Hallo,
ich denke auch, dass man auch mit nicht signifikanten Ergebnissen etwas anfangen kann.
Dazu gäbe es zwei Vorgehensweisen:
1) Je nachdem, wie weit die Daten bereits aufbereitet sind, könnte ein Statistiker vielleicht noch etwas Interessantes finden oder Zusatzberechnungen machen. Auch wenn das keine streng wissenschaftliche Vorgehensweise ist. Denn man sollte vor der Untersuchung konkrete Hypothesen formulieren und die dann überprüfen. Und nicht hinterher so lange herumrechnen, bis etwas Brauchbares herauskommt. Es wird aber dennoch oft gemacht.
2) Sind die Daten bereits erschöpfend ausgewertet, würde ich die Ergebnisse erst einmal Punkt für Punkt im Ergebnisteil herunterschreiben - gegebenenfalls in Anlehnung an die Hypothesen/Fragestellungen. Meist ergeben sich bereits daraus einige Anknüpfungspunkte für Erklärungen, warum es keine signifikanten Ergebnisse gab. Sei es eine ungünstige methodische Herangehensweise, eine für die Fragestellung zufällig ungeeignete Stichprobe etc.
Und was den Prof. betrifft: Auch wenn er im Moment darauf besteht, dass noch weitere Untersuchungen gemacht werden: Oft sieht die Welt dann schon ganz anders aus, wenn man eine komplette, methodisch gut ausgearbeitete(das hat nichts mit der Signifikanz zu tun!!) Arbeit vorlegt, in der logisch abgeleitet wurde, warum es keine Signifikanzen gab. Damit wird die Hürde für den Prof., etwas zu kritisieren oder weitere Untersuchungen zu fordern, deutlich höher.
Dies sind natürlich nur allgemeine Tipps bzw. Erfahrungswerte. Wie und ob das im Einzelfall funktioniert, müsste man konkret überprüfen.
Friederike Stephan