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Hallo zusammen,
war bisher stiller Mitleser, aber muss jetzt doch mal meinen Frust als gestresster Assi hier abladen
Ich bin Assistent in der Inneren in einem kleinen Haus auf dem Land. Grund- und Regelversorgung. Hab gerade meinen letzten von 7 Nachtdiensten hinter mir. Hab irgendwie so keine Lust mehr auf die Arbeit unser Team ist nett, Chef ebenso, aber organisatorisch und von den Arbeitsbedingungen echt zum abgewöhnen. Irgendwie hadere ich grad mit allem und überlege echt
manchmal, ob ich nicht was anderes hätte studieren sollen. In den letzten Monaten war ständig irgendwas. Zu wenig Personal, Kündigungen, Krankheitsausfälle, etc. pp. Ihr kennt das sicher alle. Chaotische Stationsabläufe, die Dienste immer total stressig und
in letzter Zeit oft über Wochen 20-30 Patienten zu betreuen.
Ich bin morgens oft schon so demotiviert auf dem Weg zur Arbeit und würde am liebsten kündigen. Hab auch vor dieses Jahr in die Allgemeinmedizin in ne Teilzeitstelle. Ich merke so langsam, dass mir das arbeiten im Krankenhaus irgendwie keinen Spaß macht.
Bzw. es ist so viel, was den Spaß echt trübt. Nachtdienstblock mit 7x13h in dem man die komplette Innere mit ZNA, Intensiv und
ca. 120 Betten zu versorgen hat. Noch paar Monate, dann hab ich 2 Jahre Innere voll und hoffentlich meinen Notarztschein.
Das ist irgendwie so die einzige Motivation zur Zeit Die ganzen Ambitionen vom Studium, bzw. zu Anfang der Assistentenzeit
sind bei mir echt komplett abhanden gekommen. Aktuell will ich einfach nen Job, der halbwegs vernünftiges Gehalt bringt
und wo man nicht permanent 10 Sachen gleichzeitig machen muss und dauernd gestresst ist.
So, Frust abgeladen. Allen einen guten Start in die Woche
gelöscht
Geändert von Tarwah (30.04.2023 um 11:31 Uhr)
Mit 2 Jahren Innere hast quasi das Schlimmste hinter dir für einen Fachrichtungswechsel. Mehr brauchst z.B. für Allgemeinmedizin und Arbeitsmedizin nicht.
This above all: to thine own self be true,
And it must follow, as the night the day,
Thou canst not then be false to any man.
Hamlet, Act I, Scene 3
Ja, zwei Jahre werd ich auch auf jeden Fall durchziehen. Sind ja nur noch paar Monate.
@Tarwah, ich arbeite in BW. Finde die Nachtdienste eigentlich nicht mal das schlimmste. Wenigstens hat man da keine nervige Stationsarbeit, sondern nur ZNA und ITS. Macht mir echt noch am meisten Spaß von allem.
Ich bin mal gespannt, wie unsere Klinik den neuen TV umsetzen will dieses Jahr. Sind bei uns mit ND 8-12 Dienste im Monat.
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Uff was ein Dienst... viel zu tun, viele Schwerkranke Patienten, ich hab zum ersten Mal selber Akrinor gegeben, zum ersten Mal 4 (!) Häuser in der Umgebung abtelefoniert und kein ITS-Bett gekriegt, wir selbst waren abgemeldet, was ich auch zum ersten Mal erlebt habe-was aber nichts genützt hat, weil die anderen Häuser eben auch voll waren und irgendwo muss der Rettungsdienst ja hin. Nachts um eins musste ich einen Patienten rektal ausräumen- aber hey, das war sogar erträglich dank sehr netter Schwestern an meiner Seite. Die Kollegen haben bis 4 morgens operiert. Ich lag irgendwann im Bett, wurde mehrfach angerufen, kann mich aber jetzt null daran erinnern, worum es ging. Richtig geweckt wurde ich um kurz vor 6, durch die Ankündigung dramatischer Unterbauchschmerzen seit 2h beim Teenager, die spontan sistierten, bevor ich kommen konnte, war der Mensch weg...