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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #66
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    Es ist ja auch die Frage: selbst wenn man was dagegen hat: wo will man eigentlich die Grenze ziehen? 3 Jahre nach dem Abi? 5 Jahre? 10? Oder einfach bei 30 setzen, weil eine 58jährige die auf der Abendschule ihr Abi nachgeholt hat, 3, 5, 10 Jahre lang auch noch mal anfangen dürfte.

    Dann wird die nächste Frage sein (und die Antwort muss nicht bloss einer subjektiven Meinung entsprechen, sondern juristisch bestehen können!): mit welchem Recht hat ein 19jähriger mehr Anspruch auf einen Platz als ein 30jähriger, 40jähriger?

    Gerade die VWL-Rechnung als einzig überprüfbares, relevantes Kriterium wird hier zumindest dann sehr schwierig, wenn ältere Bewerber schon volkswirtschaftliche Leistungen erbracht haben. Jugend allein bedeutet in Sachen Investition mitnichten die bessere Bilanz, da täuscht Ihr Euch.

    Ich kann jeden verstehen der Frust schiebt weil noch kein Platz in Sicht ist.

    Und ich kann verstehen, wenn neben Abiturnote und Wartezeit noch andere Kriterien, zB ein Test, gewünscht werden - nun allerdings die eigene Jugend zu diesem Kriterium machen zu wollen, ist reichlich heikel. (btw, an persönlichen Auswahlverfahren kann man ja auch heute schon teilnehmen...? Warum hats da nicht gereicht?)

    Abgesehen davon ist die Gruppe der Leute wo man zumindest zweifeln kann was es noch bringt (ich würde da mal sagen: 45+) nun wirklich nicht so wahnwitzig gross. Eher ein praktischer kleiner Sündenbock, oder?

    Ich habe eher den Eindruck, die Spätberufenen sind üblicherweise irgendwo um die 30 wenn sie anfangen. Imo volkwirtschaftlich nicht zu alt, und zudem mit einem breiteren Blickfeld ausgestattet, das diese Klientel oft zu guten, weniger technokratischen Ärzten macht. Und GUTE Ärzte sind vwl auch was wert - nicht nur junge Ärzte (nichts dass da ein Widerspruch wäre, aber es zählt nicht nur EIN Kriterium). Wo ich zum Beispiel selbst sicherlich gerne von einem Neurochirurgen operiert werden würde, der möglichst viel Erfahrung hat (sprich jung ausgebildet wurde), würde ich in Sachen Hausarzt oder Psychosomatiker lieber zu jemandem gehen der Lebenserfahrung und menschliche Einsichten/Reife hat - diese sind zwar nicht ausgeschlossen wenn jemand früh fertig geworden ist, aber ein paar Jährchen im wahren Leben vorgeschaltet sind für mich trotzdem noch ein Pluspunkt).



    Und dass hier blutjunge Einserabiturienten, die laut PISA vermutlich mehrheitlich zum begünstigteren Teil der Gesellschaft gehören, und daher neben ihrer Schule nicht unbedingt so viel selber reissen mussten, älteren Bewerbern mit xx Beitragsjahren im Brotberuf, und vielleicht auch viel steinigerem Weg hin zur eigentlichen Berufung (oder auch zum sozialen Aufsteig) mit "Du bist doch gar nich mehr rentabel, mach ma Platz hier, Oppa" kommen... Prost Mahlzeit.

    Sprich: formal kaum begrenzbar, volkswirtschaftlich differenzierter als gern behauptet wird, und menschlich auch so ne Sache...
    Geändert von Spark (04.11.2006 um 09:31 Uhr)



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  2. #67
    Registrierter Benutzer Avatar von Stagger Lee
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    Vermeintlich volkswirtschaftlich begründete Argumente in dieser Debatte erinnern mich immer an ein Interview mit Sarah Wagenknecht, das vor einigen Jahren im Fernsehen kam. Der Interviewer fragte sie, wie sie zu den vielen Mauertoten stehe. Ihre Antwort war, daß die BRD in gewisser Weise in der DDR gut ausgebildete Menschen abgeworben und zur Flucht animiert habe. Daher hätte die DDR das Recht gehabt, Flüchtlinge zu erschießen, um volkswirtschaftlichen Schaden von sich abzuwenden.

