Wenn man in der Pflichtzeit "genug" gesehen hat, reicht sie aus. Im ambulanten Bereich ist die Pretest-Wahrscheinlichkeit so gering, dass man schwere Erkrankungen nur selten sieht. Ich glaube, ich habe während meiner drei Jahren ambulanter Arbeit vielleicht drei sichere Rheumatoiden Arthtritiden neu diagnostiziert und entsprechend wenig Erfahrung mit der Einstellung auf MTX sammeln können. Auf ne Nephro/Rheuma sieht man die gleiche Zahl in ne Woche. Gleiches wie Neuritis vestibularis. In der Klinik jeden zweiten Neuro-Dienst einen gehabt, in der Praxis 1*/Jahr. Dafür viel mehr Lappalien und Befindlichkeitsstörungen. Wäre aber nicht schlimm, die 1000. Befindlichkeitsstörung nicht während der Weiterbildung gesehen zu haben, bei sowas kann man auch während der Tätigkeit als Niedergelassener genug Behandlungsstrategien entwickeln (Stichwort komplementäre Medizin). Man sollte schon probieren, die Zahlen während der Klinikzeit irgendwie voll zu kriegen (Sonos, LZ-EKGs, ggf. für Private Echos lernen). Und wenn's halt länger dauert, dann dauert es halt länger....