Heute vertretungsweise eine andere Station gemacht: Hausärztin bittet beim Pflegepersonal um sofortigen Rückruf eines Arztes weil gestern ein Patient entlassen worden sei und der Arztbrief eklatante Fehler gemacht worden sei und man sich sonst umgehend an den Oberarzt wenden wollen würde. Ich mir erst mal den Brief angesehen und die letzte Medikation und Therapieverlauf nachvollzogen und kann erstmal nichts dramatisches finden. Ich rufe dann zurück, werde erst mal auf sehr unschöne Art und Weise abgekanzelt, wie schlappig angeblich der Kollege Briefe verfassen würde und dass das ja nicht ginge dem Pat Medikamente vor zu enthalten. Denn der Pat. (ein kognitiv nicht ganz so auf der höhe älterer Herr) hätte laut seiner Aussage Medikamente stationär bekommen und die tauchten doch jetzt gar nicht in der Medikation auf. Auf die Nachfrage ob sie denn den ganzen Brief gelesen habe und vor allem die Epikrise gelesen habe, wird nur geantwortet, dass man dafür als Hausarzt keine Zeit habe. Auf meine Anmerkung, dass sie sich dann den Anruf hätte sparen können, weil dort steht, dass das Medikament am letzten Tag aufgrund subtherapeutischer Dosis abgesetzt wurde, werden die Antworten peinlich berührt immer einsilbiger. Ich erkläre ihr auf höfliche Art was genau in der Epikrise steht und gebe ihr den Rat, dass sie das gerne noch einmal nachlesen kann und wenn es darüber hinaus noch fragen gibt, können sie gerne am Freitag, wenn der betreuende Kollegee wieder da ist, mit ihm Rücksprache halten.
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!