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  1. #2991
    One probe to rule 'em all Avatar von MissGarfield83
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    @lavalentina : Also ich hab insgesamt 8 Famus gemacht, davon 1x PCH, 1 AllgMed, 1x Kardio, 1x Anästhesie und die restlichen 4 in der Unfallchirurgie, davon 2 x das selbe Haus ( Maximalversorger, dort Notfallaufnahme und einmal Neurotraumatologie ), die anderen beiden in unterschiedlichen kleinen Häusern auf dem Land. Arbeitsbelastung war nicht wenig, aber erträglich, die Kollegen waren nett und die Lernkurve war sehr steil. Ich hab insgesamt praktisch sehr viel gelernt und keine angst mehr davor Station zu schmeissen oder in der Notaufnahme zu arbeiten. Selbst Schockräume machen mir keine Angst mehr, sondern nötigen mir eher Respekt ab. Aber ich weiss dass ich funktioniere und dort arbeiten kann - und was wichtig ist meine Grenzen kenne und an ihnen arbeite. Was mich gerade vor allem frustriert ist - ich stehe im OP und halte Haken. Egal was ich vorher gemacht hab , es zählt nicht ... egal wie lange ich da bin , es zählt nicht. Ich muss mir Kleinigkeiten erbetteln. Nähen machen meist die Assistenten, allein. Ich darf nur dastehen, mir dumme Sprüche anhören und mich dafür bedanken am Tisch gestanden zu haben. Mittlerweile schalte ich nur noch ab und die Aversion gegen den OP wird immer größer. Und dann kommt die Erinnerung an die Famu in der Anästhesie hoch ... es war schön, es gab viel Teaching, ein respektvoller Umgang, die Kollegen waren alle recht nett und gut gelaunt. Und auch wenn nicht immer pünktlich Feierabend war so war ich doch nach dem Tag in der Lage noch etwas für mich zu erledigen, was halt nach nem langen Tag UCh nicht immer drin war. Ich hatte noch was vom Leben. Das Fach forderte geistig, die Lernkurve war steil und es gab viel zu optimieren, viele Stellschrauben an denen man drehen kann. Wenn man dann weiter überlegt , dass das Fach auch noch einem Patientenbriefe, Reha Anträge, DRG Kodierungen usw erspart - dann wünscht man sich zurück. Dann will man einfach nur noch dass es endlich vorbei ist und man endlich vernünftig arbeiten kann. Dann fängt man an an sich zu zweifeln ob man überhaupt für die UCh geeignet ist - auch wenn ich viele Arbeitszeugnisse habe die es mir bestätigen, die sagen ich sei talentiert und geschickt, so fange ich mittlerweile doch an zu resignieren und mit Verlaub es mir am Popo vorbeigehen zu lassen. Ich will es einfach nicht mehr und wenn ich daran denke dass ich jetzt noch 4 Monate Chirurgie vor mir hab krieg ich das kalte Grausen. So siehts grad aus.



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  2. #2992
    unsensibel Avatar von Lava
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    Hm. Naja, mein Chirurgietertial war auch blöd. Insbesondere der Monat in der UCh. Da war ich für die Assistenten bloß ne Nummer, kein Mensch hat sich für einen interessiert oder einem gar was beigebracht und Rückmeldung die Aufnahmen, die man gemacht hat, gabs auch nicht. Im OP durfte ich auch fast nie nähen. Erst in der allerletzten Woche, als mal einer der Oberärzte mitbekommen hat, dass das ich das tatsächlich schon kann.

    Vielleicht denkst ja wieder anders über das Fach, wenn du etwas mehr Abstand dazu hast.

    Ich kann absolut nicht nachvollziehen, wie man Anästhesie machen kann. Da seh ich die Patienten einmal im OP und dann nie weider. Keine Diagnostik, keine Therapie, keine Nachbehandlung. Und jetzt kommt mir nicht mit Intensivmedizin. Intensivmedizin ist auch nichts weiter als das Verwalten von Vitalfunktionen, indem ich an Rädchen von Maschinen und Perfusoren drehe. Gerätemedizin. Mir fehlt da irgendwie das Arbeiten mit dem Patienten.
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



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  3. #2993
    One probe to rule 'em all Avatar von MissGarfield83
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    14.03.2007
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    @lava : Ist ja gerade Wahltertial Ortho und ich verfluche mich dafür nicht doch Anä gewählt zu haben. 2 Monate hier und dann 4 Monate Chirurgie ( davon 2 1/2 - 3 nur Uch ) stehen mir noch bevor. Wenn ich dann von anderen PJs höre hier sei das Paradies und was Sie schon für Chefs und OÄs gewohnt wären ... da frag ich mich was ich vorher für nen Film geschoben hab?

