie gehört. Und hier gibt es einige sehr maligne Abteilungen mit ätzenden Arbeitszeiten. Aber das bringen nicht mal diese Abteilungen. Und wenn, ist es sicher kein isoliertes Problem internistischer Abteilungen.

    4. Aussagen von Chefs wie "Ich fühle mich auch nicht gut. Deswegen mache ich auch nicht krank." oder "Es ist ihre Kollegin, kümmern sie sich darum, wie sie sie vertreten."
    Das ist ja auch kein Problem von internistischen Abteilungen, das kommt in jeder Fachrichtung vor und kann dir auch bei der Sparkasse oder als Rewe-Mitarbeiter passieren.


    5. Ärger mit Hausärzten. Man stellt einen Patienten auf Herzinsuffizienztherapie ein, weil man weiß, dass er davon profitiert. Vier Wochen später sieht man ihn wieder und der Hausarzt hat Jardiance und Entresto aus dem Mediplan gestrichen weil er doch keinen Diabetes hat und Entresto zum Verordnen viel zu teuer ist.
    Hast du in jeden Fachbereich. Das ist aber kein systemisches Problem sondern das Problem individueller Inkompetenz. Und umgekehrt gibt es dafür auch Kliniken, die halb therapierte Patienten entlassen und in den Entlassbrief noch 10 To-Dos schreiben, die der Niedergelassene bittedanke noch abarbeiten soll. Oder die Patienten in desolatem Allgemeinzustand entlassen und sagen, dass der Hausarzt sich doch um die weiteren Versorgung kümmern soll...

    6. Maximaltherapie am Lebensende. Präfinale Patientin, alle verzichtbaren Medikamente abgesetzt. Eine Woche später: Alles wieder angesetzt, weil Aussage OA: Man darf ihr doch die Therapie nicht vorenthalten!
    Wird dir auch in jedem Fachbereich begegnen, sicher kein isoliertes Problem der Inneren Medizin.

    7. Halbtags-OA, die vor Feierabend noch zig Korrekturwünschen an Briefen haben, es aber nicht schaffen, diese dann noch freizugeben und einen am nächsten Tag anpflaumen, warum der Patient immer noch da ist.
    Man kann Patienten auch entlassen, wenn der Brief noch nicht vom Oberarzt freigegeben ist... und wenn die Patienten immer mit freigegebenen Briefen gehen sollen, dann ist das nicht mein Problem. Ist jetzt aber auch kein "internistisches" Problem sondern ein individuelles Problem der Abteilung und kann dir in jedem anderen Fach auch passieren.

    8. Sinnlose Untersuchungen, z.B. Colo und Gastro bei jungem Patienten mit Gastroenteritis ohne irgendwelche Risikofaktoren, nur damit die Auslastung stimmt.
    Hier ist eher das Problem, dass ich ewig auf indizierte Untersuchungen warten muss weil die Auslastung zu hoch ist. Siehe 1.
    Aber auch "großzügige Indikationsstellung" ist auch kein isoliertes Problem der Innere Medizin.


    9. Im Gegenzug Vorenthaltung von Therapien, z.B. Patientin Ende 50 mit äthyltoxischer Leberzirrhose bei Z.n. Alkoholabusus und Hepatitis-Infektion vor über 10 Jahren, seitdem nachweislich trocken. Hoher MELD-Score, aber keine Vorstellung im Leberzentrum, weil OA: Hat eh keine Aussicht auf Transplantat. Auf Intensiv haben wir jeden Patienten vorgestellt, auch wenn von vornherein eigentlich klar war, dass keine Aussicht auf Tx besteht. Aber das soll meiner Meinung nach bitteschön das Zentrum/Eurotransplant/whatever entscheiden und nicht irgendein OA.
    Naja, vielleicht macht der Oberarzt das schon ein paar Tage und kann durchaus einschätzen ob eine Vorstellung im Transplantzentrum zielführend/sinnvoll ist. Ich arbeite in einem Transplantzentrum und hier werden ständig Patienten "der Form halber" vorgestellt, die niemals nie nicht transplantabel sind. Sinnlose Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.



    Wir oben schon geschrieben, sind das alles keine Probleme der Inneren Medizin sondern des Gesundheitswesens. Das kann dir auch bei den Chirurgen, HNO-Ärzten oder Gynäkologen passieren. Und Medizin funktioniert halt nicht immer so, wie in Büchern oder Fernsehserien, die Realität ist eben manchmal bitter. Gerade zum Berufseinstiege muss man sich da erstmal ein dickes Fell wachsen lassen.



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  4. #24
    Registrierter Benutzer
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    Nur Rewe und Sparkasse betreiben keinen 24h Dienst. Das ist nicht vergleichbar. Wenn bei Rewe mal ne Packung Eier runterfällt, ist das deutlich weniger gravierend als wenn im Krankenhaus die Antibiose vergessen wird oder der Patient verwechselt wird.
    Und es gibt auch Fachrichtungen mit besseren Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen als Innere wie z.B. Arbeitsmedizin, Labor, Mibi, Patho, Nuk, Psych

    Lange Diskussion, kurze Zusammenfassung. Wenn der TE oder seine Freundin in der Inneren anfangen, werden sie entweder desillusioniert für eine Zeit arbeiten und sich damit arrangieren oder lassen es ganz bleiben.

    Ist auch kein Beinbruch mal für ein paar Monate in der Inneren gearbeitet zu haben, kann man überall anrechnen, bezahlt auch die Brötchen.



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  5. #25
    Registrierter Benutzer
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    Etwas Off Topos, aber kurze Frage: warum sollten Leute mit CRP über 20 stationär gehen? Das hört ich irgendwie zum ersten Mal (als Nicht-Internist) und würde mich sehr interessieren…Oder ist es bei bestimmtem Krankheitsbild?



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