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  1. #40001
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    Und vor Allem können die Ärzte nicht so leicht wechseln, sobald sie erst einmal in der Megaklinik sind. Ich fürchte, dass die zunehmende Zentralisierung mit Beschneidung von Niederlassungsmöglichkeiten den gleichen Effekt haben wird wie seinerzeit in der DDR: das die heimischen Ärzte einfach auswandern. Kann mir auch gut vorstellen, dass das Gleiche mit den Pflegekräften passiert.



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  2. #40002
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    Zitat Zitat von Nefazodon Beitrag anzeigen
    Wenn Du damit den Trend zur Reduktion der Anzahl von Krankenhäusern/Betten meinst, gerade diesen finde ich nicht gut.

    Am Ende werden alle nur verlieren. Patienten werden viel weiter fahren müssen um dann in einer anonymen Megaklinik behandelt zu werden, wo sie nur eine Nummer sind. Ärzte werden keine andere Wahl haben, als für ihre Weiterbildung in eine dieser Megakliniken zu gehen. Dort ist aber der Druck viel höher, die Arbeit viel durchgetakteter. Letztlich ist die Wahrscheinlichkeit in einem großen Haus und Zentrum im Bereitschaftsdienst 24h durchzuarbeiten viel höher als in einem kleinen Haus. Ob die individuelle Ausbildung unter dem Druck wirklich besser sein wird? Das wage ich zu bezweifeln....
    Das sehe ich komplett anders, weil gerade der Regelversorger keinen Schlaganfall oder Herzinfarkt behandelt, verliert der Patient Zeit dadurch. Oder gerade weil dort wenig Eingriffe durchgeführt werden, gibt es mehr Komplikationen. Ich finde den Trend gut und die Begründung nachvollziehbar.

    Die ganzen Doppelstrukturen kosten Personal und Geld. Geld gibt es tatsächlich genug, Personal nicht. Das arbeitet bereits jetzt an seiner Belastungsgrenze und soll dann auch noch klassische Fehlbelegungen und Doppelstrukturen mitbetreuen. Das ist kein gemütliches arbeiten meiner Ansicht nach.
    Eine mittelmäßige, relativ teure Versorgung möchte ich nicht. Für die Weiterbildung sind im Großen und Ganzen große Häuser garnicht so schlecht, weil man dann sehr viele Krankheitsbilder mal sieht und behandelt, die man später in der Praxis frühzeitig erkennen kann.
    Niemand von uns behandelt bekanntlich gerne Krankheitsbilder, die er nie gesehen hat.

    Ich habe selber in so einer kleinen Klinik Innere gemacht, wir haben Herzinfarkt, Hirnblutung und Apoplex bekommen und verlegt. Die Patienten haben nur Zeit verloren. Der Umgang miteinander war auch nicht besser als anderswo. Ich sehe da meine Kassenbeiträge fehlinvestiert, da es mehrere größere und bessere Kliniken in 10-20 km Entfernung gab. Das kleine Krankenhaus schließen würde ich nicht, sondern es klar auf Grundversorgung trimmen mit Schwerpunkt Geriatrie. Wirklich schwere Notfälle waren da nur bedingt gut aufgehoben meines Erachtens.
    Geändert von Valoron (18.07.2021 um 16:57 Uhr)



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  3. #40003
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    Zitat Zitat von cartablanca Beitrag anzeigen
    Und vor Allem können die Ärzte nicht so leicht wechseln, sobald sie erst einmal in der Megaklinik sind. Ich fürchte, dass die zunehmende Zentralisierung mit Beschneidung von Niederlassungsmöglichkeiten den gleichen Effekt haben wird wie seinerzeit in der DDR: das die heimischen Ärzte einfach auswandern. Kann mir auch gut vorstellen, dass das Gleiche mit den Pflegekräften passiert.
    Hier gibt's es eher Zuwanderung aus Niedriglohnländern, und die Ärztekammer genehmigt im Grunde alles relativ einfach. Aus der DDR sind nicht nur Ärzte geflohen, da wollten relativ viele bekanntlich weg....soweit ich mich erinnere.
    Hinzukommt, dass die großen Kliniken in der DDR unter mangelnder finanzielle Unterstützung litten. Während wir hierzulande die größte MRT Dichte Europas haben, um Mal ein Beispiel zu nennen.
    Ein ziemlich unpassender Vergleich meiner Ansicht nach.
    Geändert von Valoron (18.07.2021 um 16:55 Uhr)



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  4. #40004
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    Das stimmt. Es werden Einheimische auswandern und Ausländer einwandern. Aber ob es wünschenswert ist, dass der Großteil der Belegschaft aus ausländischen Ärzten und Pflegekräften besteht?



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  5. #40005
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    die zentralisierung verschiedener medizinscher leistungen ist doch kein schlechter gedanke. noch dazu einer, der in vielen anderen ländern sehr gut funktioniert.
    grundversorgung lokal gewährleisten, spezialisiertere versorgung jedoch in größere zentren verlegen.
    mittlerweile ist doch jede dorfklitsche darmkrebszentrum oder hat ein endoprothetikzentrum.
    sowas ist halt hanebüchener schwachsinn und schlicht nicht notwendig.
    wieso sollten denn solche leistungen nicht nur zentralisiert in größeren kliniken in größeren städten vorgehalten werden?
    große fallzahlen führen zu routinierten operateuren, einem routinierten umfeld und in so einem umfeld kann dann auch ein gutes teaching mit souveräner ausbildung erfolgen.
    wenn aber pro jahr in einem kleinen peripheren haus gerade so ein operateur die zahlen für das endoprothesenzentrum ranschafft oder gerade einmal eine handvoll whipples laufen, dann werden solche eingriffe auch nicht routiniert ausgebildet.
    das betrifft genauso logischerweise die anderen fachabteilungen, für die sich ähnliche beispiele finden lassen.
    wenn die versorgungs- und ausbildungsqualität steigt, wird das am ende auch einfluss auf die zufriedenheit der ärzte haben. ob es dann tatsächlich zum von cartablanca prophezeiten influx von ausländischen ärzten kommt, wage ich zu bezweifeln.



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