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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Banned
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    01.01.2003
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    Zitat Zitat von tonexxx
    Hmmm, unser Endokrinologie-Prof. versucht nach eigener Aussage sogar, das LDL auf weniger als 100 mg/dl einzustellen. Die Begründung finde ich auch recht logisch: schaut man sich Naturvölker an, so haben die LDL-Werte zwischen 40 und 60 mg/dl.
    Ob es so sinnvoll ist, völlig losgelöst von allem anderen einfach nur den LDL-Wert der Naturvölker zu imitieren? Die schaffen das ja immerhin ohne Medikamente.
    [knallhart-modus-an]
    Bei dem Lebensstil, den die fetten, satten, anspruchsvollen Patienten, die man hier in den Kliniken sieht, jahrelang gepflegt haben müssen, sollte man denen erstmal etwas ganz anderes empfehlen, als ihren LDL-Wert künstlich runterschrauben zu lassen.[/knallhart-modus-off]



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  2. #7
    Back on Stage Avatar von Rico
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    31.01.2002
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    Die Frage ist halt, inwieweit z.B. Vorgänge des physiologischen Alterns, die zu einer Pathologie führen können, als physiologisch anzusehen sind.

    Ich mach mal ein Beispiel:
    Die Intima-Media-Dicke an der A. carotis communis sonographisch gemessen nimmt im Laufe eines Lebens physiologisch durch Einlagerung von im Blut zirkulierenden Lipiden an Dicke zu. Sie beginnt mit ca. 0,3mm im Kindesalter und erreicht in der 8. Lebensdekade Werte um 0,9mm.
    Werte über 0,8mm sprechen für eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für den Eintritt einer atherosklerotischen Gefäßerkrankung in den nächsten 10 Jahren (Infarkt, Insult, PAVK).
    Somit haben viele über 80 ein kardiovaskuläres Risiko - einfach auf Grund eines Alterungsprozesses.
    Ist das jetzt als normal hinzunehmen oder als behandlungsbedürftig anzusehen?

    Analog dazu der Cholersterinwert: Es ist gezeigt, daß je niedriger der LDL-Wert, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, eine CVD zu entwickeln.
    Kann man daraus folgern, daß der Wert so niedrig wie möglich eingestellt sein muß - wie es ja schon beim Blutdruck praktiziert wird?
    Ist eine schwierige Frage, zumal es erstmal viel einfachere und billigere Möglichkeiten gibt, den Cholesterinwert zu senken als eine Pille.

    Letztlich ist es glaub ich bei der derzeit noch etwas undurchsichtigen Sachlage ohne klare Leitlinien die Entscheidung des Arztes, welcher Argumentation er folgt.
    Es lebe die Therapiefreiheit!

    Und wir warten auf den ersten Patienten, der einen Infarkt kriegt mit einem LDL von 173 als einzigem "Risikofaktor" und seinen Arzt verklagt, wieso er kein Statin bekommen hat...
    Definition of clinical experience:
    Making the same mistake with increasing confidence over an impressive number of years.



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  3. #8
    Narkosemensch Avatar von Vystup
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    04.08.2002
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    Gugge mal hier zur Cholesterinluege. Gerade auf diesem Gebiet gab es einen so riesigen Haufen an Studien, dass ich da nicht so recht glauben mag, dass da so wesentliche Fehler drin sind.



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  4. #9
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
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    31.05.2004
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    15.951
    Der klinische Chemiker in Bochum legt(e) weniger Wert auf absolute Cholesterinwerte als vielmehr auf das Verhaeltnis LDL:HDL... klingt fuer mich auch logischer.

    Was tatsaechliche oder eingebildete Krankheiten angeht mein ich, dass die Beschwerden, bzw Symptomatik eines Patienten immer noch an erster Stelle stehen sollten.
    (heisst: auf jeden Fall Statine nach kardiovaskulaerem Ereignis!)

    Alles andere geht eher in Richtung Prophylaxe, so dass man da schon 2mal ueberlegen sollte... siehe die neuesten Nachrichten ueber Vit C...
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



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  5. #10
    Platin Mitglied Avatar von tonexxx
    Mitglied seit
    18.08.2004
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    Köln
    Beiträge
    635
    Naja, kann ja nur das wiedergeben, was ich dort gehört habe.

    Und meinen armen Prof. muss ich auch ein wenig verteidigen: auf jeden Fall ließt er die Statistiken schon realistisch und weiß auch um die Pharma-Konzerne. Und seine Begründungen fand ich schon sehr logisch.

    Und unsere fetten und faulen Mitbürger jetzt als "unseren Standard" zu definieren kann m. E. auch nicht richtig sein. Dann doch lieber irgendwelche Naturvölker, die sich noch "artgerecht" ernähren und leben.



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