Vielleicht wird der geringe Verdienst durch das hohe Sozialprestige kompensiert.
Mein Theorie ist, dass es den Menschen im Grunde nicht um Geld geht, sondern um Status und eine gewisse soziale Anerkennung. Niemand fährt ein teures Auto, weil es ihm Spaß macht, sondern weil er die Anerkennung und Bewunderung durch seine Mitmenschen "erkaufen" will, genau so verhält es sich mit allen anderen Luxusgütern. Anders kann ich mir nicht erklären, was man daran finden könnte. Ärzte brauchen die Luxusgüter dadurch auch weniger, da sie das Ansehen auch so haben.
Dies hat aber wiederum nichts mit "anständig leben" zu tun. Zumindest einen Internetanschluss, einen kleinen Gebrauchtwagen, Sportverein und Familie sollte man sich leisten können, nicht zu vergessen die Tilgung des Kredits, den man für die Studiengebühren aufnehmen musste, falls sich die Notwendigkeit ergibt und man einen Bürgen gefunden hat. Dies wird bald auch in Deutschland kein abwegiges Thema mehr sein, die Banken stehen schon in den Startlöchern.
Dass das mit dem Prestige natürlich wahnsinnig verlockend ist, hat nie jemand bestritten, ich glaube auch nicht, dass die nur blauäugigen Philanthropen und Möchtegern-Weltenretter das Studium auch nicht schaffen werden, da der Klinikalltag doch oft erschreckend ist, ich stelle mir das noch schlimmer vor, wenn man schon einige Jahre durch diese Mühle gemahlen wurde.