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  1. #56
    TBSE performer Avatar von test
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    Zitat Zitat von Relaxometrie
    So? Das ist ja mal eine interessante Behauptung.
    Die Gehaltsdebatten lese ich ja immer mit einem gewissen Interesse. Was mich interessiert, sind allerdings Tatsachen, die nicht einfach so behauptet und in den Raum gestellt werden, sondern einer Überprüfung standhalten.
    Obige Behauptung ist schlicht und ergreifend falsch.
    Mein Einstiegsgehalt beträgt 3400 € brutto, macht also 40800 € brutto im Jahr.
    Ich beklage mich jetzt an dieser Stelle nicht darüber, daß das evtl. zu wenig ist, sondern möchte nur obiges Zitat widerlegen.

    Mit Diensten und evtl. bezahlten Überstunden bzw. evtl. Poolzulage werden schon viele Assis ihr Gehalt im 1.Jahr auf 45-50 000 aufbessern können, teilweise noch höher.
    "Live as if you were to die tomorrow, learn as if you were to live forever."

    (Maria Mitchell / Mahatma Gandhi)



  2. #57
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
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    Das Problem ist meiner Meinung nach nicht das "grundgehalt" oder die Dienstzulagen die man bekommt, sondern die nicht gezahlten Stunden im Dienst oder schon in der Woche bei der normalen Arbeitszeit.
    Wenn ich auf meinen Stundenzettel schaue und danach in den Tarifvertrag freue ich mich doppelt auf jeden Nachtdienst, der meinem Arbeitgeber jede Menge unbezahlte Arbeitsstunden meinerseits gibt.

    Und das sind nicht Überstunden, die nicht abgegolten werden können, sondern FESTE ARBEITSZEITEN, die nicht bezahlt werden...

    Kacken ist Liebe!
    Salmonella ist Kacken!


    What have you done today to earn your place in this crowded world?



  3. #58
    Gasmann Avatar von kra-
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    Zitat Zitat von MouseMan
    ...weil in Fernsehserien wie Beauty-Queen Carsten Spengemann als Superchirurg morgens vor der Arbeit erstmal vom Steg in den glasklaren See springt der seiner Villa anliegt und in der nächsten Szene dann überlegt ob er mit seinem Ferrari, Porsche oder Hummer zu Arbeit fahren soll...
    ...und auf Grund solcher Artikel. Ich zitiere:

    Schuld an der Misere sind zunächst die Ärzte selbst. Vom heiteren Leben in Metropolen wie Berlin, Hamburg, München und dem Rhein-Ruhr-Gebiet sowie von den Vororten mit vielen Gutverdienern fühlen sie sich magisch angezogen. Die Hartz- IV-Hochburgen in Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern hingegen sind schon wegen des sehr geringen Aufkommens an Privatpatienten aus Medizinersicht zu meiden.
    [...]
    Noch üppigere Sätze lassen sich mit den zahlreich vorhandenen Privatversicherten abrechnen. Und so bleibt den Ärzten genug Zeit, das Leben zu genießen. Mittwochnachmittag sind die Golf-, Reit- und Tennisplätze in der Region immer besonders voll.



