@neely
Als „echtes“ SITC-Girl (ich wohne und arbeite ebenfalls in einer großen Metropole) mangelt es mir weder an Abwechslung oder Auslandsaufenthalten, denn sowohl als Designerin und Lehrerin möchte man lieber das Gegenteil davon. Darum geht es also nicht. Es geht mir vielmehr um meine Persönlichkeitsentwicklung, statt um Event oder Erfolg. Ich habe über die Jahre viel darüber erfahren, wer ich bin und was ich kann.
Meine unterschiedlichen Berufe und die damit in Zusammenhang stehenden Umgebungswechsel haben mir Möglichkeiten offenbart, von denen ich früher nicht wusste, dass sie auch für mich existieren. Wäre es nach meinen Eltern gegangen, dann hätte mein Berufsabschluss als Augenoptikerin gereicht. Noch heute würde ich im Ladenlokal einer berühmten Optiker-Kette stehen und Kunden mit Sehhilfen versorgen. Doch ich wusste schon damals, dass dieser Beruf nur eine von vielen Stationen in meinem Leben ist und ich noch eine lange Reise vor mir habe. Das Ziel meiner Reise zeigt sich jedoch noch immer nicht. Und das ist gut so!
Ich war stets entsetzt, wie „engstirnig und endgültig“ viele Kollegen denken:
Date = Beziehung = Heirat = Familie = Kinder
Berufsausbildung = Job = Karriere = Rente
Abitur = Medizinstudium = Arzt = Endstation Krankenhaus oder Praxis???
Sollte man keinen Schritt mehr wagen ohne an mögliche Konsequenzen zu denken?
Niemals!
Wenn ich Medizin studieren möchte, dann jetzt, weil ich Hunger darauf habe. Die Frage, ob mir das in 6 Jahren noch schmecken wird, stelle ich mir nicht. Weder heute noch morgen. Aber wichtig ist, den Hunger zu stillen, denn dieser ist der Motor für jeden weiteren Schritt in meinem Leben. Wer von uns weiß schon, was sich in 6 Jahren ereignen kann? Die Berufe, die ich bereits habe, kann mir niemand mehr nehmen. Es sind die neuen Dinge, die interessant sind und solange der Magen knurrt, bewege ich mich, wenn andere längst stehen geblieben sind. Sie schauen nach vorne, ich schaue aber nicht zurück.
Ja, der berühmte Griff nach den Sternen ist es, im eigenen Universum.
Mut zum Risiko? In jedem Fall!
-- Beatrice