Herz Chirurg

[test]

Also ich empfinde keinen Neid gegenüber einem BWL-Studenten. Bei Leibe nicht! Sonst würde ich doch auf die ZM verzichten und BWL machen, oder?



Ich kann den "schwarzen Peter" auch an die VWL oder Jura weiter reichen. Alles Studienabsolventen, die sich zuhauf in der freien Wirtschaft tummeln. Es ging um die freie Wirtschaft und nicht explizit um BWL. Und du wirst mir doch nicht erzählen wollen, dass ein frisch ausgelbildeter Wirtschaftspfüfer oder Jurist 1800 Euro nach BAT verdient, oder?



Richtig, aber leider gibt es solche Leute nicht so oft. Ich habe nichts gegen hart erarbeiteten finanziellen Reichtum, aber die Zahl der Leute, die es so machen, wie du hier beschreibst:



...ist nicht gerade klein. Oder wo kommt gerade die Manager-Gehälter-Diskussion her?



Und nochmal: Wäre ich neidisch, würde ich doch gleich was anderes studieren.

Aber ich bleibe dabei. Richtig viel Geld ist in der freien Wirtschaft eher zu verdienen als im Gesundheitswesen. Und der Weg in die freie Wirtschaft führt für die meisten Abiturienten über BWL/VWL.

Frisch ausgebildete Juristen und BWLer verdienen oft weniger als die 1800euro netto eines Assistenzarztes. Hier haben irgendwie alle Vorstellungen. Es gibt keinen Studiengang mit dem man automatisch reich wird. Guck dir doch an wieviel tausend Juristen und BWLer es gibt. Natürlich gibt es dort Top Leute, die nach 3 Jahren mehr als 200 000 euro geben, genauso gibts auch in der Medizin Leute die ne halbe Million pro Jahr verdienen. Das ist einfach nicht die Regel. Und Hobbes wollte dich nur darauf aufmerksam machen, dass es eben nicht so ist, dass man sagen kann der BWLer is automatisch reich, weil das genauso falsch ist, wie zu sagen der Mediziner ist automatisch reich.

[hobbes]

Und Hobbes wollte dich nur darauf aufmerksam machen, dass es eben nicht so ist, dass man sagen kann der BWLer is automatisch reich, weil das genauso falsch ist, wie zu sagen der Mediziner ist automatisch reich.

Stimmt ganz sicher. Wenn's um den Reichtum geht, braucht man gar nicht zu studieren. Mit theoretischen Konstrukten aus dem Glashaus der Universität ist noch keiner reich geworden. Wenn schon, muss man eine gute Idee haben und diese v.a. gut verkaufen können. Das ist nicht primär eine Frage der Ausbildung.

Was ich sagen will ist, dass es zwecklos unsere Gehälter mit anderen Studienrichtungen zu vergleichen, das ist irrelevant. Schlussendlich ist auch die Lohnfrage eine Frage von Angebot und Nachfrage. Nur dass wir als Mediziner dazu verdammt sind, in einem hochregulierten Umfeld - ausgeschaltet von den Gesetzen des normalen Arbeitsmarktes - zu arbeiten. Aber der Vergleich bringt uns nicht weiter. Und eines ist eben auch noch wichtig, die gleichzeitige Forderung nach 1) mehr Freizeit und kürzeren Arbeitszeiten und 2) mehr Lohn geht nicht auf! Die Leidtragenden dieser Forderungen sind schlussendlich wir selbst, denn wir erhalten dann einfach weniger Lohn, mehr Freizeit und eine längere Ausbildungszeit, was wiederum in einer geringen Gesamtlohnsumme auf unsere ganze Dauer der Erwerbstätigkeit bedeutet.

Ich weiss gar nicht, ob die "freie Wirtschaft" so böse ist. Schliesslich sind es nicht Steuerzahler, welche die zugegeben überhöhten Managergehälter bezahlen, sondern Aktionäre, welche ihre Mitspracherechte nicht wahrnehmen, Menschen, die keinen Druck auf ihre Pensionskassen ausüben und Konsumenten, welche zuwenig vergleichen, den Marktdruck, den sie ausspielen könnten, nicht ausspielen und wettbewerbsbehindernde staatliche Rahmenbedingungen. Aber das ist eine andere Diskussion.

[Musti]

So ist es, Hobbes!
Wir sollten unsere Macht ausspielen für bessere Arbeitsbedingungen/Gehälter. Solange es genügend Leute gibt, die sich in z.B. Unikliniken ausbeuten lassen, wird sich auch nichts änder. Diejenigen, die aufmucken, werden mit den Worten entlassen: "Gehen Sie, draußen warten noch zehn andere, die Ihren Job für noch weniger Lohn machen!".
Solang sich bei uns in unseren Köpfen nichts ändert, wird sich von den Arbeitgebern BESTIMMT nichts ändern.

Organisieren wir uns und schlagen mit vereinten Kräften zu.
Wozu gibts denn den Marburger Bund und den Hartmannbund?

Wenn wir schon viel Pathos in diesen Beruf hineinbringen, sollten wir das konsequent tun und zwar in allen Facetten dieses Berufes!

Grüße,
Musti

[Hellequin]

Wozu gibts denn den Marburger Bund und den Hartmannbund?

Damit sich ein paar Funktionäre eine goldene Nase verdienen können? Beide gibts schon ziemlich lange und die Arbeitsbedingungen haben sich für Klinikärzte kaum gebessert, eher im Gegenteil.

[Evil]

Nicht zu vergessen: der Marburger Bund hat damals der AiP-Einführung zugestimmt!