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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    01.02.2005
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    1
    Hallo ihr Experten,
    beim durchforsten des Internets bin ich auf eure Beiträge gestoßen- vielleicht könnt ihr mir ja Tipps geben.

    Ich habe immer schon Probleme mit dem Blutabnehmen gehabt. Ich habe keine Angst vorm "Blut sehen", sondern reagiere speziell auf das Entnehmen von Blut. Häufig passiert es, das ich kurz NACH einer Blutabnahme in Ohnmacht falle, obwohl ich vorher das Gefühl habe, es gut überstanden zu haben. Meistens bemerke ich die Anzeichen dafür, kann aber nichts gagegen machen. Die üblichen Tipps (liegen, entspannen,...) befolge ich immer, trotzdem kommt es oft zu den kurzen Ohnmachten- allerdings nicht immer, manchmal (wenn es gut und schnell gemacht wird), habe ich nur ein flaues Gefühl, kippe aber nicht um. Dieses "flaue" Gefühl habe ich ebenfalls, wenn ich z.B. eine Blutabnahme bei anderen oder im Fernsehen sehe.

    Diese Ohnmachten sind sehr lästig und haben schon oft für einigen "Trouble" in den Praxen gesorgt-bis hin zur Einlieferung ins Krankenhaus.
    Daher meine Frage an euch:
    Kann ich irgend etwas aktiv und im Vorhinein vor einer Blutabnahme dagegen unternehmen? (Kreislaufmittel, etc, irgendwas?)
    Oder kennt jemand Internetseiten, Fachliteratur, auf denen dieses Problem erläutert wird?
    Dnake und liebe Grüße, Eva



  2. #2
    Back on Stage Avatar von Rico
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    Tübingen
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    6.701
    Zitat Zitat von Krokodil
    Die üblichen Tipps (liegen, entspannen,...) befolge ich immer, trotzdem kommt es oft zu den kurzen Ohnmachten-
    Vermutlich ist das Dein Problem.
    Du entspannst zu sehr. Wenn Du unter der Blutabnahme sehr aufgeregt wirst, dann kommt es zu einer Aktivierung sowohl der blutdrucksteigernden (diese überwiegen) wie auch der -senkenden Einflüsse.
    Wenn dann nach der Abnahme die Erleichterung kommt und die steigernden Reize wegfallen, dann hat man einen Überhang an senkenden und das Haut einen dann um.
    Da hilft liegen bleiben, aber den Oberkörper leicht aufrichten (z.B. die Ellenbogen aufstützen) und ggf. die Beine leicht (45°) hochlegen.
    Zitat Zitat von Krokodil
    Kann ich irgend etwas aktiv und im Vorhinein vor einer Blutabnahme dagegen unternehmen? (Kreislaufmittel, etc, irgendwas?)
    Waaah!
    Bloß keine Medikamente nehmen wegen sowas!

    Wenn Du allgemein niedrigen Blutdruck hast, dann helfen kalte Duschen oder Kneipp-Anwendungen und außerdem Sport!
    Gerne auch Kaffee oder sowas, aber das entfällt ja in der Regel vor Blutabnahmen (weil nüchtern).
    Definition of clinical experience:
    Making the same mistake with increasing confidence over an impressive number of years.



  3. #3
    Coniurator Erster Klasse Avatar von Catilina
    Registriert seit
    08.10.2004
    Ort
    Charité ~HU~ Berlin
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    41
    Hey Krokodil!

    Deine Reaktion auf Blutentnahme bezeichnet man als vasovagale Synkope.
    Dabei handelt es sich um eine Überreaktion Deines vegetativen Nervensystems, wobei Deine parasympathischen Nervenfasern hochfrequent feuern, was zu einer Minderung des Widerstands Deiner Gefäße führt (man spricht von einer Vasodilatation). Zusätzlich hat der Parasympathikus auch Einfluß auf Dein Herz. Er drosselt die Frequenz, mit der es schlägt, rapide (in schweren Fällen bis zur kurzfristigen Asystolie). Dies führt nun auch noch dazu, dass Dein Herz pro Zeiteinheit weniger auswerfen kann.
    Dein Blutdruck ist abhängig sowohl vom Auswurfvolumen Deines Herzens pro Zeit (Herzminutenvolumen) als auch vom Widerstand in den Gefäßen.
    Es kommen also zwei hier nicht erwünschte Reaktionen zusammen.
    Dein Blut "versackt" in den weiten Gefäßen, Dein Herz fährt runter, anstatt mit einem Frequenzanstieg die Situation noch zu retten.
    Und zack! kommt zu wenig im Hirn an und es gibt den - natürlich einzig richtigen - Befehl, Dich hinzulegen. Etwas rabiat, keine Frage, aber so sind Hirne halt.
    Ursachen sind in den meisten Fällen psychischer Natur, können Aufregung, Schmerzen und Angst sein.
    Dass Du Dich erst nach der Entnahme verabschiedest, ist wahrscheinlich auf die Fähigkeit Deines Gehirns zurückzuführen, relativ autonom seine Durchblutung noch aufrecht zu erhalten. Aber es kennt auch Grenzen!