  4. #59
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    Zuersteinmal sollte man die Verhältnisse der Ärzte offenlegen. Tariflich verdient ein Assistenzarzt an einer Uniklinik im ersten Jahr nach Tarif 45.000€ brutto im Jahr. Im 5. Jahr liegt das Brutogehalt tariflich etwa bei 56.000€. Der einsteigende Assistenzarzt hat dabei 6 Jahre Studium/Ausbildung hinter sich. Ein diplomierter Maschinenbauer oder Physiker wird für seinen Abschluss mindestens die gleiche Zeit brauchen. Während der Arzt aber seine im Vergleich zum Maschinenbauer relativ einfache Promotion praktisch schon während dem Studium fertig stellen kann, müssen Maschinenbauer und Physiker noch 3-4 Jahre eine Doktorarbeit schreiben. Ausser High-Potentials, die dafür in Unternehmen unterkommen, müssen die meisten dafür bei einem Professor als Assistent anfangen. In der Zeit sind sie die Deppen des Professors und verdienen etwa so gut, wie früher ein Arzt im Praktikum. Zwar sind die Aussichten auch für Ingenieure ohne Doktor sehr gut, im Gehalt spiegelt sich das aber nicht so deutlich wieder. Ein Einsteiger verdient zwischen 40.000€ und 50.000€ im Jahr je nach Fachrichtung. Bauingenieure müssen sich teilweise sogar mit 30.000€ zufrieden geben. Im Laufe der weiteren Karriere erreichen Ingenieure in reiner Fachlaufbahn maximal 60.000€ bis 80.000€ je nach Branche und Firma.
    In den unteren bis mittleren Führungsebenen liegt das Gehalt dann bei etwa 70.000 - 110.000€ jährlich zuzüglich Dienstwagen. Ein guter Teil der Ingenieure wird aber schon gar kein Teamleiter mehr. Wenige werden vielleicht Abteilungsleiter bzw. Bereichsleiter. Einsteigen tut selbst ein promovierter Ingenieur in einer Fachlaufbahn. Im Vergleich dazu liegen die Oberarztgehälter zwischen 74.000€ (1. Jahr) und 84.000€ (7. Jahr). Die Oberärzte stellen sich also etwa wie ein Teamleiter und etwas schlechter wie ein Abteilungsleiter in einem Unternehmen. Ein Vergleich von Bereichsleitern bzw. Chefärzten ist dann nicht mehr wirklich aussagekräftig. Genauso wie kaum ein Arzt Chefarzt werden wird, haben auch die wenigsten Ingenieure je die Gelegenheit Bereichsleiter zu werden. Man bedenke nur, wieviele Ingenieure z.B. BMW beschäftigt, während man die Bereichsleiter an einer Hand abzählen kann. Auf dem Papier wird dabei sowohl an Unikliniken wie auch in den typischen Unternehmen etwa 42 Stunden gearbeitet. Unbestreitbar geht es den Ingenieuren im Moment richtig gut, insbesondere was einfach die Anzahl der Stellen angeht. Von einem riesigen Gehaltsnachteil der Ärzte zu sprechen halte ich aber doch für sehr gewagt. Ich möchte dabei anmerken, dass die Ärztegehälter hierbei dem TVÖD entnommen sind, während die Ingenieurgehälter aus dem Spiegel bzw. von monster.de stammen. Hierbei sollte man nicht den Fehler machen, von den Gehälter einzelner Spitzenabsolventen, die z.B. bei Unternehmensberatungen o.ä. einsteigen auf die Gesamtheit der Ingenieure zu schließen. Insbesondere unter den Bauingenieuren gibt es viele, die sich auch nach einem Jahrzehnt über das Gehalt eines Assistenzarztes freuen würden. Dass die Bezahlung der Ärzte wahrscheinlich nicht deren Verantwortung entspricht, die sicherlich höher ist, als die, welche ein Ingenieur trägt, möchte ich nicht bestreiten. So deutlich schlechter kommen sie aber jedenfalls was das Geld, welches am Ende auf dem Konto landet, anbelangt, nicht weg. In Amerika sind für Fachärzte finanziell natürlich Traumbedingungen vorzufinden, die man für Deutschland aber nicht als Maßstab nehmen sollte.