    Volkswirtschaftliche Argumente haben ihren Platz an genau einem Ort: in Debatten über die Volkswirtschaft. Sobald man an Individuen volkswirtschaftliche Maßstäbe anlegt, begibt man sich auf einen rutschigen Abhang in Richtung Dehumanisierung. (Die Nazis haben die Euthanasie von Behinderten volkswirtschaftlich "begründet".) Es erstaunt mich doch, daß nicht wenige angehende Ärzte bereit sind, sich auf solche Argumente einzulassen.

    Abgesehen davon ist die volkswirtschaftliche Argumentation in dem Zusammenhang auch lächerlich. Die Menge derer, die sich im fortgeschrittenen Alter ein Studium antun wollen und leisten können, dürfte verschwindend gering sein. Die Behauptung, daß eine marginale Gruppe, deren Anteil an der Stundentenschaft höchstens im Promillebereich liegt, irgendwie in volkswirtschaftlicher Dimension Quelle allen Übels sei, ist absurd. Da stimme ich Spark zu: Wer sowas behauptet, sucht nur einen Sündenbock.



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  3. #68
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    Zitat Zitat von Stagger Lee
    Abgesehen davon ist die volkswirtschaftliche Argumentation in dem Zusammenhang auch lächerlich. Die Menge derer, die sich im fortgeschrittenen Alter ein Studium antun wollen und leisten können, dürfte verschwindend gering sein. Die Behauptung, daß eine marginale Gruppe, deren Anteil an der Stundentenschaft höchstens im Promillebereich liegt, irgendwie in volkswirtschaftlicher Dimension Quelle allen Übels sei, ist absurd. Da stimme ich Spark zu: Wer sowas behauptet, sucht nur einen Sündenbock.
    Hab auch recht spät mit Humanmed angefangen, im zarten Alter von 29. Davor Ablschluss als Dipl Ing FH, 3 Jahre gearbeitet + 2 Jahre während Studium (steuerpflichtig 30 Wochenstunden).

    Wenn die volkswirtschaftliche Vertretbarkeit eines Zweitstudiums hinterfragt wird, kann das nicht nur nach der Gesamtdauer beider Studiengänge beurteilt werden. Im Gegenteil, wer sagt denn dass ich durch diese Entscheidung meinen "Nutzen für die Volkswirtschaft" in Summe nicht sogar erhöhe?



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  4. #69
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    Zitat Zitat von Feuerblick Beitrag anzeigen
    ...daß er seinen Kindheitstraum verwirklichen will, aber es wäre schon nicht schlecht, wenn er eine Alternative wie z.B. Gasthörerdasein akzeptiert. Damit wäre allen gedient, oder?
    Ich hole diesen uralten Thread mal wieder hoch, weil "Feuerblick" nicht irgendwer ist und Aussagen von jemandem mit knapp 30 Tausend Beiträgen schon einen gewissen Gehalt haben sollten!

    Zum Überbrücken und für den Fall, dass ich dauerhaft vielleicht keinen (Human)medizin-Studienplatz bekomme, habe ich mich an mehreren deutschen Unis nach einer Gasthörerschaft für Humanmedizin erkundigt. Übereinstimmend wurde mir gesagt, dass nicht nur die Uni, bei der ich gefragt habe, sondern ALLE öffentlichen deutschen Unis ganz generell KEINE EINZIGE Veranstaltung im Bereich Humanmedizin für eine Gasthörerscahft zugelassen haben. Medizin ist absolut "closed shop"! Ausnahmen werden evtl. z.B. für Pharmaziestudenten gemacht, die einzelne Vorlesungen hören möchten.

    Von außen, ohne fachnah eingeschrieben zu sein, no way!

    @Feuerblick: An welcher Uni gibt es denn die von Dir vorgeschlagene Gasthörerschaft für (zu) alte Bewerber, die niemand jüngerem den Platz wegnehmen sollen? (Die Meinung ist in dem Quellthread unzweideutig zu erkennen)

    Gruß, Ecki



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  5. #70
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Warum so aggressiv? Habe ich irgendwo behauptet, dass offizielle Gasthörerschaft möglich ist? Und wenn, habe ich 200x behauptet, dass es 2019 möglich sein soll? Wäre mir neu...
    Setz dich halt in Vorlesungen (kontrolliert kein Mensch!) und hör dir an, was da passiert.
    Und hör auf, hier Threadleichen zu fleddern!

    Btw: Ich stehe dazu, dass jemand mit 50 oder älter kein Medizinstudium mehr beginnen sollte. Bis das Studium nebst PJ beendet ist, winkt schon die Rente. Das steht echt in keinem Verhältnis zu den Kosten, die das Studium verursacht.
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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