Zitat von
nil
bin auch ein Arztkind und wohl das/ die erste, die sich outet: Ja, ich nehme die Praxis, sobald meine Assistenzeit um ist, der Laden läuft, viele Patienten kennen mich als ich noch jünger war, da ich in den Ferien in der Praxis gearbeitet habe ( mein Papa fand es eine eher mäßige Idee, mir alles in den A.... zu schieben und meinte, ich könnte wenigsten anstandshalber für sein Geld arbeiten...)
ich gebe zu, daß ich es NUR gemacht habe, weil mir nach dem Abi nichts besseres eingefallen ist und ich meinen Lebensstandard einigermaßen halten wollte. Mittlerweile mag ich es ganz gerne, die Vorstellung, es bis ans Ende meines Arbeitslebens zu machen, ist für mich o.k.... Ich weiß aber, daß es auch schief hätte gehen können und es eigentlich nicht die richtige Motivation ist...ich weiß noch, daß ich mich damals fürs Auswahlgespräch explizit ausgeschlossen hatte, da ich gar nicht gewußt hätte, was ich denen hätte erzählen sollen ( "Ich will Zahnärztin werden, weil mein Papa das auch ist und er einen Porsche hat und ich ein 1er Abi...nicht grade ein tolles Argument...)
Ich bewundere alle Mediziner, die es aus Leidenschaft sind und mit Sicherheit sind auch viele von ihnen später die besseren Ärzte...aber ich glaube, wenn viele Studenten ehrlich wären, würden sie einen ähnlichen Grund für ihre Studienwahl angeben, vielen geht es sicherlich ums Prestige und die soziale Achtung, es beeindruckt immer noch, wenn man sagt, daß man Arzt/Zahnarzt ist...so 70% nehme ich die altruistischen Gründe schlicht nicht ab...
Leichter hatte ich es, glaube ich, nicht...ich habe immer gearbeitet, weil ich meinen Eltern nicht so massiv auf der Tasche liegen wollte ( später auch in einem LAden, nicht mehr in der Praxis ) ...nur im Examen, da hat mein Papa mir netterweise eine Konus-Patientin vorgestellt, an der ich meine Arbeit dann machen konnte...aber das würde ich auch so machen, wenn ich Kinder hätte...