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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #11
    Back on Stage Avatar von Rico
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    Zitat Zitat von Scrotum
    >Wenn man die heutigen Methoden der Schmerztherapie voll ausreizt, dann sollte heutzutage eigentlich keiner so starke Schmerzen haben, daß deshalb deshalb ein Suizid in Betracht kommt. Dank Adjuvantien (z.b. Laxatien bei Morphingabe, u.v.m.) ist dies auch in der Regel mit einer akzeptablen Lebensqualität verbunden.

    Ist ja im Prinzip indirekte Sterbehilfe. Die Lebensverkürzung durch die Schmerztherapie wird bewusst akzeptiert. Ohoh, ein schmaler Grat..
    Was bitte ist an einer adäquaten Schmerztherapie "indirekte Sterbehilfe"?
    Zitat Zitat von Scrotum
    Es gibt einige Szenarien, in denen ich mir einen solchen Schritt als Patient vorstellen könnte. Chorea Huntington zum Beispiel - denn ich möchte, dass mich meine Angehörigen und Freunde so in Erinnerung behalten, wie ich vor der Krankheit war. Und dieses qualvolle Warten auf den Tod, der nicht kommen will.... weiss nicht.
    Also letztlich warten wir alle auf den Tod, der nicht kommen will. Egal, woran wir letztlich sterben.
    von daher laß ich das Argument nicht zählen.

    Denn was machst Du, wenn dann der Diabetiker kommt, der Suizid begehen will, bevor er offene Füße kriegt? Oder der Erblindende, der die Welt im Tageslicht in Erinnerung behalten möchte?

    Du kannst doch nicht einfach jeden mit einer infausten Prognose umlegen, der das will. Diese Patienten beim Sterben zu begleiten und diese Zeit so wenig unangenehm wie möglich zu gestalten ist die ärztliche Aufgabe!
    Definition of clinical experience:
    Making the same mistake with increasing confidence over an impressive number of years.



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  2. #12
    Jung&Sexy Avatar von Scrotum
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    Zitat:
    Zitat von Rico

    1. Es gibt keine Indikation.... braucht's mehr?
    Gerne, ja. Das Runterbeten von Grundsätzen bringt uns doch nicht weiter.

    Ich will gerne echt Pro- und Kontra-Argumente hören.

    Es ist ja nicht so, dass ich Suizidbeihilfe befürworte, ich will nur Argumente hören.
    Smooth. That's how we do it.



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  3. #13
    Back on Stage Avatar von Rico
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    Zitat Zitat von He-Man
    Ich kenne mich mit der speziellen Pharmakologie leider noch nicht aus (deswegen auch meine vorsichtige Umschreibung als "hohe Morphindosen"). Was ich aber habe, ist eine reichhaltige Drogenerfahrung. Und niemand kann mir erzählen, Morphin, Neuroleptika und Antidepressiva hätten keine Auswirkungen auf die Psyche bzw. den Bewußtseinsgrad.
    Der Clou an den Kombinationen und Synergismen ist ja gerade, daß man für eine maximale Analgesie nicht mehr diese exorbitanten Dosen braucht.
    Jemanden, der eigentlich geistig fit ist und nur "dank" Schmerztherapie in irgendeinem soporösen Zustand vor sich hindämmert, wirst Du heute in einem entsprechenden Zentrum (und nirgendwoanders gehören diese Patienten hin) nicht mehr finden.
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  4. #14
    Jung&Sexy Avatar von Scrotum
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    Ein Gegenargument wäre zum Beispiel die Fragwürdigkeit der Freiwilligkeit von Seiten des Patienten.

    Man stelle sich einen älteren Patienten vor, der den Pflegenden zur Last fällt und das Erbe nicht aufbrauchen will... dazu noch ein bisschen Depression und Schmerzen und geringere Suizidschwelle durch "ärztliche Beihilfe" und postulierte gesellschaftliche Akzeptanz. Schon haben wir ein schöne Situation konstruiert - ist der Suizid aber freiwillig? Wohl kaum...
    Smooth. That's how we do it.



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  5. #15
    unsensibel Avatar von Lava
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    schon wieder woanders
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    Zitat Zitat von He-Man
    Und niemand kann mir erzählen, Morphin, Neuroleptika und Antidepressiva hätten keine Auswirkungen auf die Psyche bzw. den Bewußtseinsgrad.
    Und was haben Neuroleptika jetzt mit Suizid zu tun? Soweit ich weiß, werde tricyclische Antidepressiva in der Schmerztherapie erfolgreich eingesetzt. Aber da gibt es meiner Meinung nach eine Kosten-Nutzen Abwägung. Was ist besser? Sedierung oder stärkste Schmerzen? Da hat der Patient ja auch noch ein Wörtchen mitzureden und wenn es z.B. um Tumorschmerzen geht, ist es die Afagbe eines jeden Arztes, mit dem Patienten über die Prognose und die Therapie zu sprechen und ihn entsprechend über Alternativen und Möglichkeiten aufzuklären.

    Ich war natürlich noch nie in so einer Situation, aber bevor ich dem Patienten eine Überdosis Irgendwas ans Bett stelle, hol ich lieber mal einen Psychosomatiker.... in Einzelfällen wäre ich allerdings bereit, auf Wunsch den Patienten (!) das Risiko einer Atemlähmung durch hohe Doses von Opiaten einzugehen.
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



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