Als ich den Film gesehen habe, habe ich mich öfters gefragt, ob Mitleid wirklich das richtige Wort ist. "Mitleid" im Sinne von "mit leiden" oder "tiefes Bedauern empfinden" konnte ich in Bezug auf Hitler eigentlich nicht empfinden.
Klar, der Mann steht vor den Trümmern seines Lebens und seiner "Vision", den nahen Tod vor Augen... aber das alleine qualifiziert nicht automatisch zum Erhalt von Mitleid. Schließlich ist er vollkommen selbstverschuldet in dieser Sitation und es läge IN JEDER SEKUNDE in seiner Hand alles sofort zu beenden.
Mitleid kann ich mit (fast) allen anderen Charakteren empfinden, mit den namenlosen Volkssturmeinheiten, die im MG-Feuer verrecken, den Kindern, die zum Kämpfen gezwungen werden oder den Goebbels-Kinder und den Zivilisten... aber nicht mit Hitler.
Ich finde auch nicht, daß es die Intention dieses Films war, die "andere Seite" der NS-Oberen zu erwecken. Wäre es nur darum gegangen, die letzten Tage im Führerbunker zu zeigen, dann hätte der Film sich darauf beschränkt und nicht immer wieder aus der isolierten Welt des Bunkers an die Oberfläche geschaltet und dort als Kontrast den Krieg und somit die direkte Folge des Wahnsinns unter der Erde gezeigt.
Dieser permanente Wechel zwischen diesen beiden Welten, die ja räumlich so nah beieinander liegen, ist - meiner Meinung nach - die eigentliche Stärke dieses Films, denn er zeigt die Absurdität des ganzen deutlich stärker als jeder andere Film über dieses Thema.