  5. #60
    Banned
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    Zitat Zitat von DocEmmetBrown
    Zuersteinmal sollte man die Verhältnisse der Ärzte offenlegen. Tariflich verdient ein Assistenzarzt an einer Uniklinik im ersten Jahr nach Tarif 45.000€ brutto im Jahr. Im 5. Jahr liegt das Brutogehalt tariflich etwa bei 56.000€. Der einsteigende Assistenzarzt hat dabei 6 Jahre Studium/Ausbildung hinter sich. Ein diplomierter Maschinenbauer oder Physiker wird für seinen Abschluss mindestens die gleiche Zeit brauchen. Während der Arzt aber seine im Vergleich zum Maschinenbauer relativ einfache Promotion praktisch schon während dem Studium fertig stellen kann, müssen Maschinenbauer und Physiker noch 3-4 Jahre eine Doktorarbeit schreiben. Ausser High-Potentials, die dafür in Unternehmen unterkommen, müssen die meisten dafür bei einem Professor als Assistent anfangen. In der Zeit sind sie die Deppen des Professors und verdienen etwa so gut, wie früher ein Arzt im Praktikum. Zwar sind die Aussichten auch für Ingenieure ohne Doktor sehr gut, im Gehalt spiegelt sich das aber nicht so deutlich wieder. Ein Einsteiger verdient zwischen 40.000€ und 50.000€ im Jahr je nach Fachrichtung. Bauingenieure müssen sich teilweise sogar mit 30.000€ zufrieden geben. Im Laufe der weiteren Karriere erreichen Ingenieure in reiner Fachlaufbahn maximal 60.000€ bis 80.000€ je nach Branche und Firma.
    In den unteren bis mittleren Führungsebenen liegt das Gehalt dann bei etwa 70.000 - 110.000€ jährlich zuzüglich Dienstwagen. Ein guter Teil der Ingenieure wird aber schon gar kein Teamleiter mehr. Wenige werden vielleicht Abteilungsleiter bzw. Bereichsleiter. Einsteigen tut selbst ein promovierter Ingenieur in einer Fachlaufbahn. Im Vergleich dazu liegen die Oberarztgehälter zwischen 74.000€ (1. Jahr) und 84.000€ (7. Jahr). Die Oberärzte stellen sich also etwa wie ein Teamleiter und etwas schlechter wie ein Abteilungsleiter in einem Unternehmen. Ein Vergleich von Bereichsleitern bzw. Chefärzten ist dann nicht mehr wirklich aussagekräftig. Genauso wie kaum ein Arzt Chefarzt werden wird, haben auch die wenigsten Ingenieure je die Gelegenheit Bereichsleiter zu werden. Man bedenke nur, wieviele Ingenieure z.B. BMW beschäftigt, während man die Bereichsleiter an einer Hand abzählen kann. Auf dem Papier wird dabei sowohl an Unikliniken wie auch in den typischen Unternehmen etwa 42 Stunden gearbeitet. Unbestreitbar geht es den Ingenieuren im Moment richtig gut, insbesondere was einfach die Anzahl der Stellen angeht. Von einem riesigen Gehaltsnachteil der Ärzte zu sprechen halte ich aber doch für sehr gewagt. Ich möchte dabei anmerken, dass die Ärztegehälter hierbei dem TVÖD entnommen sind, während die Ingenieurgehälter aus dem Spiegel bzw. von monster.de stammen. Hierbei sollte man nicht den Fehler machen, von den Gehälter einzelner Spitzenabsolventen, die z.B. bei Unternehmensberatungen o.ä. einsteigen auf die Gesamtheit der Ingenieure zu schließen. Insbesondere unter den Bauingenieuren gibt es viele, die sich auch nach einem Jahrzehnt über das Gehalt eines Assistenzarztes freuen würden. Dass die Bezahlung der Ärzte wahrscheinlich nicht deren Verantwortung entspricht, die sicherlich höher ist, als die, welche ein Ingenieur trägt, möchte ich nicht bestreiten. So deutlich schlechter kommen sie aber jedenfalls was das Geld, welches am Ende auf dem Konto landet, anbelangt, nicht weg. In Amerika sind für Fachärzte finanziell natürlich Traumbedingungen vorzufinden, die man für Deutschland aber nicht als Maßstab nehmen sollte.
    Ein kluger, richtiger Kommentar.
    Ebenso verhält es sich mit den BWLern. Es kann / will nicht jeder zu McKinsey gehen. Einstiegsgehälter bei BWLern liegen durchaus auch mal bei 35.000 Euro/Jahr.

    Und das Thema Verantwortung ist so eine Sache. Natürlich geht ein Menschenleben über alles, aber ein Unternehmen KORREKT prüfen oder KEINEN Schlammassel anrichten wie in der aktuellen Finanzmarktkrise hat ebenfalls eine große (globale) Verantwortung für ganze Heerscharen an Menschen, deren Arbeitsplätze, deren Zukunft, deren Kinder, deren Gesundheit und Altersvorsorge-fähigkeit. Die höhere Verantwortung eines Arztes / Krankenschwester / Apotheker etc. gegenüber einem Finanzvorstand oder Wirtschaftsprüfer oder Aufsichtsrat kann ich deshalb nicht sehen.

    Und es ist ja nicht erst seit gestern bekannt, dass man in pflegenden/sozialen Berufen weniger verdient. Das Gehalt einer Kindergärtnerin, der ich mal meine Kinder anvertraue, finde ich beispielsweise empörend. Kleines Beispiel. Eine Bekannte leitet 2 Kindergärten im Münchner Umland und kommt auf 1.300 netto. Überleben in München bzw. Umland fast nicht möglich. Okay, sie hat nicht studiert etc., hat aber ein extrem wichtiges "Gut" in ihrer Obhut/Verantwortung.
    Geändert von funny (01.04.2008 um 10:22 Uhr)



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