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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Liebes Forum,

    ich stehe vor einem unerwarteten Problem. Ich bin gerade im PJ und werde im Juni das M3 ablegen.
    Mein Fachrichtungswunsch ist Anästhesie, habe dort letztes Jahr auch mein Wahl-Tertial absolviert.

    Jetzt habe ich mich zunächst in meinem PJ-Haus (1. Wahl) und dem Haus 2. Wahl beworben.
    Meine Chefin im PJ-Haus hat gleich gesagt, dass momentan alle Planstellen besetzt sind bzw. sie sogar überbesetzt ist und es zu meinem Wunschtermin (1. September 2024) eher schlecht aussieht, sie meine Bewerbung aber auf jeden Fall abspeichert. Anfang des Jahres habe ich von ihr die definitive Absage zum Wunschtermin erhalten.
    Auch im zweiten Haus habe ich eine Absage erhalten.
    Ich habe dann begonnen, mich im Umkreis etwas weiter zu bewerben (bin geographisch aufgrund des Jobs meiner Partnerin - Grundschullehrerin - leider begrenzt) und bislang nicht wirklich positive Rückmeldungen bekommen.
    Teilweise noch gar keine Antwort, teilweise recht unverschämte Absagen ("Bitte sehen sie von Initativbewerbungen ab!"), teilweise die übliche Antwort "Keine Stellen frei, wir denken aber an sie"
    Bislang habe ich eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch, das ist jedoch das Haus, wo ich eigentlich überhaupt nicht hinwill (elektiv-orthopädischer Schwerpunkt, man macht quasi den ganzen Tag ASA1-Hüften und Knie, keine Intensiv- oder Notfallmedizin, wohl eher schwieriges Betriebsklima)

    Ich war vor'm Studium und auch während der Corona-Semester im Rettungsdienst und habe auf dem Weg einige Beziehungen. Ich höre jetzt folgende Probleme:
    1. Anästhesie ist ein beliebtes Fach und hat kaum Bewerbermangel
    2. Durch Klinikschließungen herrscht ein Bewerberüberfluss
    3. Assistentenstellen werden zu Gunsten von Physician Assistant-Stellen reduziert
    4. Manche Kliniken stellen keine absoluten Berufsanfänger ein, sondern lieber dienstreife Weiterbildungsassistenten ab dem 2. Jahr
    5. ausländische Bewerber werden bevorzugt, da diese wohl bezüglich Arbeitsbedingungen weniger aufmucken

    Meine Bewerbungen sind grundsätzlich okay, hab' einen Bekannten aus der Bosch-Personalabteilung drüberschauen lassen.
    Meine Probleme sind wohl eher:
    1. Ich bin aufgrund Abi auf dem 2. Bildungsweg, Wartezeit und kurzer Studienunterbrechung schon 32 Jahre alt
    2. Meine M1 und M2-Note waren nicht die besten (4 respektive 3)
    3. Musste ein PJ-Tertial aufgrund Verletzung wiederholen und dadurch mein M3 nochmal verschieben

    Hat irgendjemand gute Tipps, was ich machen könnte?
    Wie gesagt ist meine Auswahl an Kliniken erst mal auf ein gutes Dutzend (wenn man Pendelreichweite einfach eine Stunde als Grenze setzt) beschränkt
    Gibt es irgendeine andere Fachrichtung, in der man erst mal sinnvoll starten könnte und dann in die Anästhesie quer einsteigt? Innere eher nicht, da man im ersten Jahr meiner Erfahrung nach im Stationschaos untergeht und für die Anästhesie nützliche Bereiche (ZNA, Intensivstation) erst später in der Weiterbildung kommen...

    vielen lieben Dank für alle Tipps und Ratschläge <3



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  2. #2
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    1. Grundsätzlich denke ich auch das Anästhesiologie eins der Fächer ist mit dem geringsten Fachkräftemangel und daher höchsten Chance für eine drohende "Schwemme" beim jetzigen Klinkenumbau. Merkt man 1. dass in keinem andern Fach auch nur ansatzweise so viele "Nicht-Oberarzt"-Fachärzte gibt und 2. die Honorkräfte berichten, dass weniger aufträge reinkommen.

    2. Wenn es unbedingt Anästhesiologie sein muss: Die erste Stelle griegt man am schwersten, danach viel leichter. Also im Zweifel für 1 Jahr pendeln und dann heimatnah wechseln? Ansonten seh ich keine richtigen "Tipps". Die Noten etc. interessieren übrigens nach der ersten Stelle auch niemanden mehr :P

    3. Es gibt bei uns in der Region relativ viele Berufseinsteigerstellen direkt in den ZNAs, das bringt dir für Anästhesoe/Notarzt glaub am meisten neben Innere.

    Viel Erfolg!



