@lavalentina : Also ich hab insgesamt 8 Famus gemacht, davon 1x PCH, 1 AllgMed, 1x Kardio, 1x Anästhesie und die restlichen 4 in der Unfallchirurgie, davon 2 x das selbe Haus ( Maximalversorger, dort Notfallaufnahme und einmal Neurotraumatologie ), die anderen beiden in unterschiedlichen kleinen Häusern auf dem Land. Arbeitsbelastung war nicht wenig, aber erträglich, die Kollegen waren nett und die Lernkurve war sehr steil. Ich hab insgesamt praktisch sehr viel gelernt und keine angst mehr davor Station zu schmeissen oder in der Notaufnahme zu arbeiten. Selbst Schockräume machen mir keine Angst mehr, sondern nötigen mir eher Respekt ab. Aber ich weiss dass ich funktioniere und dort arbeiten kann - und was wichtig ist meine Grenzen kenne und an ihnen arbeite. Was mich gerade vor allem frustriert ist - ich stehe im OP und halte Haken. Egal was ich vorher gemacht hab , es zählt nicht ... egal wie lange ich da bin , es zählt nicht. Ich muss mir Kleinigkeiten erbetteln. Nähen machen meist die Assistenten, allein. Ich darf nur dastehen, mir dumme Sprüche anhören und mich dafür bedanken am Tisch gestanden zu haben. Mittlerweile schalte ich nur noch ab und die Aversion gegen den OP wird immer größer. Und dann kommt die Erinnerung an die Famu in der Anästhesie hoch ... es war schön, es gab viel Teaching, ein respektvoller Umgang, die Kollegen waren alle recht nett und gut gelaunt. Und auch wenn nicht immer pünktlich Feierabend war so war ich doch nach dem Tag in der Lage noch etwas für mich zu erledigen, was halt nach nem langen Tag UCh nicht immer drin war. Ich hatte noch was vom Leben. Das Fach forderte geistig, die Lernkurve war steil und es gab viel zu optimieren, viele Stellschrauben an denen man drehen kann. Wenn man dann weiter überlegt , dass das Fach auch noch einem Patientenbriefe, Reha Anträge, DRG Kodierungen usw erspart - dann wünscht man sich zurück. Dann will man einfach nur noch dass es endlich vorbei ist und man endlich vernünftig arbeiten kann. Dann fängt man an an sich zu zweifeln ob man überhaupt für die UCh geeignet ist - auch wenn ich viele Arbeitszeugnisse habe die es mir bestätigen, die sagen ich sei talentiert und geschickt, so fange ich mittlerweile doch an zu resignieren und mit Verlaub es mir am Popo vorbeigehen zu lassen. Ich will es einfach nicht mehr und wenn ich daran denke dass ich jetzt noch 4 Monate Chirurgie vor mir hab krieg ich das kalte Grausen. So siehts grad aus.