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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Redaktion MEDI-LEARN Avatar von Christian
    Mitglied seit
    05.08.2001
    Ort
    Kiel
    Beiträge
    5.682
    Hallo,

    in unserem ersten Schwerpunktthema wollen wir uns mit der Hospizbewegung beschäftigen. Ulrich Sündermann, Vorsitzender Hospiz Landesarbeits- gemeinschaft Niedersachsen, hat uns zwei Artikel zur Verfügung gestellt: Hospizbewegung
    und Palliativmedizin?
    und Hospiz in Niedersachsen? LAG - was ist das?

    Desweiteren steht er während der nächsten Woche innnerhalb des Forums für Fragen zum Thema zur Verfügung - stellt die Frage einfach als "Antwort" auf diesen Beitrag. Als Einstiegsfrage soll diskutiert werden: Darf man schwerkranke Menschen "einfach" sterben lassen oder ist man als Arzt verpflichtet die medizinischen Massnahmen bis zum Ende auszureizen? Sollte man die Massnahmen auf eine Minimum reduzieren oder ist es die Pflicht des Mediziners alle erdenklichen Massnahmen zu ergreifen? Wie würdert Ihr die Situation sehen, wenn Ihr in der Position des Sterbenen seid?

    Wir bedanken uns schon einmal an dieser Stelle bei Herrn Sündermann für die Unterstützung und hoffen auf rege Beteiligung und viele Fragen aus den Reihen der Besucher.

    Eure Medi-Learn.net Redaktion
    Christian Weier - MEDI-LEARN



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  2. #2
    Guest
    Hallo zusammen,

    ich hätte denke ich Angst, die Massnahmen bei einem Patienten auf ein Minimun zu reduzieren - immer wieder hört man in den Medien von Prozessen, in denen Ärzte aufgrund von unterlassenen oder falschen Behandlungen verklagt worden sind. Ausserdem bin will ich doch Arzt werden, um Menschen zu heilen und nicht um sie sterben zu lassen - ich hätte starke Gewissenprobleme einfach einen Patienten nicht zu intubieren, wenn er mit Atemnot vor mir im Krankenbett liegt; mir läuft es nass den Rücken runter, wenn ich nur daran denke!

    Albrecht



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  3. #3
    Guest
    Hallo an alle, aber besonders an Albrecht!

    Bei der häufig gestellten Frage "Darf ich jemanden sterben lassen" geht es nicht darum, einer Person, die in einem akuten lebensbedrohlichem Zustand ist, nicht zu helfen. Ganz besonders nicht, wenn diese Person bei Bewußtsein ist und Luftnot hat. Diese Frage stellt sich doch nur bei unheilbar Kranken, die präfinal sind, also kurz vorm Sterben. Ich selber arbeite auf einer neurologischen Intensivstation und sehe da immer wieder Fälle, in denen den Menschen nicht mehr damit geholfen ist, sie künstlich am Leben zu erhalten! Was hat ein Mensch davon (und das sehe ich auch für mich persönlich so), wenn er nach einem schweren Infakt mit Sicherheit nicht mehr aufwachen wird, weil entsprechende Zentren zerstört wurden und er nun am Leben erhalten wird, bis irgendein anderes Organ versagt?? Er wird nie mehr die Augen öffnen, er wird nie mehr mit seinen Angehörigen sprechen und er hat, gefangen in seinem Bett, nie mehr die Möglichkeit, ein lebenswertes Leben zu führen. Was heißt lebenswert?! - Frag Dich doch mal selber, ob Du auf dieser Welt noch sein möchtest, wenn Du das Bett, in dem Du liegst, nie mehr verlassen kannst. Wenn Du nichts sehen kannst. Nichts hören kannst. Nicht sprechen, nicht schmecken, nicht riechen kannst. Du von der Außenwelt vollkommen abgeschnitten bist, noch nicht mal die Berührungen von Deinen Freunden und Deiner Familie mehr spürst. Du liegst nur da, in einem tiefen Schlaf, sonst nichts.

    Warum darf man einen solchen Menschen nicht aus seinem Gefängnis, aus dem er sich nicht selbst befreien kann, helfen, im eine neue Qualität des Daseins bieten??

    Gruß - Johannes



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  4. #4
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    20.10.2001
    Beiträge
    2
    Hallo,

    ich hoffe mal, daß ich als Krankenpfleger hier auch posten darf

    Bis Mai diesen Jahres habe ich noch bei einer Sozialstation als Krankenpfleger gearbeitet. Während dieser Tätigkeit hatte ich des öfteren mit sterbenden Patienten im häuslichen Umfeld zu tun.

    Wir als Pflegepersonal fahren oft 4-5 mal pro Tag zu einem sterben Patienten, um diesen zu versorgen. Bei der kompletten Pflege, die gut und gerne 1h und länger dauern kann, bekommt man einen sehr guten Eindruck davon, wie der Patient sich fühlt. Dabei habe ich mir durchaus manchmal gedacht, daß dieses lange Leiden doch keinen Sinn macht, v.a. wenn der Patient auch den Wunsch äußert, daß es endlich vorbei ist.

    Aber trotz allem kann ich mit Sicherheit sagen, daß ich nicht in der Lage, wäre Sterbehilfe zu leisten. Man konnte nur hoffen, daß es nicht allzu lange dauert, bis der Patient erlöst wird.

    Wie denkt ihr darüber ?
    Gruß



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  5. #5
    Registrierter Benutzer Avatar von Ulrich Sündermann
    Mitglied seit
    05.11.2001
    Beiträge
    18
    Die Hospizbewegung fordert Sterbebegeleitung - niemals Sterbehilfe. Wir fordern Begleitung durch "liebende" Mitmenschen, die vorbereitet auf den Dienst Familienmitglieder und Freunde zur Selbsthilfe anleiten. Laßt Sterbende nicht alleine!
    4-5 mal am Tag erhalten nur wenige Menschen Besuch von der Sozialstation. Was ist mit dem Rest des Tages? Suchen Sie den Kontakt zum nächstgelegenen ambulanten Hospiz. Organisieren Sie die Hilfe - rund um den Tag ! (Der hat 24 Stunden.)
    Geändert von Ulrich Sündermann (08.11.2001 um 11:08 Uhr)
    Hospiz Landesarbeitsgemeinschaft Niedersachsen e.V.
    Vorsitzender
    Ulrich Sündermann
    Zum Alten Teich 11
    31638 Stöckse
    05026-900 60 99
    Fax -900 60 98
    E-Mail [email protected]



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