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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #21
    ehemals Medicus93
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    habe an 3 verschiedenen Kliniken/Orten gearbeitet, aber wirklich in derart nie erlebt! finde ich ja schrecklich!
    YOLO



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  2. #22
    Registrierter Benutzer
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    Naja ich kannte Innere Medizin von Famulaturen (Cardio, danach erste Desillusion), dann Blockpraktikum 4 Wochen (Cardio+Gastro, Einsicht: das Fach ist in der Praxis auf Dauer furchtbar, die Theorie ganz interessant, aber Dozent ist man ja nebenher in der Inneren).
    Im PJ (nur 8 Wochen dank Ausland-PJ) war es das gewohnte Grauen in der Cardio erneut, allerdings waren wir viel zu viele Studenten in der Uniklinik. Lerneffekt insgesamt für Studenten irgendwann erschöpft.
    Irgendwann habe ich in der Weiterbildung dann nochmal Innere gemacht. Lerneffekt war zwar groß zu Beginn, aber das menschliche Elend auf Patienten- wie auch auf der Personalseite ebenso. Danach nie wieder.



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  3. #23
    ZebraDoc
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    FÄ Innere
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    Ich verlasse jetzt auch die Intensivmedizin (und klinische Medizin insgesamt) aus ähnlichen Gründen wie erläutert und besonders von Moorhühnchen sehr treffend beschrieben .

    Ich fühle mich in meiner Handlungsfreiheit als Arzt oft sehr eingeschränkt, weil man ständig gezwungen wird Maximaltherapien durchzuführen bei Patienten mit einem oder meistens meheren irreversibeln Organendzuständen. Einzige Indikation für die Therapie ist oft die Angst vor der Klage denn die Angehörigen wollen das . Nichtmal derjenige wollte das ,sondern die Angehörigen. Es gibt entweder keine PV oder die ist mit Standardformulierung "wenn ich mich im unabwendbaren Strebeprozess befinde" oder "schwere Hirnschädigung habe" . Diese Kriterien treffen auf die meisten Patienten zumindestens zum Aufnahmezeitpunkt auf der ITS nicht zu, trotzdem ist ein infauster Verlauf meist zu >90% zu erwarten.

    Aber es ist auch einfacher den Pat. auf die ITS zu bringen, anstatt ein wirklich adäquates Angehörigengespräch zu führen. Wenn ich mir Zeit nehme für die Angehörigen und denen das im Detail erkläre kann man einige doch noch überzeugen, dass eine Maximaltherapie nicht sinnvoll ist und vorallem nicht das bringt was sie sich erhoffen .

    Wenn sie vorher angerufen wurden und einfach nur gefragt werden "sollen wir alles machen" sagen die Leute natürlich ja. Niemand möchte seinen Angehörigen verlieren, oder der "Böse" sein der so eine Entscheidung trifft, deswegen darf man niemals fragen was die Angehörigen wollen sondern, höchstens was derjenige gewollt hätte .
    Man fragt nach dem Zustand . z.B dementer kontrakter Pat. seit Jahren bettlägerig und Vollpflegefall und erklärt denen was man erreichen kann und was nicht. Diese Gespräche kosten Nerven und Zeit und finden häufig nach meiner Arbeitszeit statt, weil die Angehörigen erst dann ins Krankenhaus kommen (oder sie kommen vorher mir fehlt aber die Zeit in der ich mit denen gesprochen habe für andere Dinge die noch erledigt werden müssen). da kann man aber bei einigen Einsicht erreichen. Problematisch sind immer große /zerstrittene Familien wo mehrere Parteien immer wieder diesselben Gespräche führen wollen .

    Was ich ethisch auch schwierig finde sind Langzeitbeatmete Patienten, besonders die ohne Bewusstsein / mit schweren Hirnschäden die bei jedem Infekt wieder auf die ITS gebracht werden, oft mit multirestieten Keimen wo dann auch die Maximaltherapie gemacht wird.

