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Zitat von
epeline
Das pj ist aber auch die letzte Chance, ärztliche Tätigkeit zu üben. Ich empfinde auch blutabnehmen nicht als sklavenarbeit.das gehört bei uns halt auch dazu.
klar gehört das mit dazu. aber blutentnahmen und venenverweilkanülen legen sind so ziemlich das, was den armen studenten bereits während seiner gesamten famulatur und pj-zeit begleitet. das sind die ersten tätigkeiten, die garantiert immer gefordert wurden.
gerade im pj sollte der fokus auf anderen dingen liegen. wie du schon sagst, es ist die letzte chance ärztliche tätigkeiten zu üben.
mein eindruck war häufig, auch während meines eigenen pjs außerhalb meines wahltertials, dass für die ärzte denen ich zugeteilt war diese profansten aller ärztlichen tätigkeiten die haupttätigkeiten für den pj-ler waren.
ich persönlich finde andere dinge wichtiger. ein pj-ler sollte im rahmen der stationsarbeit grundlegende dinge wie briefe schreiben (bitte aber auch nicht den ganzen tag), visitenführen, indikationsstellung für die anmeldung von untersuchungen, sinnvolle laboranmeldung und -befundung sowie die auswertung der grundlegenden diagnostik (röntgenbilder, ct) draufhaben. halt alles, was er braucht, wenn er ab tag 1 für eine station da ist. operativ wäre es wichtig (da gehe ich jetzt von meinem fachbereich aus), dass er selbständig das op-gebiet abwaschen und abdecken kann, dass er in der lage ist lokale betäubungsverfahren (oberst'sche leitungsanästhesie, mittelhandblock, handblock (letzteren eher in der theorie)) selbst zu stechen, dass er einfache wundversorgungen und wundverschlussverfahren kennt und beherrscht und bezüglich der indikationsstellung hochakute von weniger akuten operationsindikationen unterscheiden kann. kleine operationen sollen unter anleitung funktionieren. das anlegen von gipsschienen wäre gut oder zumindest in der theorie zu wissen was, wann, wie.
wenn ich die sachen während eines vollständigen tertials halbwegs vermittelt bekomme (alles ist höchstwahrscheinlich nur bei sehr engagierten und interessierten PJs drin), dann ist das ein erfolg für die lehre. wenn der pjler das tertial verlässt und schlicht seine kenntnisse in sachen blutentnahme gestärkt hat, dann war das pj für den allerwertesten. letztlich muss auch gesagt sein: klar gibt es desinteressierte und miese pjler, aber auch jemand, der kein interesse am entsprechenden fachbereich hat, kann mit einer guten lehre zu einem wertvollen mitarbeiter werden. und hilfreicher werden pjler, je mehr sie wissen. und da liegt es an den ärzten das entsprechend zu fördern.