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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    Über-Mod und Trollator Avatar von airmaria
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    Original geschrieben von Ulrich Sündermann

    Die TÖTUNG eines Menschen ist immer FALSCH!
    Stramme Behauptung! Woher willst Du das wissen?
    grüße "Mary"



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  2. #17
    Registrierter Benutzer Avatar von Ulrich Sündermann
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    Die TÖTUNG eines Menschen ist immer FALSCH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Zu dieser "strammem Behauptung" stehe ich stellvertretend für alle Menschen die sich unter dem Artikel 1 der Grundrechte der BRD wiederfinden können. "(1) Die WÜRDE des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller ..." - soweit das Zitat.

    Im Artike 2 (") heißt es weiter "Jeder hat das Recht auf Leben ..." dem habe ich sonst nichts hinzuzufügen.

    Aber noch mal aus "hospizlicher Sicht beleuchtet. Nur weil Ärzte aus "Unwissenheit, eigenen Ängsten oder Ignoranz" Pfegepersonal aus "Zeitnot, Unsicherheit, eigenen Ängsten" und die meisten anderen Menschen aus ähnlichen Gründen sich nicht mit dem Themenbereich Sterben Tod und Trauer beschäftigen wollen (viele würden "können" sagen -ich halte das für FALSCH!) greifen die "Hilflosen - die sich nicht einmal Hilfe (Hospiz und Palliativmedizin) - holen zum scheinbar "rettenden" Strohhalm "Eutanasie" . Dabei ist keines falls sicher, ob der sterbende (schwerkranke oder schwerbehinderte) Mensch WIRKLICH sterben wollte, wenn seine Leiden gemildert und seine Einsamkeit ("alleingelassenwerden") beendet werden würde. Ich bin mir sehr sicher das sehr viele Menschen nach TÖTEN (auf verlangen) so laut rufen, weil Sie sich so nicht mit Ihren eigen Ängsten auseinandersetzen müssen.

    Warum ich das Glaube?
    Ich arbeite seid 1982 in verschiedenen Krankenhäusern in der Pflege, bin seid 10 Jahren Leitende Pflegekraft an Hochschulen und Krankenhäusern der Grundversorgung und in der häuslichen Pflege. Arbeite seid 1995 in ambulanten Hospizen mit, unterrichte Krankenpflegeschüler in Sterben Tod und Trauer (und Ethik), bin in einem Betreuungsverein tätig und besuche über ein "Pflegeforum" in unserem Landkreis häufig unangemeldet Alten und Pflegeheime.) Ich bilde Hospizhelfer aus, und bin auch im Vorstand eines örtlichen Hospizvereins tätig.

    Mit dieser "Erfahrung" glaube ich mir ein Urteil erlauben zu können:

    Die TÖTUNG eines Menschen ist immer FALSCH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Geändert von Ulrich Sündermann (09.11.2001 um 08:01 Uhr)
    Hospiz Landesarbeitsgemeinschaft Niedersachsen e.V.
    Vorsitzender
    Ulrich Sündermann
    Zum Alten Teich 11
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  3. #18
    Diamanten Troll
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    Die TÖTUNG eines Menschen ist immer FALSCH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Gerade von jemandem der sich mit soviel erfahrung brüstet ist eine solch bonierte und nicht disskusionsbereite Aussage wie diese schon ziemlich erschreckend. Außerdem ist deine Erklärung schon in sich Unschlüßig:

    Bei Sterbenden kann die Linderung des Leidens so im Vordergrund stehen, dass eine möglicherweise unvermeidbare Lebensverkürzung hingenommen werden darf. Eine gezielte Lebensverkürzung durch Maßnahmen, die den Tod herbeiführen oder das Sterben beschleunigen sollen, ist unzulässig und mit Strafe bedroht.
    Und nu erklär mir mal wo da die Grenze ist, ob ich bei eim Patienten die Morphin Dosis solange erhöhe, bis er dadurch stirbt. Oder ob ich von vorne herein sage ich kann nichts mehr machen. Der Patient will es so und ich drehe die Dosis auf um sein leiden zu beenden. Aus meiner sicht ist der Arzt im zweiten Fall nur ehrlich. Er steht zu dem was er tut. Im ersten fall versteckt sichd er Artz hinter einem tollen Konstrukt, daß er ja nur die Schmerzen lindern wollte, und dabei ist es halt passiert. Am besten noch mit dem Satz es war Gottes Wille.



