teaser bild
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #5586
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    16.05.2009
    Ort
    war Rostock
    Semester:
    5. WBJ
    Beiträge
    7

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Zitat Zitat von Thomas24 Beitrag anzeigen
    Da mehrere KH der näheren Umgebung mittlerweile keinen Anwesenheitsbereitschaftsdienst für unser Fach mehr anbieten, sondern nur noch Rufbereitschaft (oder "Telefonseelsorge" *g*), und der KV Notdienst für unser Fachgebiet um 24.00 die Pforten dichtmacht, müssten wir realistischerweise eigentlich ein Schichtsystem einführen, weil jetzt deutlich über 50% der Zeit gearbeitet wird (und dann sind Bereitschaftsdienste eigentlich nicht mehr zulässig, sondern Schichtarbeit angesagt)... zumal auch unserer Klinikleitung verlangt, dass MDK Anfragen, DRG Kodierungen, OP Vor- oder Nachbereitungen für den nächsten Tag, Akten suchen usw. im Nachtdienst zu bearbeiten seien.

    Aber für die Belastungsanalyse zählt a) nur die reine Zeit, die mit Patienten verbracht wird (die Zeit, die für Dokumentation, DRG usw. draufgeht, zählt nicht!) und b) wir haben derzeit einfach zu wenig Personal für ein Schichtsystem (demnächst hört wieder ein ganzer Schwung auf), und auf dem freien Arbeitsmarkt auch keine realistische Chance in der nächsten Zeit genügend adäquaten Nachwuchs zu bekommen (weil sich unsere Heeresleitung einen gewissen Klinik- und Abteilungs- und Städteübergreifenden Ruf erarbeitet hat, und auch unsere ehemaligen PJ´s lieber woanders hin gehen wollen).
    Findest Du nicht, dass Du Dich da ein wenig "über den Tisch" ziehen lässt?

    Zu a)
    Jedwede Aktivzeit im BD zählt für die Belastungsanalyse, zumal wenn die Ableistung von Routinetätigkeiten verlangt wird (eigentlich nicht zulässig). Wenn Verwaltung und/oder CA das nicht einsehen, sollen sie es doch selbst machen.

    Zu b)
    Da die Verwaltung nicht unter Personalmangel zu leiden hat, ist es sicherlich oft so, dass man das Gefühl hat, die Personalrekrutierung wird nicht mit dem nötigen Enthusiasmus vorangetrieben. Man muss sich, gerade heutzutage, aber nicht alles gefallen lassen. Es gibt gesetzliche Vorgaben, die einzuhalten sind. Ich würde da mal mit dem Betriebsrat/MAV reden. Ggf. eine neue Belastungsanalyse einfordern und wirklich alles erfassen! (Kurzer Einwurf: Wir haben das vor einiger Zeit gemacht und die Tätigkeiten zielmich genau aufgeführt. Dann dem CA zur Unterschrift vorgelegt. Einiges wurde von ihm, richtigerweise aber unüberlegt , herausgestrichen. Wir haben uns das Ganze hinterher kopiert und somit schriftlich, dass z. B. die WE-Visite keine BD-Tätigkeit ist. Es gibt nur ein paar ohne "Rückgrat", welche diese jetzt immer noch machen. Man darf sich nur nicht von der Moralkeule erschrecken lassen. Die wird immer gerne geschwungen, an mich hat aber auch keiner gedacht, wenn ich nach den BD noch Visite gemacht habe.)
    Oder mal in der Verwaltung nach dem zuständigen Landesamt für Arbeitssicherheit fragen. Personalmangel bedeutet auch nicht nur mehr Arbeit für Dich, sondern ist zudem ein gutes Druckmittel. Man muss nur bereit sein, auch die resultierenden Konsequenzen zu ziehen.



  2. #5587
    Platin Mitglied
    Registriert seit
    09.03.2009
    Ort
    war Berlin
    Beiträge
    879
    Zitat Zitat von Muriel Beitrag anzeigen
    Ok, jetzt verstehe ich das. Und wenn Du bis 16h Regeldienst hast, dann schreibst Du Dir auch gefälligst ab 16:01h alles auf!

    OK! Ich werde es machen! Versprochen!!!

    Ich weiß nicht, wo ich jetzt am besten meinen Beitrag platziere: hier oder beim "Es kotzt mich alles an"-Thread:

    Was ist denn los hier? Ich habe z.Z. die absolute "Schnuckelchen" auf Station, die sich dann als Notfall entpuppen!

    Mein Tag heute: bin extra eine halbe Stunde früher gekommen, da ich noch 2 Briefe zu diktieren hatte. Schnell BE, dann diktieren. Dachte ich!!! Eine neue Patientin von gester mit V.a. Interkostalneuralgie, DD LAE (!) hätte starke Schmerzen und so schweißig (retrosternal mit Ausstrahlung in die rechte Schulter). Diagnostik, Schmerzmedi. Nach der Frühbesprechung sagt die Schwester, sie hat gerade Blut erbrochen. OK, dann bitte Notgastro: Ulcus, Forrest III! Dann CT wegen LAE. Radiologe ruft mich an, dass ich bitte DRINGEND einen Chirurgen dazu holen soll, da die Patientin intraabdominelle freie Luft hat
    Das ist schon mein 2. akutes Abdomen innerhalb 1 Woche!!!!!

    Dazu parallel hatte ich einen noch einen Patienten mit Hirnstamm-Syndrom (!), den ich hätte schon gestern von der periphere Station verlegen wollen, aber mein OA war völlig dagegen. Erst heute der Neuro-Konsil dies dringend empfohlen hatte, dann erst hatte er zugestimmt.