    Ich kann die allgemeine Innere Medizin als Fachgebiet im Krankenhaus auch nicht empfehlen . Die Visiten sind oft endlos und/ oder sinnlose Zeitverschwendung, aber nicht wegen des Profilierens / Elfenbeinturm -Ideen irgendwelcher Obrigkeiten,sondern wegen schlechter Organisation oder Unterbrechungen durch Telefongespräche (besonders bei der Chefvisite), Angehörige die ein Gespräch wollen wodurch mehere Leute untätig rumstehen und warten dass es weiter geht und hinterher hat man völlig den Faden verloren und kann das ganze noch nacharbeiten oder hat plötzlich erfahren dass noch 7 Leute mehr entlassen werden sollen und dass am besten schon gestern.

    Die Innere ist vom Fach interessant und vielfältig aber in der 08/15 Durchschnittsabteilung ist man für alles Zuständig, vorallem in den Diensten bekommt man unliebsame Patienten die, die anderen Fachbereiche nicht haben wollen, auch wenn das Problem gar nicht primär internistisch ist oder einfach Versorgungsproblem.Das meiste was man macht hat nichts mit Medizin zu tun und vieles könnte auch von anderen Berufsgruppen erledigt werden .

    Man ist konfrontiert mit den häufig sehr unrealisitischen Erwartungen von Angehörigen sowohl hinsichtlich des Therapieerfolges (Pat am besten runderneuert und 20 Jahre jünger wieder entlassen oder ne Einkaufliste von Untersuchungen die man machen könnte, wo der ja schon im KH liegt und bzgl. der Zeit die uns für Angehörigengespräche (am besten noch mehrfach für verschiedene Angehörige) zur Verfügung steht.

    Man hat schnell viel Verantwortung und die Dienstbelastung ist sehr hoch, es ist ein Kampf gegen Windmühlen. In vielen Abteilungen hat die Weiterbildung auch eher einen geringen Stellenwert ( oder findet in der Freizeit statt).
    Fazit: Man wird oft unzureichend ausgebildet in sehr stressige Situationen gesteckt, hat viel Verantwortung und sichere Überstunden ( nicht wegen schlimmen Notfällen sondern häufig aufgrund von Organisationproblemen oder einfach Unterbesetzung).

    Es mag Abteilungen geben in denen es besser läuft, Ausnahmen bestätigen die Regel. Etwas besser sind spezialisierter Bereiche der Inneren und es hängt davon ab wie viel Assistenzpersonal (Stationssekretärin, Blutabnahmedienst, guter Sozialdienst, Physician Assistent) vorhanden sind.

    Man sollte sich nachdem Studium überlegen was man erreichen will ,denn es geht nicht um die Weiterbildungzeit, die kriegt man irgendwie rum , Erfahrung in der Inneren ist auch nie falsch und hilft einem in fast allen anderen Fächern weiter, man sollte nur gucken dass man nicht dort "hängen" bleibt ,wenn es nicht das ist was man machen will .

    Wie die Oberärzte mit dem Threadersteller gesprochen haben ging gar nicht , aber auch mit den nettesten besten Kollegen ist die Innere aufgrund der Arbeitsbedingungen einfach nicht zu empfehlen.
    “Do not study to pass the test . Study to prepare for the day when you'll be the only thing standing between your patient and his grave“



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  4. #24
    ehem-user-04-01-2024-1151
    Guest
    Zitat Zitat von Cadherine Beitrag anzeigen


    Man hat schnell viel Verantwortung und die Dienstbelastung ist sehr hoch, es ist ein Kampf gegen Windmühlen. In vielen Abteilungen hat die Weiterbildung auch eher einen geringen Stellenwert ( oder findet in der Freizeit statt).
    Fazit: Man wird oft unzureichend ausgebildet in sehr stressige Situationen gesteckt, hat viel Verantwortung und sichere Überstunden ( nicht wegen schlimmen Notfällen sondern häufig aufgrund von Organisationproblemen oder einfach Unterbesetzung).

    Es mag Abteilungen geben in denen es besser läuft, Ausnahmen bestätigen die Regel. Etwas besser sind spezialisierter Bereiche der Inneren und es hängt davon ab wie viel Assistenzpersonal (Stationssekretärin, Blutabnahmedienst, guter Sozialdienst, Physician Assistent) vorhanden sind.

    Man sollte sich nachdem Studium überlegen was man erreichen will ,denn es geht nicht um die Weiterbildungzeit, die kriegt man irgendwie rum , Erfahrung in der Inneren ist auch nie falsch und hilft einem in fast allen anderen Fächern weiter, man sollte nur gucken dass man nicht dort "hängen" bleibt ,wenn es nicht das ist was man machen will .