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  3. #3
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    Zitat Zitat von Bet?uber Beitrag anzeigen
    Liebes Forum,

    1. Anästhesie ist ein beliebtes Fach und hat kaum Bewerbermangel
    2. Durch Klinikschließungen herrscht ein Bewerberüberfluss
    3. Assistentenstellen werden zu Gunsten von Physician Assistant-Stellen reduziert
    4. Manche Kliniken stellen keine absoluten Berufsanfänger ein, sondern lieber dienstreife Weiterbildungsassistenten ab dem 2. Jahr
    5. ausländische Bewerber werden bevorzugt, da diese wohl bezüglich Arbeitsbedingungen weniger aufmucken
    1 und 4. Das kann man so nicht pauschalisieren. Natürlich wollen Arbeitgeber volleinsetzbare Fachärzte zum Preis von einem WBA im 1. WBJ, jedoch wissen diese genau, dass die das so nicht bekommen. In den Kliniken in meiner Region werden regelmäßig, insbesondere für Dienste, Freelancer angestellt, weil manche Dienste gar nicht mehr besetzt werden können. Dass diese Freelancer um einiges mehr kosten als ein Festangestellter, hat sich wohl bei den meisten Arbeitgebern noch nicht rumgesprochen. Auch reicht hier das Niveau von "sehr experimentell" bis "sehr gut". Allgemein kann ich mich aber meinem Vorredner anschließen - die erste Stelle ist am Schwierigsten zu bekommen.
    2 und 3. Bislang haben die Klinikschließungen sowohl in der Pflege als auch bei den Ärzten noch gar keine Auswirkungen gezeigt. PAs sind eine interessante Entwicklung. Ich persönlich könnte mir den Beruf als "Assistenzarzt auf Lebenszeit" persönlich nicht vorstellen. PAs werden zum derzeitigen Zeitpunkt nicht in der Lage sein, irgendwann FA Stellen zu besetzen. In der Anästhesie kann ich es mir nicht vorstellen, dass diese einen großen Einfluss haben werden, da ich mir als ATA, welche im Ausland selbst einzelne ASA1-2 Säle eigenständig besetzen, dann auch auf den Schlips getreten fühlen würde.
    5. Das habe ich tatsächlich schon öfters von Arbeitgebern gehört. Auch wenn ich dies natürlich nachvollziehen kann, kann ich dann nicht mehr verstehen, warum dann zukünftig anstatt Studienplätze abgebaut, diese eher aufgestockt werden. Das sind massive Kosten, die man einsparen kann.

    Insgesamt finde ich die Personalentwicklung im Krankenhaus schwierig. Gute Mitarbeiter werden meist nicht gehalten und ziehen weiter.
    Vor 10 Jahren hieß es: "Man muss zu den besten Bewerben gehören, um eine Weiterbildungsstelle in der Pädiatrie zu bekommen!" Jetzt heißt es plötzlich: "Wo sind die ganzen Fachärzte für Pädiatrie?"

    Ich würde an deiner Stelle meine erste Weiterbildungsstelle nehmen, wo du einen Platz bekommst. Gerade wenn du eine Klinik hast, wo hauptsächlich ASA 1 und 2 Patienten sind, kannst du als Anfänger trotzdem sehr viel mitnehmen - z.B. wie man eine Narkose ordentlich führt oder worauf man bei der Prämed achten muss. Ich würde als Anfänger eh nicht bei schwierigen ASA4 Patienten alleine im Saal sein wollen.



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  4. #4
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    Zitat Zitat von Bet?uber Beitrag anzeigen
    ...
    Darf ich interessehalber fragen, in welcher Gegend du suchst? Also zumindest grob? Oder zumindest beliebte Großstadt oder eher ländlich?



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  5. #5
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    Zitat Zitat von MellowMed Beitrag anzeigen
    1. Grundsätzlich denke ich auch das Anästhesiologie eins der Fächer ist mit dem geringsten Fachkräftemangel und daher höchsten Chance für eine drohende "Schwemme" beim jetzigen Klinkenumbau.
    Wenn nicht auch die Zahl der operativen Eingriffe signifikant reduziert wird, wovon ich bei der demographischen Entwicklung nicht ausgehen würde, dürfte es in meinen Augen höchstens zu einer Umverteilung kommen. Kenne jedenfalls keine Anästhesie-Abteilung, in der die Ärzte nur darauf warten, endlich noch mehr Patienten betäuben zu dürfen. Eher laufen die Säle auch so schon auf Anschlag, obwohl sich die Patienten noch auf die diversen Häuser verteilen. Und im Gegensatz zur internistischen Verlegenheitsaufnahme aus sozialer/pflegerischer Indikation kann man diese Patienten auch nicht einfach in andere, möglicherweise nicht ärztlich besetzte Einrichtungen turfen.

    @TE: Ich würde denken, dass es sich um ein regionales Phänomen handelt. Es gibt ja auch immer wieder so semi-zyklische Schwankungen des Bedarfs, vielleicht ist gerade einfach eine schlechte Zeit für Bewerbungen. Bei mir im Umfeld sind diverse Kommilitonen mit ähnlichem Profil problemlos im Wunschhaus untergekommen und diverse Häuser suchen weiterhin aktiv. Eigentlich würde ich mir in Anästhesie weniger Sorgen machen - ich bin auch älter, habe länger studiert, keine Promotion, nicht mal PJ im Fach und hatte trotzdem letztes Jahr bei drei Bewerbungen drei Angebote, inklusive Uni. 2 der 3 Stellen waren ausgeschrieben und sind es weiterhin, hier scheint der Bedarf also weiterhin groß zu sein. Bis September ist ja noch viel Zeit, bis dahin kann sich die „Marktlage“ wieder komplett gedreht haben, insofern würde ich mich da aktuell nicht zu sehr stressen.



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