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Thema: Thrombose

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer Avatar von Brille
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    Hallo,
    ich hab als Laie mal eine Frage.
    Warum lagert man in der ersten Hilfe bei einem venösen Gefäßverschluß das betroffene Bein hoch und bei einem arteriellen läßt man es runterhängen? Was will man damit erreichen?, dass sich das Gerinnsel wieder lößt und das gewebe wieder versorgt wird oder das es sich nicht lößt und nicht noch größeren Schaden anrichten kann. Bei einem venösen Verschluß würde doch ein Hochlagern den Rückfluß zum Herzen erhöhen und das erhöht doch auch das Risiko, das sich der Thrombus lößt und eine Lungenembolie auslößt?Ich versteh das irgendwie auf keinem Auge, kann mir das vielleicht jemand erklären? Bitte, Bitte!



  2. #2
    Back on Stage Avatar von Rico
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    Bei der Venenthrombose ist das Problem, daß durch die Arterie weiterhin Blut in das Bein gelangt, das nichtmehr "zurück" kann, weil die "Hauptstraße".
    Das Blut muß also den Umweg über kleine Nebengefäße nehmen. Außerdem gelangt von der Flüsssigkeit einiges per Lymphsystem wieder zurück.
    Die Nebenwege sind aber nicht für so große Mengen ausgelegt, deshalb kommt es zum "Stau".
    Diesen "Stau" kann man verringern, indem man das Bein hochlagert, weil somit das Blut der Schwerkraft folgend besser abfließen kann (höherer hydrostatischer Druck).
    Die Gefahr, daß sich der Thrombus durch's pure Hochlagern ablöst ist minimal. Solange die Leute nicht rumlaufen.

    Beim arteriellen Gefäßverschluß ist's umgekehrt. Jetzt wollen wir durch die arteriellen Nebenwege möglichst viel Blut an der Verstopfung vorbei ins bein bekommen, deshalb hängen wir es runter.
    Allerdings ist das für den arteriellen Verschluß mehr so ein etwas theoretisches Konstrukt, denn der dadurch zusätzlich aufgebaute Druck von vielleicht 20-30cm Wassersäule fällt bei einem durchschnittlichen Blutdruck von 130mmHg oder mehr, was ja fast 2m Wassersäule entspricht, kaum ins Gewicht - im Gegensatz zur Venenthrombose.
    Definition of clinical experience:
    Making the same mistake with increasing confidence over an impressive number of years.



  3. #3
    Registrierter Benutzer Avatar von Brille
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    vielen, vielen Dank für die Antwort, der Laie ist jetzt hocherfreut und eine Ecke klüger!



  4. #4
    Diamanten Mitglied Avatar von FataMorgana
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    Zitat Zitat von Rico
    Allerdings ist das für den arteriellen Verschluß mehr so ein etwas theoretisches Konstrukt, denn der dadurch zusätzlich aufgebaute Druck von vielleicht 20-30cm Wassersäule fällt bei einem durchschnittlichen Blutdruck von 130mmHg oder mehr, was ja fast 2m Wassersäule entspricht, kaum ins Gewicht - im Gegensatz zur Venenthrombose.
    Zumindest beim chronischen Verschluss (pAVK) fällt dieser Effekt sehr wohl ins Gewicht. Er kann sozusagen das entscheidene Quäntchen ausmachen. Dies kann man z. B. im Anamnesegespräch mit pAVK-Patienten erfahren, die regelmäßig berichten, dass die Schmerzen weggehen, wenn sie die Beine aus dem Bett herunterhängen lassen (funktioniert auch beim Stadium III-IV = Ruheschmerz +/- Nekrosen noch). Man kann dies bei Ulcera crurum sogar differentialdiagnostisch nutzen. Werden die Beschwerden beim Herunterhängen besser, handelt es sich eher um arterielle Ulcera, die Beschwerden bei venösen Ulcera hingegen werden durch Hochlagern gelindert.

    Inwieweit das auch für den akuten Verschluss gilt, wo ja noch kein Kollateralnetz über längere Zeit ausgebildet und verstärkt wurde, kann ich nicht sagen - dazu fehlt mir einfach die Erfahrung mit akuten Gefäßverschlüssen.



  5. #5
    Elastigirl Avatar von Jemine
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    Es folgt eine neue Ausgabe von "Jemi fragt"

    Die Suchfunktion hat u.a. diesen Thread ausgespuckt, eine Antwort auf meine Frage hab ich trotzdem nicht.

    Warum müssen Leute mit einer Thrombose diese Thrombosestrümpfe tragen? Dann frage ich mich, warum einige diese ihr Lebenlang tragen müssen, andere nur vorrübergehend?



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