Was ich mich die ganze Zeit frage, läuft die Zweigstelle aktuell ohne Arzt? Ich kenne Konstrukte, wo ein Arzt in einem Mangelgebiet zwei Praxen bedient und immer abwechselnd in einem tätig ist. Wollen die Patienten einen Arzt sehen, fahren sie ggf. ins Nachbarort zur Zweigstelle. Wollen sie nur AU oder Medis wird es nach tel. Rücksprache vor Ort durch die MFA ausgegeben. Plantermine werden für dann vergeben, wenn der Arzt vor Ort ist. Schlussendlich wäre OP nur ne Unterschriftenmaschine. Weiterbildung findet nicht statt (man sieht nur das, was man kennt, ambulant gibt es kaum sinnvolles Feedback, vieles was Fachärzte machen, können noch weitere Motive als medizinische haben). Man hat als absoluter Anfänger auch ein schlechtes Standing den MFAs gegenüber, besonders wenn sie bisher die Praxis tageweise alleine geschmissen haben. Ich sehe da jetzt kein so großes Risiko, dass man Notfälle übersieht (die Patienten werden schon gebrieft, dass der Arzt am Standort wenig Ahnung hat, alles andere wäre böswillig), wenn wie gesagt, die Zweigstelle bisher zeitweise ohne Arztpräsenz läuft.
Unabhängig davon finde ich die Praxis-Zeit vor der Klinikzeit verschwendetes Potenzial. Man ist so mit dem medizinischen beschäftigt, dass man sich nicht mit dem unternehmerischen beschäftigen kann. Dh. man muss nach dem FA erstmal in die Anstellung gehen oder vieles in der ersten Zeit der Niederlassung aufarbeiten. D.h. es entsteht so oder so ein finanzieller Nachteil.