In dieser Diskussion wurde mehrfach angedeutet, daß man einen Krampfanfall nicht "durchbrechen" müsse, da er ja meist ohnehin von selbst aufhörte. Ich finde aber, es gibt gute Argumente, einen Krampfanfall medikamentös zu beenden, zumindest, wenn wir über einen Grand Mal-Anfall sprechen (sehr unspektakuläre fokale Anfälle sind ein anderes Thema):
a) während der Pat. krampft, hat er gute Chancen, sich die Birne anzuhauen oder sich sonstwie zu verletzen (incl. Frakturen, die durch die eigenen Muskelkontraktionen verursacht werden)
b) je länger der Pat. krampft, um so mehr Myozyten gehen unter (erkennbar am CK-Anstieg), um so größer ist die Chance, daß er eine Crushniere entwickelt
c) ein krampfendes Gehirn schädigt sich selbst; fragt mich nicht nach der Biochemie dahinter, aber jemand, der häufig krampft, trägt Hirnschädigungen davon, die zu neurologischen Defiziten führen können
d) ein krampfender Pat. atmet nicht gut
e) auch wenn der Anfall spontan aufhört, wird man den Pat. ohnehin anschließend zunächst antikonvulsiv abdecken (übrigens mit Clonazepam, das hervorragend wirkt), zumindest bis man weiß, woher der Anfall kam - also kann man das Medikament auch gleich geben