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  1. #27286
    Sandmännchen Avatar von Miss
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    Zitat Zitat von Weißes_Rössel Beitrag anzeigen
    Wenn wir immer vorher wüssten, wem wir letztendlich helfen, indem wir helfen... wir hatten letztens nen reanimationspflichtigen Patienten "von draußen", initialer Rhythmus war Asystolie, 75min Reanimation bis zum ROSC. Da haben auch alle die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Nach ca. 7 Tagen problemlose Extubation, einen Tag später saß er Bildzeitung lesend in seinem Bett, völlig klar, keinerlei neurologische Schäden. Das hat mir auch ordentlich zu denken gegeben.
    Welche Altersgruppe?
    Ich frag mich manchmal wirklich, ob ich zu früh aufhöre(n lasse). Anfangs wurde alles reanimiert, lange. Mittlerweile mache ich mir fast Vorwürfe, wenn ich 90jährige (auch wenn sie schnell wiedergekommen sind) überhaupt mit in die Klinik nehme
    Und wenn sie älter und kränker sind, wird sowieso früh gestoppt.


    Und in der Intensivmedizin gibts sowieso viele schwierige Entscheidungen. Bei nem normalen Fall machen wir erstmal maximale Therapie, klar, und manche Totgeglaubte überleben das ja auch alles, daher machen wir das ja überhaupt.
    Ich habe oft gar nicht das Gefühl, daß die Angehörigen generell mit dem Tod solch große Probleme haben. Schätzen tun sie dann v.a. auch den emphatischen, ehrlichen Umgang mit ihnen und auch, wenn sie das Gefühl haben, die Patienten müssen nicht leiden, wir haben alles versucht, aber mehr ging nicht.

    Schade ist wirklich, daß die Leute sich in der Mehrheit nicht vorher mit dem Tod auseinandersetzen, keine Vorbereitungen treffen. Bei plötzlichen Ereignissen verstehe ich das ja noch (naja ), aber bei Tumorerkrankungen mit anstehenden Riesenoperationen (was von Chirurgen des öfteren ein wenig verniedlich wird -oder auch von den Patienten verdrängt) fehlt mir das Verständnis. Man könnte eine Vollmacht für den Krankheitsfall verfassen und grundsätzlich mal mit Angehörigen besprechen, was man möchte und was nicht (z.B. in manchen Fällen eher nicht langzeitbeatmet im Heim landen oder so...)
    Geändert von Miss (07.08.2015 um 14:05 Uhr)

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  2. #27287
    unsensibel Avatar von Lava
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    Hatte jemand von euch schonmal das dringende Bedürfnis, dem Oberarzt sagen zu müssen "Du benimmst dich gerade wie ein riesiges Arschloch"? Mir ging's heute im OP so und ich ärgere mich, dass ichs nicht laut gesagt habe. Das hätte der gut vertragen können. Vielleicht hätte er dann mal eine Minute inne gehalten und nicht weiter so einen Stuss von sich gegeben
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



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  3. #27288
    Diamanten Mitglied Avatar von Matzexc1
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    Zitat Zitat von Lava Beitrag anzeigen
    Hatte jemand von euch schonmal das dringende Bedürfnis, dem Oberarzt sagen zu müssen "Du benimmst dich gerade wie ein riesiges Arschloch"? Mir ging's heute im OP so und ich ärgere mich, dass ichs nicht laut gesagt habe. Das hätte der gut vertragen können. Vielleicht hätte er dann mal eine Minute inne gehalten und nicht weiter so einen Stuss von sich gegeben

    Ja,hatte ich als OP-Pfleger gelegentlich.

    Eine Kollegin hat einem mal einen Schlag auf die Brust verpasst und ihn angebrüllt:Wenn du jetzt nicht sofort die Klappe hältst und operierst dann geh ich.
    Geduld ist eine Tugend.
    Aber warum dauert alles immer so lange?

    Und als alle Hoffnung verloren war,kam ein Licht von oben und eine Stimme sprach:
    "Fürchte dich nicht, denn es könnte schlimmer sein"
    Und siehe da es kam schlimmer.



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  4. #27289
    Ein Huhn auf Reisen... Avatar von Moorhühnchen
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    Oja, das hatte ich mal mit einem meiner ehemaligen Chefs! Glücklicherweise hatte ich ein Ass im Ärmel.
    Ich hatte ihm mitgeteilt, daß ich kündigen werde. Seine Reaktion darauf war, daß er mir meine Resturlaubstage nicht genehmigen würde - die hatte ich aber glücklicherweise schon vor der Kündigung genommen. Desweiteren kamen Sprüche über fehlende Pausenablöse, die da lauteten: "Da sehen Sie mal, wie ich auf Ihren BMI achte!"

    Geht halt gar nicht. Vielleicht einfach nochmal darauf hinweisen, daß Du gerne eine Gehaltserhöhung haben möchtest, wenn Dir die OPs für den FA weiter verweigert werden?

    Zitat Zitat von Miss
    Ich habe oft gar nicht das Gefühl, daß die Angehörigen generell mit dem Tod solch große Probleme haben. Schätzen tun sie dann v.a. auch den emphatischen, ehrlichen Umgang mit ihnen und auch, wenn sie das Gefühl haben, die Patienten müssen nicht leiden, wir haben alles versucht, aber mehr ging nicht.
    Mein Problem war halt einfach dieser "Zeitdruck" durch den schlechten Zustand des Patienten, eigentlich blieb nur ein paar Minuten Zeit für den Erstkontakt, bevor wir sie ins Zimmer ließen. Denn ca. 15 Minuten nach ihrem Eintreffen in der Klinik verstarb der Patient und dann auch noch auf so "unschöne" Weise mit Miserere als der Druck quasi nicht mehr vorhanden und die Frequenz bei 28 war.

    Wenn man sowas schon erleben muß, dann doch bitte mit "Einschlafen mit einem friedlichen Lächeln auf den Lippen" und nicht mit Koterbrechen im Endstadium, es lief einfach unaufhörlich aus Mund und Nase. Wenn ich das vorher gewußt hätte, hätte ich sie rausgeschickt....
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  5. #27290
    ich war's nicht... Avatar von Pandora
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    sowas von durch
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    Ich ärgere mich mal wieder, dass alles, wofür sich niemand im Haus so richtig zuständig fühlt, am AvD hängen bleibt. Als wenn man nicht schon genug zu tun hätte. Aber "das kann ja mal eben noch schnell" mitgemacht werden.



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