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Nun macht doch mal keine Staatsaffäre draus. Also sooo dramatisch habe ich die erste Antwort von Christoph nicht gefunden; je nach dem, in welcher Laune man ist, kann einem sowas ja tatsächlich "nerven". Ich denke aber auch, die Uni wär um einiges leichter und das Studentenleben noch viel cooler (als es eh schon ist - trotz allem unserem Jammern), gäbe es diese Angstmacherei und Pseudobescheidenheit (ooch, ich hab fürs zweite nur nen Monat gelernt oder ähnliches) nicht.
Gerade zu Beginn des Studiums habe ich mich oft gefragt, was ich denn wohl falsch mache, indem ich stundenlang während des Sommers in der Bibliothek gesessen bin und andere haben erzählt, dass sie zum höchsten geschritten sind, indem sie ihr Buch mit ins Schwimmbad genommen hätten...mit der Zeit und im Vergleich zu Freunden merkt man dann mit der Zeit schon, dass man so krumm nicht liegt. Aber, obwohl sozusagen im "Schlussspurt", erwische ich mich auch jetzt immer wieder, wie ich mich beeindrucken lasse von so weichem Geschwätz.
Ausserdem bemerke ich - zu meinem Erschrecken - dass diese Angstmacherei z.T. ganz groteske Formen annimmt. Seit drei Jahren arbeite ich in der Studentenausbildung der jüngeren Semester in der Anatomie mit. So habe ich schon mehrfach mitbekommen, dass Studenten (häufiger junge Frauen) beinahe verzweifeln und z.T. sogar mit dem Gedanken spielen, das Studium zu schmeissen, bloss weil es massenhaft Aufschneider gibt, die kurz vor den Anatomiekursen irgendwelchen abgedrehten Stoff wie blöd ins Kurzzeitgedächtnis reinpauken und danach damit rumprotzen, so dass die - durchaus guten - "normalen" Studenten das Gefühl haben, ihr Wissen sei absolut mangelhaft. Fragt man dann bei diesen - ach so klugen Köpfen nach, merkt man schnell, dass die oft nicht mal die Basics beherrschen. So macht sich ein dermassen schlechtes, verängstigtes Klima bereit - ich find das schade.
Denn obwohl ich absolut nicht "von der Helfer-Komplex-Seite" bin, denke ich, dass der Arztberuf doch eine ganze Portion Sozialkompetenz erfordert und ich wage zu zweifeln, ob solche, obgenannte Aktionen diese zu fördern vermögen.
Und gerade auch in der Klinik, im Aerzteteam, ist ein gutes Miteinander - anstelle eines Gegen- oder Nebeneinander - unheimlich wichtig. Dann sind dann plötzlich auch die Arbeitszeiten nicht mehr soo tragisch, wenn das Team stimmt und man kann vieles mit Humor nehmen und sich austauschen.
Und noch was: habe eigentlich nur ich das Gefühl, dass in letzter Zeit hier die Diskussionen im Forum zunehmends unsachlicher und aggressiver geführt werden? Woran liegt das denn bloss?
Wünsche noch einen schönen Abend und dass jeder so lernt, wie es ihm am besten erscheint