    Tritt das Zusammenbrechen bei Dir ausschließlich bei Blutentnahme (ob jetzt als Objekt der Begierde oder als Zuschauer) auf oder zeigt es sich auch in anderen Situationen?
    Oft sind solche Synkopen halt besonders beim Aufstehen; morgens, wenn man nach der mürben Nacht noch nichts getrunken hat und so eh zu wenig Blutvolumen in sich zirkulieren lässt.

    Noch ganz wichtig! Synkopen - wie bei Dir - sind nicht weiter schlimm, wenn sie Dich nicht maßgeblich beeinträchtigen. Die größte Gefahr ist tatsächlich der Sturz, meist aber ja ein behagliches in sich zusammensacken, was selten mit Verletzungen einhergeht.
    Wenn Du merkst, dass es Dich wieder überkommt, leg Dich hin (damit erhöht sich der Auswurf Deines Herzens), denk an was nettes.
    Am wichtigsten ist glaube ich, sich zu kennen und die Vorzeichen zu deuten.
    Wenn Du nicht stürzst, ist schon einiges gewonnen!
    Ansonsten würd ich so schnell keine Medikamente nehmen!

    Hoffe, dass hilft Dir etwas weiter, aber wir bleiben doch Sklaven unserer selbst!
    Grüß mir den Nil

    Lucius Sergius
    Geändert von Catilina (01.02.2005 um 20:28 Uhr)



  4. #4
    Famulanten-Drillsergeant
    Registriert seit
    27.03.2004
    Semester:
    Der nächste, bitte!
    Beiträge
    165
    Liebe Eva!

    Das ganze nennt sich vasovagale Synkope. Auf die physiologischen Details will ich nicht näher eingehen, das wurde schon ausgiebig diskutiert.

    Sollte bei dir eine Blutabnahme oder Zuganglegen anstehen, sei so nett und sag´s dem Kollegen (dann verletzt Du dich und andere bei einem ev. Sturz nicht und der Kollege hat weniger Stress, wenn du auf einmal ohne Vorwarnung umkippst). Ich führe wenn´s möglich ist 95% meiner blutabnahmen bewußt am liegenden Patienten durch. Und selbst da wurden 2 auf einmal käseweiß.


    Mach Dir nix draus. Ist eine Art (Totstell)Reflex. Harmlos, aber man sollte es als Arzt mitgeteilt bekommen.
    www.turnusarzt.com

    Ein Tag ohne Blut ist wie ein Tag ohne Sonnenschein.

    If you don´t take a temperature, you can´t find a fever.



  5. #5
    in geheimer Mission
    Registriert seit
    02.09.2004
    Beiträge
    266
    Hi Eva.

    Wenn es Dich beruhigt: ich habe KEIN Problem damit Blut zu sehen (sonst wäre ich auch im falschen Beruf gelandet...), ich habe auch KEIN Problem damit bei anderen Menschen Blut abzunehmen, Infusionen zu legen etc.
    TROTZDEM kann ich es nicht ab wenn man mir Blut abnimmt und ich habe da die gleichen Probleme wie Du.
    Da ich das mittlerweile weiß, lege ich mich halt grundsätzlich hin und warte auch nach der Blutabnahme einige Minuten bevor ich wieder aufstehe... Habe mir schon so manchen flapsigen Spruch von diversen Praxishelferinnen anhören dürfen aber was solls... Wenn es mich davor bewahrt synkopal zu werden ist es ja nur gut...
    Dagegen machen kann man eigentlich garnichts, vermutlich würde Trainieren (z.B. Blutspenden gehen) mit der Zeit zu einem "Gewöhnungseffekt" führen daß man halt nicht mehr so gestresst in die Sache reingeht...
    Klinikeinlieferungen aufgrund einer Synkope nach Blutabnahme halte ich allerdings für stark übertrieben...

    Gruß, Nils



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