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  4. #19
    Registrierter Benutzer Avatar von Ulrich Sündermann
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    Ich danke Dir für Deine freundliche Einleitung:
    "Gerade von jemandem der sich mit soviel erfahrung brüstet..." aber in diesem Thema sind persönliche Beteiligung und Emotionen einfach normal.

    "Und nu erklär mir mal wo da die Grenze ist, ob ich bei eim Patienten die Morphin Dosis solange erhöhe" (halt, - solange bis die Schmerzfreiheit hergestellt ist, oder umsteigen auf Methadon - aber befrage doch dazu fachlich versiertere Menschen. Z.B. einen Palliativmediziner) (Adressen siehe Artikel)

    "Der Patient will es so" (halt- der Patient will nicht getötet werden, er will "LEIDENSFREI oder mindestens seine Schmerzen gelindert haben.

    Siehe: STUFENSCHEMA DER WHO

    Ärtzte sollen sich nicht verstecken, sondern im Rahmen Ihrer Möglichkeiten HELFEN - zusammen mit einem INTERDISZIPLINÄREN TEAM (siehe SUPPORT GÖTTINGEN, ein Projekt der Niedersächsischen Ärtztekammer.

    Auch Dich lade ich zu einem Besuch ein: Setze Dich doch mal mit einer Palliativstation in Deutschland in Verbindung und dann berichte doch mal über die dort gemachten Erfahrungen
    Infos über Bundesweite Palliativstationen: http://www.hospiz.net
    Hospiz Landesarbeitsgemeinschaft Niedersachsen e.V.
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  5. #20
    Guest
    Mit Interesse habe ich die Diskussion in diesem Beitrag verfolgt: Einige Diskussionsteilnehmer sind der Auffassung, das die Sterbehilfe, in aktiver Form, durchaus zum späteren Arztalltag dazu gehören wird. Wahrscheinlich gehen einige sogar davon aus, dass die Gesetzgebung in Deutschland früher oder später ähnlich wie in den Niederlanden geändert wird - wahrscheinlich sogar in der Hoffnung, dass diese Gesetzesänderung vor ihrer ersten Entscheidung über den gewollten Tod eines Patienten vollzogen wird.

    Unabhängig von der gesetzlichen Lage und den Vorgaben aus der Ärzteschaft an sich (Ärztekammer etc s.o.), sollte sich jeder einzelne vielleicht einfach noch einmal ein wenig Zeit nehmen und die Sache genau durchdenken. Trotz der zeitlichen Belastung, die im Studium ohne Zweifel vorhanden ist, sollte man lieber jetzt die Zeit nutzen, sich eingehend Gedanken zu machen. Im Rahmen der ärztlichen Tätigkeit auf Station wird man diese Zeit wahrscheinlich nicht mehr haben, was sich den derzeitigen Diskussionen über die Arbeitszeitbelastung der Ärzte in vielen Fachzeitschriften, aber auch in Tageszeitungen entnehmen läßt.
    Ich denke auch, dass genau in diesem Punkt das eigentliche Problem und auch die Gefahr der Euthanasie liegt: Vielen Ärzten im Krankenhaus fehlt einfach die Zeit, um sich eingehend mit "finalen" Patienten zu beschäftigen. Ich bin mir ganz sicher, dass viele Patienten aktive Sterbehilfe wünschen und dies auch, wie in den Gesetzen in den Niederlanden verlangt, mehrfach geäußert haben.
    Zur Verdeutlichung vielleicht folgender Ausschnitt aus einem Artikel aus "die tageszeitung" von 03. Mai 1993, S.12: "Nach der Studie einer zu diesem Thema eingesetzten Regierungskommission bitten jährlich neuntausend NiederländerInnen um aktive Sterbehilfe. 25000 Menschen erwarten von ihren Ärzten, diese mögen dem Leben ihrer Patienten bei unerträglichen Schmerzen ein Ende bereiten. 1,8% aller Todesfälle in den Niederlanden gehen auf Sterbehilfe in Form einer tödlichen Injektion oder eines Bechers mit einer Giftmischung zurück. Als Motive für die Bitte, Sterbehilfe zu erhalten, wurden genannt: Der Verlust von Würde , verursacht durch unwürdiges Sterben , unerträgliche Schmerzen sowie die Abhängigkeit von anderen." (Quelle: http://www.ev-stift-gymn.guetersloh....ederlande.html).

