Da bin ich wieder mit meinem momentan liebsten Thema. So langsam habe ich begriffen, dass es keine gerechte und unkorrupte Welt gibt aber solange niemand sie erschafft ist es ja auch logisch. In einigen Belangen sind einfache Regelungen die beste Alternative (hierzu könnte man auch unser Steuersystem mit dem neuseeländischen herranziehen).
Ich weiß, dass wir in meinem anderen Thread (http://www.medi-learn.de/medizinstud...ad.php?t=16470) schon auf so einiges eingegangen sind hatte allerdings die Befürchtung, dass es dort droht unterzugehen und möchte zu einer fortsetzenden Diskussion anregen. Dort ging es auch speziell um die kommenden Änderungen zum WS05/06.
Universitäten sind auf Geld scharf, da sie damit eine bessere Lehre finanzieren können und so die besten Studenten anlocken. Ist so ein System wirklich erstrebenswert? Ich vertrete die Meinung, dass jeder Mensch gleich ist (sagt außerdem auch das Grundgesetz im Gegensatz zu den realen politischen Handlungen aus) und so sollte er auch behandelt werden. Viel liegt an der Erziehung und weniger am Intellekt (welcher bei geringer Ausprägung eben mehr gefordert ist - somit ein Fleisspunkt). Kann ein Mensch etwas dafür, in was für eine Situation er hinein geboren wurde? Dazu von mir ein eindeutiges "nein". Ist ein System gerecht, das auf der Ausnutzung schwacher aufgebaut ist?
Ich habe da mal ein praktisches Beispiel aus der Forstwirtschaft:
Die Leute mit den besten Abschluss haben die Chance auf einen Posten in der obersten Forstbehörde, jedoch welche die mit einem "gut" können im mittleren Dienst anfangen. Im mittleren Dienst sammelt man mehr praktische Erfahrung, da es dort nicht nur theoretisch zugeht. Jetzt sollen sich die Mitarbeiter natürlich auch nach ein paar Jahren gut verständigen. Der aus der obersten Behörde hat die Praxis nie kennengelernt und spricht somit eine völlig andere Sprache als die Personen des mittleren Dienstes. Warum wird so etwas geduldet? Es wäre doch viel besser, wenn ALLE 3 Jahre Praxis durchlaufen und sich dann für eine weitere Qualifikation bewerben.
Dieses Beispiel kann man auf viele Bereiche übertragen, wo nur Theoretiker sitzen, die angeblich doch viel besser für ihren Posten geeignet sind. Die Juniorprofessur ist so eine. Eine frisch gebackene 27 jährige will einer 29 jährigen mit Berufserfahrung etwas beibringen? Reine Theorie ist nie gut, sondern der Lehrende sollte auch Ahnung davon haben, wovon er reden - praktische. Nicht umsonst wird auch das Medizinstudium verändert.
Universitäten können nicht objektiv sein, da sie niemals solche Geldmittel zur Verfügung gestellt bekommen, um JEDEN Bewerber auf seine Motivation zu testen - es ist nur ein kleiner Kratzer. Außerdem sind Menschen subjektiv. Wollen wir ein Modell wie in den USA, wo jeder mit viel Geld an der besten Universität studiert und hinterher die besten Jobs findet? Wollen wir eine noch stärkere Aufteilung der Gesellschaft in arm und reich? Womöglich wird der Wahlkampf bald dann auch hier so aussehen, wie dort - und der Firstdog wird den Ausschlag zum Wahlsieg bringen (aber lassen wir das, es wäre ein anderes Thema ). Wir haben ohnehin schon ein starkes arm und reich Gefälle in der Welt, wo nicht noch mehr hingesteuert werden sollte.
Mein Vorschlag wäre:
-50% beste Note / 50% Wartesemester, damit man auch einen Anreiz auf ein gutes Abi hat.
-natürlich bestehende Begrenzung des Studiengangs beibehalten (Anzahl der Plätze) und der wirtschaftlichen Lage anpassen (sollte auch auf andere Studiengänge angewandt werden, da dort auch viele Leute für die Arbeitslosigkeit ausgebildet werden). Für mich ist dies keine Einschränkung der freien Berufswahl, da es ja jeder nach entsprechender Zeit studieren kann, solange der Wille vorhanden ist und Leute vor einem bösen Erwachen bewahrt werden.
Ich bin auch für eine Geburtenkontrolle, was aber an einer anderen Stelle einen Diskussionschwerpunkt bilden sollte.
Ich freue mich auf Leute, die weiterhin Interesse an einer anregenden Diskussion zu diesem Thema haben.