Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte

[Pünktchen]

....man mus das im Zusammenhang betrachten......der Papa war mir gegenüber freundlich...am Anfang des Aufnahmegespräches fragte er noch wie alt ich wäre...aber dann war er zugänglich und vertraute mir indem was ich tat. Ich erklärte ihm die weiteren diagnostischen Schritte ins Detail. Somit hatte ich den Kommentar keinesfalls erwartet. Muss ich mir nicht zu Herzen nehmen...nö aber ich nehm es auf...und nach dem Wochenende war das gestern abend wohl die Krönung. Eltern, die meinen ihre eigen Regeln durchsetzen zu müssen udn sich an keienrlei Absprchen Krankenhausregeln halten zu müssen...Chirurgen die mans tändig ruft...die keines falls ein Appendizitis Verdachtskind operieren, ob wohl sie wissen, dass es ein Personal-Enkelkind ist! Dann hab ich 9 Kinder auf meiner Stationsseite von denen 7 einen Tropf haben, die alle gleichzeitig egstern nachmittag kaputt gingen....

Und wenn man so unzufrieden ist mit seiner Arbeit, dann ärgert eine solche plötzliche unerwartete Aussage noch mehr. Sorry...ich bin nicht schlecht, nur unerfahren...das weiss ich selber...aber was nutzt es das zu wissen, wenn die Eltern einem nicht glauben...und man auf das Äussere herabgesetzt wird.



Gruss Pünktchen, das das Kind aufgrund einer serösen Meningitis bei positiven appendizitischen Zeichen noch mindestens eine Woche auf Station hat und mit den Eltern auskommen muss, weil ich die betreuende Ärztin bin...auch wenn die Oberärztin mir vor den Eltern den Rücken stärken wird, was bei komplizierten Eltern immer geholfen hat bisher...


PS: O-Ton meiner Oberärztin zu Personalkindern: Beim Personal geht immer was schief!!! Also schmorgen an...schicke vene die platzt...Blutparameter nicht bestimmbar, da geronnen...zunehmende Bauchschmerzsymptomatik ön alles tausendmal kontrollieren und tatsächlich fing die "Pechsträhne" heute und zunehmnde freie Flüssigkeit im Douglas ohne Gastroenteritis zeichen!!!!

[Lava]

Ach Punkt, es kommen auch wieder bessere Zeichen! Und wenn gar nix mehr hilft, sieh dich nach einem Ort um, an dem man deine Arbeit mehr schätzt. Und irgendwann hast du Erfahrung genug, dass man dich nicht mehr so ungerecht abstempelt. Oder ein dickes Fell, dass dir das nix mehr ausmacht

[Pauker]

....wenn man von den schwestern erfährt, dass ein Vater sie fragt, ob ich ne schlechte Ärztin wäre, weil meine Oberärztin sich sein Kind noch mal anschaue...aua das tat sehr weh....*deprimiert bin*

Kopf hoch, Pünktchen, der wollte Dich/Sie bestimmt nicht verletzen. Er war sicher nur sehr um sein Kind besorgt. Als Angehöriger verhält man sich in einer solchen Situation leicht mal etwas ungeschickt. Ist mir auch schon passiert.

Gruß

[Picknicker]

Eben. Eltern sind doch meistens hyperbesorgt und wollen ihre Kinder am liebsten vom Chef persönlich untersucht haben...Als junger Assi hat man eben oft mit Vorbehalten seitens der Patienten zu kämpfen, das hat nichts mit dir selbst zu tun.

[Hez]

Ich als gänzlich Unerfahrene muss aber auch mal meinen Senf dazu geben: Nach meiner Famu in der Pädiatrie, weil ich da nunmal hin will, habe ich Eltern mit ganz anderen Augen gesehen: Immer was zu meckern, "warum klappt die BE nicht... sie können doch das Kind nicht so quälen... können sie mal HLA-B27 testen... mein Kind hat da so einen Punkt auf der Haut... " Und dann denke ich mir trotzdem, dass ich als Mutter wahrscheinlich auch total ängstlich wäre und mich so verhalten würde.
Einer der Ärzte auf Station hat mir mal erklärt, dass dort schon fast alle Pädiater mal verklagt wurden, weil die Eltern meinten, dass alles falsch gemacht wurde.