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Das ist ja das Problem. Mit Karrierekonsequenzen drohen, im Großen wie im Kleinen. (Wird halt jemand anderes Oberarzt. Bekommst du halt die Unterschrift in dein Logbuch nicht oder gar nicht erst die notwendige Rotation, OPs etc). Und "alle anderen" machen es ja auch so. Als Einzelkämpfer hat man es da sehr schwer.
Ich selbst bin mittlerweile in der Position, dass ich einen unbefristeten Vertrag habe, Facharzt bin und so arbeite, wie ich das möchte und das auch durchgeboxt habe, dass es im Arbeitsvertrag fixiert ist. Und eben auch ein fachliches Standing habe, was ich nach aussen vertrete. Das macht einen weitaus unabhängiger und dementsprechend nehme ich auch kein Blatt vor den Mund, wenn es um etwas geht. Egal, ob mein Chef, Personalleiter oder Geschäftsführung. Das geht auch diplomatisch und konstruktiv (alles andere bewirkt eh nur, dass du der Meckerarsch bist, den keiner ernst nimmt), aber als Berufsanfänger fällt man damit leider (!) oft eher negativ als positiv auf, wenn man eben nicht im Strom schwimmt.
Und wir reden ja von den dicken Brettern, nicht von Details: Arbeitszeitgesetz vs unbezahlte Überstunden, Marathondienstreihen, Arbeiten am Rande der minimal machbaren Personaldecke, Elternzeitproblematiken. Dogmata a la "Chirurgie lernt man nicht zwischen 8 und 16 Uhr". Herr Izbicki aus Hamburg hat sich erst auf dem Ärztetag in Erfurt ins Rampenlicht gerückt mit Aussagen wie "Guter Arzt und guter Familienvater geht nicht" (und warum eigentlich nicht -mutter?). Solange solche Vorstellungen vorherrschen, bewegt sich nur sehr langsam was. Aber wenn man mal so schaut - in den letzten Jahren sind auch viele Sachen besser geworden. Man kann sich ja zB noch ans AiP erinnern oder mal gucken, was Assistenzärzte so verdient haben, als es noch keinen TV-Ä gab....