Wer hat dir denn erzählt, dass es so sein MUSS? Unser neuester Kollege, der frisch von der Uni ist, hat seine ersten OPs bereits im ersten Monat bei uns gemacht und die drei anderen Frischlinge, die jetzt ein halbes Jahr da sind, haben schon Plattenosteosynthesen bei Sprunggelenksfrakturen operiert...
"tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami
Das ist aber nun wirklich sehr schwarzmalerisch, denn Orthopaedie besteht zwar zu einem Gutteil tatsaechlich aus Endoprothetik, aber auf keinen Fall nur.... Man kann ja auch jedes Gelenk arthroskopisch operieren beispielsweise. Umstellungsosteotomien, Bandersatzplastiken, Schulterstabilisierungen. Es gibt so viel.
Und ich muss mich Lava anschließen: Ich habe nach 7 Wochen "Berufserfahrung" 3 Knie-Arthroskopien, eine Ganglionexstirpation, einen offenen Fersensporn und ein paar MEs auf meiner OP-Liste stehen. Wenn es "beginners knees" sind und ich als Assistent dabei bin, darf ich in der Regel (und wenn Zeit ist...) die ASK uebernehmen. Und allzu familienfeindlich find ich meinen Arbeitsalltag jetzt auch nicht. Ich gehe in der Regel spaetestens 17:00 nach Hause, gelegentlich sogar vor 16:00.
Es ist also nicht alles schlecht, sondern sicherlich auch stark von der Klinik abhaengig.
Aber wenn dir das Fach keinen Spaß mehr macht, probier was anderes! Zurueck umsatteln kannst du immernoch.
@miyu & lava : Ich bekomme halt so langsam den Eindruck dass es so ist und lerne den OPS zu hassen. Ich mag nicht mehr an den Tisch und wenn dann am liebsten an das kleinere Übel also Kinderortho oder Schulter ( vor allem Arthros find ich klasse ). Ich häng jeden Tag bis 7 in der Klinik , bin einfach nur noch müde und hab anstrengende Mit-PJs ( zwar nicht alle , aber doch ihr wisst schon ). Irgendwie wird mein Stolz auf das was ich bisher alles schon konnte jeden Tag in dieser Klinik relativiert und ich fange an einfach nur noch zu resignieren und stumpf die Haken zu halten. Anfangs hab ich mir gedacht, ach ja hier lernst du viel was du für später gebrauchen kannst - mittlerweile hab ich einfach nur noch resigniert. All das was mir früher Spaß gemacht hat ruft nach 2 Monaten in dieser Klinik nur ein müdes lächeln hervor. Mittlerweile ist es so dass wenn Ortho nur konservativ wäre ich es sofort machen würde ... dann hätt ich vermutlich auch geregelte Arbeitszeiten und einen gewissen input. Hier hast du keine Station oder Ambulanz - wenn du dann mal vor lauter OP in die Sprechstunde kommst wirst du schief angeschaut und blöd angemacht von den Mit-PJs. Ich hab das Gefühl hier total zu verblöden. Arbeitspensum im OPS ist hoch, Lehrreich sind zwar die Fobis für uns Unterassistenten aber mittlerweile ist auch das mir reichlich egal. Ich bin einfach nur noch maximal frustriert - erledige zwar meine Arbeit aber das total nach Vorschrift. Mittlerweile fang ich sogar an wenn ich dann mal was machen darf so unkonzentriert zu sein dass es voll daneben geht ... wär mir früher nicht passiert
Ach fu**...
Das ist natürlich schade, Garfield.
Weißt du, wie es kam, dass du die ganzen Jahre scheinbar falsche Vorstellungen von dem Fach hattest? Du warst ja bis August noch Feuer und Flamme dafür, wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe. Versteh das jetzt nicht falsch, das soll kein Angriff sein, oder so . Ist ne ernstgemeinte Frage.
Hast du deine Praktika oder Famulaturen alle in einem Haus gemacht, oder hast du schon auch mehrere Häuser kennengelernt?
Zur Arbeitsbelastung: die ist in den meisten Fächern sehr hoch, weißt du ja. Ich arbeite in der Inneren und kann von Arbeitszeiten wie Miyu sie beschrieben hat derzeit leider nur träumen
Wünsche dir, dass das nächste Tertial besser wird und du vielleicht doch deine Liebe zum Fach wiederfindest
Musik ist die Beschreibung der Welt ohne Worte und Begriffe.
Sie ist die Philosophie der Gefühle.
Carl Ludwig Schleich (1859 - 1922)
Wer die Musik liebt, kann nie ganz unglücklich werden.
Franz Schubert (1797 - 1828)