Tja das wurde Mal so festgelegt: Krankenhäuser, MVZ, Praxen sollen "Gewinn" machen. Wobei der Gewinn aus Beiträgen kommt. Das hat man sich hier so gewünscht. Wenn man den richtigen Posten hat, ist das durchaus lukrativ.
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Tja das wurde Mal so festgelegt: Krankenhäuser, MVZ, Praxen sollen "Gewinn" machen. Wobei der Gewinn aus Beiträgen kommt. Das hat man sich hier so gewünscht. Wenn man den richtigen Posten hat, ist das durchaus lukrativ.
"alle Kliniken schließen die eine gewisse Größe unterschreiten" ist zu einfach gedacht. Es sind ja immer dynamische Prozesse...
Früher gab es in Häusern eine Chirurgie und damit war alles erledigt. Dann hat die Spezialisierung zugeschlagen und es gibt Häuser mit x verschiedenen chirurgischen Abteilungen. In kleinen Häusern meist zumindest zwei (viszeral + unfall), die dann manchmal unter einem Chef, wie auch immer. Aber auch diese Abteilungen müssen/dürfen/sollen ausgelastet werden. Kleinere Brüche, Blinddarm, Galle, Ileus etc. kommen schon immer irgendwie. Aber was ist zum Beispiel mit TEPs? Manche Häuser bieten zum Beispiel auch TEPs an und erreichen damit eine Kombination aus Attraktivität für den einen oder die beiden Oberärzte die das gerne machen, die sind damit auch finanziert und da die auch da sind verteilen sich die Dienste auf mehr Leute. Oder Darmkrebssachen. Oder Schildkröten. Oder ...
Wenn du nun in kleineren Häusern manche (und vor allem elektive!) Eingriffe de facto verbietest weil sie einfach nicht mehr bezahlt werden, dann macht das diese Häuser unattraktiver. Das schafft mehr Chaos auf dem OP-Plan weil weniger planbare Sachen, mehr Schwankungen in der Auslastung, damit unattraktiver für Ärzte und OP-Pflege (auch Anästhesie + Pflege) usw. Und im Laufe der Zeit stirbt das Haus dann halt langsam.
Das ist ja auch der Grund warum sich manche kleinen Häuser so sträuben Eingriffe nicht mehr machen zu dürfen. Weil manche Eingriffe einfach super sind. Ich stell mir das in der Gefäßchirurgie grad vor: wenn Aorten und Carotiden nur noch an Unikliniken machen dürfte. Dann müsste ich mir ernsthaft überlegen ob ich mir nicht einen anderen Job suche. Nicht weil ich jeden Tag eine Aorta brauche. Aber immer mal wieder ein Carotis weil es einfach ein wunderschöner Eingriff ist und dann auch mal wieder eine Aorta.
Nichts für ungut, aber wogegen sich kleine Kliniken sträuben oder was Gefäßchirurgen gerne mal zwischendurch zur Abwechslung operieren, spielt in diesen Überlegungen keine Rolle. Sollte es auch nicht. Eine (ernst gemeinte und nicht vorgeschobene) Zentrierung auf das Patientenwohl täte der ganzen Debatte gut - aber so blauäugig bin selbst ich nicht
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Ich würde dir fast zustimmen, wenn das Patientenwohl fassbar und eindimensional wäre. Da gibt es die einen Patienten die heimatnah versorgt werden wollen weil die Familie Anteil nimmt, weil sie Besuche bekommen und brauchen etc. und die anderen (dazu zähle ich mich aktuell) die für eine Pankreatektomie auch einen Weg von paar hundert Kilometer auf sich nehmen würden, weil sie wissen dass die Komplikationsrate dort niedriger ist.
Und dann kommen wir schon wieder zu den Themen: was zählt mehr? Der Wunsch nach heimatnaher Versorgung oder die hochspezialisierten Zentren? Und wenn man heimatnahe Versorgung auch als schützenswert ansieht weil es vielen Patienten wichtig ist, dann lies dir unter dem Aspekt nochmal meinen Post durch.