Was ich mich hier frage ist, warum der Patient überhaupt in der Notaufnahme auflief. Gab es keine SAPV bei Aussichtslosigkeit und der Patient könnte einfach zu Hause sterben?
Unsachliches Anmaulen und Beschimpfen ist bei Assis eh mehr die Norm als die Ausnahme. Dass es auch bei Studenten gemacht wird, spricht nicht fürs Haus. Vor allem sind die Beteiligten ganz offensichtlich nicht fähig zu einer sachliche Diskussion, sonst hätten sie ja nicht solche Sprache gebraucht. Auch relativ häufig. Es wäre durchaus eine Idee eine Pflicht zur BodyCam in der Klinik einzuführen, dann würde mancher Mitarbeiter im Krankenhaus sein Zunge im Zaun halten und Mobbing/harassment würde eingedemmt.
Es ist ein relativ bekanntes Phänomen deutscher Krankenhäuser. Während man im Ausland viel früher bei Aussichtslosigkeit die Therapie einstellt, schickt man hier noch 8 EKs und 3 Antibiosen hinterher und es läuft auf ein längeres Überleben von 3-4 Tagen raus. Habe ich selbst oft so erlebt.
Ich vermute dahinter zum einen Unwissen: Da hat der neue behandelnde Arzt noch nie mit den Angehörigen geredet und die Patientenverfügung "könnte ja anders gemeint sein"/Warum schickt der SAPV den Patient jetzt in die Klinik? oder, was viel wahrscheinlicher ist, pekuniäre Gründe: Intensivbett (wenig sinnvoll) belegt, Resourcen des Krankenhauses genutzt. Kann man alles abrechnen. Wenn jemand nicht mal 24h im Krankenhaus ist, ist es ein ambulanter Fall und bringt so um die 50€. Da muss der Tod 24h warten, damit ordentlich abgerechnet werden kann.
Überleg dir mal genau, ob du wirklich Innere machen willst. Die Theorie im Hörsaal ist super interessant, der Alltag ist das allerschlimmste und frustrierendste ever. Stundenlange-nicht endende Visiten, wo OÄ und CÄ und selbst "erfahrene" Assis sich ergötzen an ihrer "Erfahrung" und "Wichtigkeit". Im Gegensatz zur Chirurgie vollkommen aussichtslose Verläufe und oft unrealistische Therapievorschläge aus dem weißen Elfenbeinturm. Klar: der Diabetiker geht nach der "tollen" Visite und Aufenthalt nicht sofort zur nächsten Bäckerei und holt sich sein Teilchen. Klar der Herzinfarktpatient Raucher hört auf zu rauchen und beginnt mit Sport...wer's glaubt. Oder die Herzinsuffizienztherapie, die vollkommen grenzwertig mit Furosemid i.v. funktionierte, soll jetzt mit 100 mg Torem zu Hause funktionieren.
Überleg's dir dreimal ob du dauerhaft in der Inneren dauerhaft arbeiten willst. 1 Jahr oder 6 Monate sind als Erfahrung für andere Fächer ausreichend.