Ich schreib dir mal besser per PN
Ich schreib dir mal besser per PN
ich meld mich auch mal wieder. Innere ist kacke grade, liegt einfach am Haus (bin auf gute Bewertungen reingefallen), aber sicherlich auch an Corona. Aber die Gegend ist traumhaft (Oberbayern), muss nur aufpassen, dass mich die Polizei nicht erwischt, wenn ich ein bisschen Sightseeing mache (alleine natürlich und in Respektabstand zu anderen). Und die A8 ist so herrlich leer im Moment, da kann man sicherlich mal seine Geschwindigkeitsrekorde knacken.
Ich habe damals direkt an einem Maximalversorger angefangen und es im Nachhinein bereut, aus zwei Gründen:
1. Es macht prinzipiell Sinn, in der Weiterbildung auch mal das Haus zu wechseln. Wenn du im größten Haus der Region anfängst, kannst du dich nur verkleinern. Die Vorteile, die ein großes Haus bringt (breiteres Spektrum etc.), nutzen dir eigentlich aber erst in fortgeschrittener Weiterbildung, weil du am Anfang eh nur das Basishandwerk lernst. Wenn du dann später mal was anderes sehen willst, aber eigentlich der Zeitpunkt für Kindernarkosen, komplexe Sachen etc. gekommen ist, ist es auch doof, von groß auf klein zu wechseln. Wenn du mehrere große Häuser in der Region hast oder auch umziehen würdest, ist der Punkt aber egal.
2. Wenn ich mir Kollegen angucke, die aus einem kleinen Haus zu uns gewechselt sind, sind die in den Basics viel fitter als unsere Leute im gleichen Weiterbildungsjahr, v.a. Regionalanästhesie, weil wir für die Masse an Leuten einfach nicht die nötige Fallzahl bei den Patienten haben. Zusätzlich habe ich das Gefühl, dass in kleinen Häusern häufig die Einarbeitung/oberärztliche Betreuung besser ist, habe da aber nur den Blick von außen. Ich glaube auf jeden Fall, dass man in einem Haus mit kleinerem Spektrum schneller Routine entwickelt. An der Uni wechselt du entweder ständig die Bereiche und hast nach ein paar Monaten immer noch nirgends richtig Routine, oder du hast starre Rotationen und machst 6 Monate nur Lamas in der Gynäkologie, ohne je eine Spinale gestochen zu haben (überspitzt ausgedrückt).
TLDR: würde ich noch einmal als Berufsanfänger starten, würde ich für ein-zwei Jahre in ein kleines Haus gehen, bis die Lernkurve abflacht, und dann an einen Maximalversorger wechseln.
Urgh. Kann mich so gar nicht motivieren, was das M3 lernen betrifft. Mir tun die Leute leid, die nächstes Jahr post-PJ beides lernen müssen. Ich fange an, was zu lesen, das in den Altprotokollen drinsteht und hört noch 2 Minuten wieder auf, weil ich null motiviert bin und mir das Ganze gerade auch eigentlich völlig egal ist...
@kartoffelbrei: Ich stimme dir da in fachlicher Sicht in allen Punkten zu.
Trotzdem werde ich (falls Corona die Zusage nicht zunicht macht und ich nächsten Monat irgendwie die M3 bestehe) bei einem Maximalversorger anfangen. Hat aber tatsächlich nichts mit dem fachlichen Aspekt zu tun, sondern hat rein privat-persönliche Gründe, wegen denen ich nicht zu einem kirchlichen Arbeitgeber möchte. Und da bleibt dann schon echt wenig anderes übrig als Uniklinik oder die Gelddruckmaschinerie von Helios, Asklepios etc.