Liebe Garfield
Würde dir auch erst mal dazu raten abzuwarten. Du hast jetzt knapp drei (?) Wochen PJ hinter dir, was eine enorme Umstellung vom geregelten Unileben darstellt, noch dazu bist du hunderte Kilometer von zu Hause weg.
Es ist tatsächlich so, dass man als PJler ganz anders behandelt wird, als als Famulus.
Famulanten sollen in vier Wochen möglichst viel lernen und für das Fach begeistert werden. Als PJ hingegen ist man meist einer von vielen und alle sind daran gewöhnt, dass die PJs die üblichen Arbeiten übernehmen.
Es kann ja auch sein, dass man erstmal sehen möchte, dass du einige Zeit Routinetätigkeiten übernimmst, bis du dann im Laufe des Tertials evtl doch mehr machen darfst.
Als Assistent, egal welcher Fachrichtung, wirst du am Anfang auch "nur" den Routinekram machen dürfen, denn dann werden ja viele Dienstältere da sein, die dieses und jenes vorrangig machen dürfen.
Das gilt aber wie gesagt nicht nur für Ortho/UCH, sondern für alle Fächer, da ist auch die Anästhesie keine Ausnahme.
Auch wenn dir durch den Frust das Gras auf der anderen Seite jetzt grüner erscheint, ist das kein Grund direkt bei ersten Phasen von Zweifel die Flinte ins Korn zu werfen.
Solche Situationen können noch öfter kommen. Wichtig ist es dann aber sich vor Augen zu führen, warum man das alles macht und bei dir ja z.B. auch, dass du das schon immer wolltest.
Im Verlauf des PJs wirst du sicher merken, dass PJ eben absolut nicht vergleichbar mit Famulatur ist, in keiner Weise. Dadurch wird auch die Lernkurve ganz anders aussehen, aber das ist (leider) normal.
Ich denke wenn du dich so richtig ins PJ reingefunden, dich an das Aufstehen, die Arbeitszeiten und die Arbeitsbelastung gewöhnt hast, wird es auch wieder anders aussehen
Ernüchterung zu Beginn des PJ ist nichts ungewöhnliches.
Also, halt die Ohren steif