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Blackbear
Hallo zusammen!
.............habe im Oktober 2004 eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger angefangen. Ich hatte kürzlich meinen ersten Einsatz (überhaupt) im Krankenhaus und bin total verunsichert. Ich habe zwar in der Schule sowie im Einsatz immer gute bis sehr gute Noten gehabt aber so wirklich hat mir die Arbeit auf Station keinen Spass gemacht. Am meisten stören mich dabei die katastrophalen Arbeitszeiten und das man sich vorkommt wie eine besser bezahlte Putze.
Wie Recht du hast!
Ich bin es auch satt ein Fekalentsorger, Küchenfee, Hotelfachfrau, Psychologe und Sekretärin in einer Person zu sein.
Ich erwarte mehr vom Leben.
Im Grunde würde ich viel lieber studieren, mal raus in eine andere Stadt, ein Leben entfernt von Mamis Zipfel und etwas machen wofür ich mich begeistern kann. Diese Begeisterung verspüre ich im Moment so gut wie gar nicht und es fällt mir sehr schwer mich zu motivieren.
Falls es für dich auch nur ein Notnagel ist, mußt du dir im klaren sein, dass diese Wartezeit verdammt an die Substanz geht und ob es die Sache wert ist.
Teilweise habe ich auch das Gefühl das Leute im KH merken das ich nicht sooo motiviert bin bei der Arbeit weil ich am putzen und Leute von der Bettpfanne holen einfach keinen Spass habe! Das kotzt mich sowas von an! Andererseits bin ich froh einen Ausbildungsplatz zu haben und etws "in der Hand" habe. Wenn ich aber überlege das ich erst mit frühestens 25 (ich bin im mom 22) anfangen kann Medizin zu studieren und die Sache mit den Regelungen der ZVS (Wartezeit nur noch 20%) auch alles etwas wackelig ist und man evtl. mehr als 8 WS warten muss, muss ich sagen das mir wirkliche Zweifel kommen. Dann wäre ich frühestens mit 31-32 fertig und müsste dann noch meinen Facharzt machen und dann bin ich fast schon 40!
Nimm dir viel Zeit und versuch durch intensives Nachdenken, Abwägen der Vor- und Nachteile, Was sprich dafür was dagegen, zu erkennen was dein Weg ist. Was willst du und was erwartest du von deinem Leben.
Welcher Weg der richtige wirst du nicht entgültig klären können, man weiß es meißt erst im Nachhinein. Das ganze Leben ist ein Risiko.
Irgendwann möchte ich auch mal Familie haben und gutes Geld verdienen und das nicht erst mit 40. Auf der anderen Seite hapert es bei mir ein bischen mit der Alternative. Ich habe mich jetzt für das SS 2005 für Sportwissenschaften und Biotechnologie beworben. Ich frage mich nur ob das eine gute Alternative für mich wäre. Interessieren würde ich mich für die Bereiche auch,
Wenn das gute in Frage kommende Alternativen sind, lohnt es sich ernsthaft zu überlegen ob du nicht diese Wege beschreiten solltest.
Med. bedeutet:
-lange Wartezeit
-langes (längstes) Studium
-beschissene Arbeitszeiten
-viel Streß
-im Verhältnis zum Arbeitsaufwand und der Verantwortung ein Hungerlohn (kein Beruf um schnell Kohle zu machen)
-hohe psychische Belastung
-und und und.
Ich wünschte ich könnte behaupten eine Alternative zu haben.
ich habe nur Angst die Ausbildung, im Falle einer Studienplatzzusage, abzubrechen und die Entscheidung nachher zu bereuen.
Warum bereuen?
Wenn du dir nicht vorstellen kannst in diesem Job später zu schuften, dann brauchst du dem doch net nachtrauern.
Wenn Med. dein Wunsch ist und du solltest, was unwahrscheinlich ist, zum SS einen Platz in Med. erhalten, dann brichst du ab und arbeitest für deinen Wunschberuf. Du verlierst nix.
Also ich bin im Februar im 3. Ausbildungsjahr der Krankenpflege.
Und sollte ich einen Studienplatz erhalten werde ich sofort kündigen.
Denn ich bin auch net glücklich mit der Situation. Es ist nur ein Notnagel.
Manche raten mir: "Mach doch die Ausbildung zuende, dann hast du später was in der Hand".
Was soll ich damit? Sollte ich med. net schaffen, Gott bewahre, dann würde ich trotzdem auf keinen Fall wieder in der Pflege arbeiten, ich würde mich kompl. neu orientieren.
MFG
Blackbear