Ich finde auch die Art und Weise, wie jetzt von den "Volksparteien" mit der Situation umgegangen wird, sehr befremdlich. Da erzählt ein Ministerpräsident nach der Wahl, dass er nicht nur mit dem jetzigen Koalitionspartner sprechen will, sondern auch mit den Linken, weil man ja mit allen potentiellen Koalitionspartnern reden müsse, da man ja den Willen des Volkes respektieren müsse...
Allerdings müsste er ja dann als erstes mit der AFD sprechen. Immerhin hat ein Viertel des Volkes die ja "gewollt". Und ein Fünftel wollte die CDU mit im Boot, ein gutes Zehntel dann die Linken...
Durch solche (vielleicht unbedachten) Sprüche wird die Zufriedenheit des Wahlvolks jetzt nicht unbedingt besser...
Dass die AFD mit ihren Frontfrauen und -männern jetzt nicht unbedingt zum Publikumsliebling gehört....
Aber ich glaube eben auch nicht, dass die Wähler die Parteiführung, also die Personen, gewählt hat.
I'm a very stable genius!
Man kann das Ganze auch positiv sehen.
NPD und Grüne sind nicht mehr im Landtag dort vertreten; zwei extremistische Parteien weniger also.
"Alles wird gut"
Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit im Radio noch einen Bericht gehört, wonach wohl ein "erheblicher" Anteil der AfD-Wähler nicht per se die Partei aus Überzeugung gewählt habe, sondern um den Volksparteien "eins auszuwischen". Wenn dem wirklich so ist, dann finde ich das reichlich dumm.
Ebenso überrascht hat mich die Altersstruktur der AfD-Wähler, die schneiden nämlich mitnichten bei den Älteren, sondern vielmehr bei den Jüngeren recht gut ab. Und vor allem in Regionen, die vorher eher konservativ gewählt haben.
Und ich frage mich auch, warum ausgerechnet in Regionen, in denen sowohl relativ als auch absolut weniger Flüchtlinge oder Ausländer generell leben, diese rechtspopulistischen Tendenzen so ausgeprägt sind - das ganze wird medial ja sehr mit Protest gegen Angela Merkels Flüchtlingspolitik verquickt (was sich mir auch nicht erschliesst, denn Alternativen hat bisher auch noch keiner so richtig gebracht, ausser "Mir egal wo die bleiben, Hauptsache nicht hier....)
@Stephan0815: NPD und Grüne auf eine Stufe als Extremisten zu stellen finde ich schon daneben. Man muss die Grünen ja nun nicht mögen, dafür haben wir ja eine Demokratie, aber sie als Extremisten zu bezeichnen...
Ich habe mir nur die Gemeinsamkeiten der beiden Parteien angekuckt und das ist schon verblüffend, wie ähnlich sich die Vertreter dieser beiden Parteien verhalten. In ihren Ansichten, Methoden und Mitteln sind beide eher dem radikalen Spektrum zuordnenbar und halten nicht viel von den Grundrechten anderer, ganz besonders nicht von denen, der ihnen verhassten Minderheiten.
Wenn das nicht extremistisch sein soll, finde ich kein Wort dafür. Linkspopulistisch wäre für die Grünen leider viel zu verharmlosend.
"Alles wird gut"