    Anästhesie ist ein schönes Fach - man sorgt ja nicht nur dafür dass der Chirurg operieren kann, sondern auch dafür dass der Patient das unbeschadet ohne Verlust übersteht - und so langweilig wie du denkst ist das nicht. Du hast zum einen die Prämed, die ja auch gewisser Diagnostik bedarf, dann OP, dann ITS/Wachstation, evtl. hausinternen Schmerzdienst / bzw Schmerzsprechstunde. Auch wenn die Hauptarbeit darin besteht Vitalfunktionen aufrechtzuerhalten so besteht Intensivmedizin ja nicht nur daraus ... der Patient soll ja nicht ewig auf ITS bleiben. Also ja ich kanns mir ganz gut vorstellen. Besonders wnen ich mir dann noch die anderen Vorteile betrachte, wie auf den vorangegangenen Seiten schon angeführt.



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  4. #2994
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    Zitat Zitat von Lava Beitrag anzeigen

    Ich kann absolut nicht nachvollziehen, wie man Anästhesie machen kann. Da seh ich die Patienten einmal im OP und dann nie weider. Keine Diagnostik, keine Therapie, keine Nachbehandlung. Und jetzt kommt mir nicht mit Intensivmedizin. Intensivmedizin ist auch nichts weiter als das Verwalten von Vitalfunktionen, indem ich an Rädchen von Maschinen und Perfusoren drehe. Gerätemedizin. Mir fehlt da irgendwie das Arbeiten mit dem Patienten.
    Ich glaube, so denken viele.....bis....ja bis sie diese wunderbarste aller medizinischen Disziplinen mal wirklich ausprobiert haben und dem Fach eine Chance gegeben haben Ich kenne auf jeden Fall echt einige Leute, die Anästhesie einfach mal so im PJ als Wahlfach genommen haben, weil sie vorher Innere oder Chirurgie machen wollten und dann doch begeistert waren und die Vorteile dieses Faches für sich entdeckt haben. Und ich kenne auch mehr Ärzte, die ihre Assizeit in einem anderen Fach angefangen haben und dann in die Anästhesie gewechselt sind als umgekehrt.
    Nichts für ungut, aber das ist ja... Verleumdung und Rufmord
    Ich werde nie verstehen, warum andere Fächer immer sagen, Anästhesisten würden Patientenkontakten aus dem Weg gehen wollen. Abgesehen von der Prämed und all den Spinal- und Regionalanästhesien mit intraoperativ wachen Pat., gibts ja immer noch das große weite Feld der Schmerztherapie, wo meiner Meinung nach auch viel psychosoziale Medizin mit drin steckt. Egal was man als Anästhesist macht, ob man in der Einleitung steht, auf ITS, im Schmerzdienst oder Notarzt fährt, man hat eigentlich immer Pat., die sich in psychischen Ausnahmesituationen befinden und im Prinzip besonders gut betreut werden müssen. Hätte ich keine Lust auf Patientenkontakt, würde ich diesen Job glaube ich ganz ehrlich nicht machen wollen. Für mich ist dieses Fach immer noch ein ganz normales Fach mit Arbeit am Patienten.
    Außerdem, wie MissGarfield schon sagt: Auch zur Prämed gehört Diagnostik, und natürlich macht man auch "Therapie": Was ist denn mit all den Entgleisungen und Komplikationen, die ein Pat. während der OP so erleiden kann? Sei es als Folge der Narkosemittel oder eine Folge dessen, was die Chirurgen da so machen. Es ist sogar ne total tolle Therapie, denn im Gegensatz zu Innere, wo es ein ewiges Rumgespiele mit halben Tablettchen und Insulineinheiten etc. ist, die oft erst nach Wochen Wirkung zeigen, sehe ich in der Anästhesie meist sofort, ob das, was ich mache, anschlägt oder ob ich nochmal was anderes versuchen sollte. Und auf Intensiv ist es doch quasi genauso, auch viel mehr als nur ein Aufgepasse auf Vitalparameter. Viele ITS sind ja auch interdisziplinär geführt, so dass man auch genug mit Innere und Co. zu tun hat.
    Außerdem braucht man für Anästhesie auch mal sein Köpfchen....sicherlich öfter als in der Chirurgie. So, ich hätte noch ewig Argumente, aber das soll reichen. Für mich ist es schon lange das mit Abstand interessanteste Fach! Und ja, ich bin noch grün hinter den Ohren und noch nichtmal mit dem Studium fertig...trotzdem...bin für nichts anderes mehr überzeugbar



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  5. #2995
    Diamanten Mitglied Avatar von Miss_Verständnis
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    Schon interessant, dass Chirurgie oft gleichgesetzt wird mit hirnlosem Rummetzgern ( und das auch fast ausschließlich von Leuten, die in konservativen Fächern arbeiten..) Dabei ist wohl schon allein die Frage nach der OP Indikation etwas wofür man durchaus "Köpfchen" braucht... ^^
    "Is the brain a gift from God, or simply the jackpot of a trillion rolls of DNA dice?”



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