    Was mich nachdenklich stimmt ist nicht die Anzahl derjenigen, die für sich selbst aktive Sterbehilfe verlangen, sondern vielmehr die aufgeführten Motive bzw. Begründungen: Die Menschen haben Angst vor einem unwürdigen Sterben, vor den unerträglichen Schmerzen und vor der Abhängigkeit von anderen und daraus resultierende Angst, ihre Würde zu verlieren.
    Wenden wir uns zunächst kurz der Problematik der Schmerzbekämpfung zu: Warum haben die Menschen Angst vor unerträglichen Schmerzen? Es stehen effiziente Medikamente zur Schmerzbekämpfung zur Verfügung, doch werden diese nur sehr zögerlich eingesetzt. Eventuell ist dies einfach in der schlechten Ausbildung der Mediziner begründet. Das Fach "Schmerztherapie" wird im zweiten Staatsexamen geprüft: Insgesamt 6 von 580 Fragen widmen sich der Schmerztherapie - das sind ca. 1% der Fragen. Diese Zahl kann, denke ich, unkommentiert stehenbleiben.
    Die Menschen, die aktive Sterbehilfe wünschen, haben Angst vor "Abhängigkeit von anderen " und vor dem "unwürdigen Sterben". Kann diese Angst eventuell von den helfenden Menschen beeinflußt werden, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne? Im Klinikalltag und im Berufsalltag der Angehörigen ist meist viel zu wenig Zeit für die Nöte und Probleme der sterbenen Angehörigen und dieser Zeitmangel wird bewußt oder auch unbewußt weitergegeben genauso wie das Gefühl, eine Belastung für die Mitmenschen zu sein. Doch dieses Gefühl hat doch ein kleines Kind nicht, wenn es mit Fieber zu Hause im Bett liegt und die Mutter oder auch der Vater die Nacht an der Seite des Kindes verbringt und dabei nicht darüber nachdenkt, warum sie/er dies nun tut. Wenn wir unsere Einstellung gegenüber sterbenden Personen ändern, wird sich auch die Wahrnehmung der Betroffenen zum Positiven verändern.
    Sicherlich werden jetzt einige sagen, dass es sehr schwer ist, den Tod und das Sterben als etwas Natürliches zu akzeptieren und sich entsprechend dem Sterbenen gegenüber zu verhalten. Wer hiermit Probleme hat oder wenn hier verständlicherweise Ängste und Sorgen aufkommen, dann sollte man die professionelle Unterstützung von Hospizhelfer suchen, die unter Einbindung der Familien versuchen, die oben genannten Probleme anzugehen.

    Zusammenfassend läßt sich sagen: Der Wunsch nach dem eigenen Tod ist genauso zu respektieren, wie der Wunsch auf Leben. Doch sollten wir nicht vergessen, wodurch dieser Wunsch eventuell ausgelöst wird. Erst wenn wir die Probleme wie Zeitmangel und Erfahrung in der Schmerztherapie und deren Anwendung sowie die Begleitung der Angehörigen angegangen sind und uns selbst die Zeit genommen haben, zu hinterfragen warum wir wirklich bereit sind, die "aktive Sterbehilfe" zu unterstützen, wird sich herausstellen, wieviele Personen, die "mehrfach" den eigenen Tod "erbeten" haben, dies aus wirklicher Überzeugung gewünscht haben! Ich bin mir sicher, dass wir dann den Menschen wieder ein würdiges Sterben ermöglichen, und erst dann sind wir wieder zu den Wurzeln unseres Hippokratischen Eides zurückgekehrt!

    In diesem Sinne

    Euer Uwe



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