    Wie die Oberärzte mit dem Threadersteller gesprochen haben ging gar nicht , aber auch mit den nettesten besten Kollegen ist die Innere aufgrund der Arbeitsbedingungen einfach nicht zu empfehlen.
    Ist es normal wenn man sich wie ich die Innere im KH nicht zutraut? Ich meine man hat ja z.B. auch in Augenheilkunde, Psychiatrie/Psychosomatik oder Anästesie sehr stressige Situationen? In meinen Famulaturen war ich oft in der Inneren, nach den Famulaturen habe ich mir Innere nicht mehr zugetraut. Die Verantwortung und Arbeitsbelastung kommt mir deutlich höher vor als bei anderen Fächern. Ist das so?



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  5. #25
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    Zitat Zitat von Cadherine Beitrag anzeigen
    Ich kann die allgemeine Innere Medizin als Fachgebiet im Krankenhaus auch nicht empfehlen . Die Visiten sind oft endlos und/ oder sinnlose Zeitverschwendung, aber nicht wegen des Profilierens / Elfenbeinturm -Ideen irgendwelcher Obrigkeiten,sondern wegen schlechter Organisation oder Unterbrechungen durch Telefongespräche (besonders bei der Chefvisite), Angehörige die ein Gespräch wollen wodurch mehere Leute untätig rumstehen und warten dass es weiter geht und hinterher hat man völlig den Faden verloren und kann das ganze noch nacharbeiten oder hat plötzlich erfahren dass noch 7 Leute mehr entlassen werden sollen und dass am besten schon gestern.
    Das kann man nun wirklich besser organisieren: Längere Patientengespräche nach der Visite mit Termin und so hart es sein kann mit Zeitvorgabe.
    Die Telefone sollte man auf Notfälle beschränken während der Visite, aber erklär das mal Oberärzten/Chefärzten.
    Gegen müßige Diskussionen über Calciumwerte und Profilieren von fragwürdigen OÄ/CÄ ist leider kein Kraut gewachsen.
    Leider ist diese Tendenz der Endlos-Visite in der Innere/Neuro weltweit vorhanden. Nehmt euch ein Beispiel an Chirurgen!

    Zitat Zitat von Cadherine Beitrag anzeigen
    dass man nicht dort "hängen" bleibt ,wenn es nicht das ist was man machen will .
    Das halte ich auch für gefährlich bei diesem Fach, es sei denn man liebt diesen "Kampf gegen Windmühlen".

    Zitat Zitat von Cadherine Beitrag anzeigen
    Wie die Oberärzte mit dem Threadersteller gesprochen haben ging gar nicht , aber auch mit den nettesten besten Kollegen ist die Innere aufgrund der Arbeitsbedingungen einfach nicht zu empfehlen.
    Auf Dauer nicht, sehe ich auch so. Als Intermezzo/zum Lernen ok.

    Zitat Zitat von Baby Fatso Beitrag anzeigen
    Ist es normal wenn man sich wie ich die Innere im KH nicht zutraut? Ich meine man hat ja z.B. auch in Augenheilkunde, Psychiatrie/Psychosomatik oder Anästesie sehr stressige Situationen? In meinen Famulaturen war ich oft in der Inneren, nach den Famulaturen habe ich mir Innere nicht mehr zugetraut. Die Verantwortung und Arbeitsbelastung kommt mir deutlich höher vor als bei anderen Fächern. Ist das so?
    Es ist schon komplexer, Internisten verschreiben mehr Medis als der Psychiater, der Anästhesist oder der Augenarzt und haben ein weites Feld zu überblicken. Aber auch in der Inneren gilt, was häufig ist, ist häufig, was selten ist, ist selten. Sprich in der Notaufnahme/Stationen werden dir die häufigsten Aufnahmediagnosen der Inneren wie dekom. Herzinsuffizienz, dekomp, Vorhofflimmern, Pneumonie, Herzinfarkt sehr häufig begegnen. Du kannst gut klinische Erfahrung da sammeln. Das kann sich eigentlich jeder zutrauen. Nur für immer sowas mehr....würde ich von abraten (wie bereits oben geschrieben).



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