    Wenn das nur am einen Tag so wäre, würde ich sagen OK. Aber ich habe fast JEDEN TAG mindestens einen Fall, der mir so viel Arbeit bringt, dass ich fast nur damit beschäftigt sein könnte. Wann soll ich dann meine andere mind. 12-16 Patienten versorgen?

    So, jetzt habe ich Luft abgelassen und kann ich meine 3 Kurzbriefe für morgen vorbereiten und dann ab nach Hause.
    Mein OA war heute aber nett: da ich mit diesen Fällen beschäftigt war, hat er meine Entlassungsbriefe (2!) fertiggeschrieben und ausgedruckt! *Lob*

    Und morgen habe ich meine 1. Rettungsstelle-Dienst.
    Ich wusste, dass man mich ins tiefe Wasser wirft, aber so tief habe ich nicht gedacht!
    "Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren."(B. Brecht)

    "Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich." (H. Hesse)



  3. #5588
    unsensibel Avatar von Lava
    Registriert seit
    20.11.2001
    Ort
    schon wieder woanders
    Semester:
    FA
    Beiträge
    30.101
    Unverhofft in den OP gekommen heute
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



  4. #5589
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    02.11.2006
    Ort
    Auf dem Land
    Beiträge
    44
    Öhm, wo ist der "Es kotzt mich alles an"-Thread - hätt mir da die Finger wund zu tippen....
    Deine Arbeitsstelle klingt nach Innere: 12-16 Patienten - wo ist das? Fang ich sofort an!



  5. #5590
    Diamanten Mitglied
    Registriert seit
    03.06.2002
    Semester:
    Been there, done that... there was no T Shirt
    Beiträge
    4.921

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Zitat Zitat von OliverM Beitrag anzeigen
    Findest Du nicht, dass Du Dich da ein wenig "über den Tisch" ziehen lässt?

    Zu a)
    Jedwede Aktivzeit im BD zählt für die Belastungsanalyse, zumal wenn die Ableistung von Routinetätigkeiten verlangt wird (eigentlich nicht zulässig). Wenn Verwaltung und/oder CA das nicht einsehen, sollen sie es doch selbst machen.

    Zu b)
    Da die Verwaltung nicht unter Personalmangel zu leiden hat, ist es sicherlich oft so, dass man das Gefühl hat, die Personalrekrutierung wird nicht mit dem nötigen Enthusiasmus vorangetrieben. Man muss sich, gerade heutzutage, aber nicht alles gefallen lassen. Es gibt gesetzliche Vorgaben, die einzuhalten sind. Ich würde da mal mit dem Betriebsrat/MAV reden. Ggf. eine neue Belastungsanalyse einfordern und wirklich alles erfassen! (Kurzer Einwurf: Wir haben das vor einiger Zeit gemacht und die Tätigkeiten zielmich genau aufgeführt. Dann dem CA zur Unterschrift vorgelegt. Einiges wurde von ihm, richtigerweise aber unüberlegt , herausgestrichen. Wir haben uns das Ganze hinterher kopiert und somit schriftlich, dass z. B. die WE-Visite keine BD-Tätigkeit ist. Es gibt nur ein paar ohne "Rückgrat", welche diese jetzt immer noch machen. Man darf sich nur nicht von der Moralkeule erschrecken lassen. Die wird immer gerne geschwungen, an mich hat aber auch keiner gedacht, wenn ich nach den BD noch Visite gemacht habe.)
    Oder mal in der Verwaltung nach dem zuständigen Landesamt für Arbeitssicherheit fragen. Personalmangel bedeutet auch nicht nur mehr Arbeit für Dich, sondern ist zudem ein gutes Druckmittel. Man muss nur bereit sein, auch die resultierenden Konsequenzen zu ziehen.
    Moin!

    Vermutlich hast du da recht, aber die personelle Situation ist bei uns etwas "speziell". In unserem Team gibt es noch etwa 7 Assis, die wissen, dass es auch anders laufen könnte und sollte, bzw. unter anderen Chefs auch einen anderen Arbeits- und vor allem Führungsstil erlebt habe, aber die stehen entweder kurz vor dem FA und sind dann von hier weg (2x), bzw. haben schon ihre Kündigung eingereicht (1x), oder sind gerade dabei, sich aktiv was anderes zu suchen (2x), oder ihr Vertrag läuft in den nächsten drei Monaten aus (2x).

    Und dann gibt es noch die etwa 8 "neuen" Assis, die der "Maffia" angehören, wie Sie unsere jüngeren nennen, dass sind Leute, die von unserer obersten Heeresleitung aus den Reihen ihrer ehemaligen Doktoranden rekrutiert und eingestellt worden sind, und für die das Gesetz des Schweigens gilt. Die kennen / wollen es nicht anders und sind treu ergebene Schergen.

    Bei dieser Konstellation wird sich niemand mehr über irgendetwas beschweren. Gruppe a) ist es egal und hat sich mental schon auf den nächsten Job eingestellt, und Gruppe b) weiss noch nichtmal dass es ein Problem gibt. Insofern funktioniert "Divide et impera" wunderbar.

    "Merkwürdigerweise" bewirbt sich aber niemand mehr bei uns, der bei uns früher mal sein PJ oder Famulatur gemacht hat, oder nicht bei unserer CÄ mal Doktorand war. Die sind halt anscheinend nicht blöd und /oder doof- das ehrt Sie

    LG



MEDI-LEARN bei Facebook