Mir hat mein Betreuer den grundsätzlichen Weg vorgegeben und die ein oder anderen Versuchsaufträge gegeben und ich hab sie dann ausgeführt. Dennoch hab ich das Gefühl, dass in dieser Arbeit viel von mir steckt. Die eigentlichen Versuche hab ich zu 90% selbst gemacht. Meistens lief das so, dass mir meine liebe treue MTA (ohne sie wäre NIE was draus geworden) die Methoden einmal gezeigt hat und dann wurde erwartet, dass ich das selbst kann. Das ging auch oft ganz gut so, aber als dann einmal das FACS einen ganzen Tag lahm lag war klar, dass das nicht immer das Optimum ist... Eigentlich hab ich die meiste Zeit irgendwie vor mir hergewurschtelt und hätte mir schon manchmal gewünscht, dass jemand daneben steht und nachsieht, ob ich auch alles richtig mache. Und dass am Ende was richtig Tolles bei rauskam, habe ich glaube ich auch eher dem Zufall zu verdanken.
Allerdings finde ich traurig, dass diese Mühen und der Aufwand bei potentiellen Chefs gar nicht honoriert werden. Es kommt wirklich besser an, wenn man seinen Doktortitel bei Studienende komplett fertig hat - und sei es auch nur mit einer Arbeit über die Geschichte des Pflasters - als wenn man etwas Hochexperimentelles gemacht hat und halt noch nicht ganz mit dem Schreiben fertig ist. Und was mir noch passiert ist: (O-Ton Vorstellungsgespräch)
Chef: "Und was haben Sie denn für eine Doktorarbeit gemacht?"
Ich: "Ja, was Experimentelles, Grundlagenforschung, blablabla, die und die Methoden und...blabla...die und die Ergebnisse..."
----Schweigen----
Chef: "Und wieviel davon haben Sie selber gemacht?"
Grrrrr!!!!