Weder die AfD noch die Linkspartei sind extremistisch, unappetitlich weit am jeweiligen Rand des politischen Spektrums stehen sie dennoch und beide sind, auf Länge betrachtet, immer dann stark, wenn das Unzufriedenheits- und Protestpotential in der Bevölkerung hoch ist.
War lange die Linkspartei der Hort der ewig Mosernden, Abgehängten und Unzufriedenen, die die Schuld an ihrer persönlichen Misere bei "denen da oben" suchten und fanden, übernimmt nun die AfD immer mehr diese Rolle, was zu einem allmählichen Wählerschwund der Linkspartei und dem, v.a. im Osten jetzt viel beobachteten, Switch von Wählergruppen von einem politischen Rand zum anderen führt. Die Flüchtlingsdebatte ist hier aktuell jedoch eher der Katalysator als die Ursache, davor wars die Eurokrise, die nun im politischen Diskurs eigentlich völlig untergeht und in einem Jahr isses vlt das Haus vom nikolaus. Hauptsache man kann am Status quo mosern und einer obskuren Obrigkeit die Schuld am persönlichen Versagen geben.
Was die Grünen betrifft, so vertreten sie teilweise mit missionarischem Eifer ihre doch sehr kruden Theorien (bestes Beispiel hier der Zwangsgrünzeugverkostungstag aka veggie day), aber im Grunde sind sie doch eine demokratische Partei, die mittlerweile, siehe grüne Wirtschaftspolitik, im linksliberalen Spektrum verordnet werden kann. Wenn man so will, sind die grünen eine Art Öko FDP für besserverdienende latte Machiato Muttis, aber sicher keine Extremisten. der vergleich mit der widerwärtigen braunen Brühe der NPD hinkt hier doch gewaltig.
Im Endeffekt wird die AfD wohl nicht untergehen wie die Piraten, aber sicher auch nicht ewig in den Prozentsphären wie jetzt aktuell schweben. Die CDU hat einfach den uralten Leitsatz von FJS nicht mehr beherzigt, daß rechts der Union keine politische Macht erstarken darf. Die is jetzt da und leider gekommen um zu bleiben.
Fazit der ganzen Wahl für mich: Much adoe about nothing.