teaser bild
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #40026
    DE-Systemprofiteur!
    Mitglied seit
    04.07.2002
    Ort
    München
    Semester:
    as horsemen pass by
    Beiträge
    3.807

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Teps werden nicht gemacht um basisinternistische Verluste auszugleichen (was auch immer das sein sollte), sondern um Coxarthrosen zu beheben, das sind nun a) keine hochdotierten und b) keine überkomplexen Eingriffe, die den Einsatz eines Zentrums erfordern würden.
    Wo ich dir recht gebe ist, daß die konservative Versorgung in egal welcher Fachdisziplin finanziell aufgewertet werden muß, das ist aber, denke ich, genereller fachübergreifender Konsens.
    Wirtschaftlicher Druck ist politisch gewünscht, meiner Meinung nach jedoch kontraproduktiv für die Qualität. irgendwann entsteht so nämlich genau die Fließbandmentalität, die oft und mit Recht am deutschen Gesundheitssystem kritisiert wird. Gerade für staatliche Kliniken sollten auch bewußt Defizite aufgehäuft werden, um eine bessere Basisversorgung sicherstellen zu können, Geld dafür ist im System genug.
    "Ich habe mein halbes Vermögen für Frauen, Autos und Alkohol ausgegeben, die andere Hälfte habe ich verprasst." ( George Best )



    Stark für Ärzte - Stark für Euch. - Der Hartmannbund - [Klick hier!]
  2. #40027
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    20.05.2020
    Beiträge
    237
    Zitat Zitat von Christoph_A Beitrag anzeigen
    Teps werden nicht gemacht um basisinternistische Verluste auszugleichen (was auch immer das sein sollte), sondern um Coxarthrosen zu beheben, das sind nun a) keine hochdotierten und b) keine überkomplexen Eingriffe, die den Einsatz eines Zentrums erfordern würden.
    Wo ich dir recht gebe ist, daß die konservative Versorgung in egal welcher Fachdisziplin finanziell aufgewertet werden muß, das ist aber, denke ich, genereller fachübergreifender Konsens.
    Wirtschaftlicher Druck ist politisch gewünscht, meiner Meinung nach jedoch kontraproduktiv für die Qualität. irgendwann entsteht so nämlich genau die Fließbandmentalität, die oft und mit Recht am deutschen Gesundheitssystem kritisiert wird. Gerade für staatliche Kliniken sollten auch bewußt Defizite aufgehäuft werden, um eine bessere Basisversorgung sicherstellen zu können, Geld dafür ist im System genug.
    Was ich damit sagen wollte: TEPs lohnen sich finanziell, eine konservative internistische Behandlung häufig nicht - obwohl beide Behandlungen sinnvoll und notwendig sind. Und das ist leider die Mischkalkulation, die im Krankenhaus stattfinden muss. Das ist meiner Meinung nach nicht sinnvoll und ein Fehlanreiz im DRG Systems. Du hast völlig recht - das Geld ist zur genüge da, es versickert nur an den falschen Stellen. Der Markt wird das auf keinen Fall selbst regeln, den Politikern (die genau wissen, was abgeht) ist es aber auch zu heikel etwas zu ändern und so dreht sich das Rad weiter...



    Stark für Ärzte - Stark für Euch. - Der Hartmannbund - [Klick hier!]
  3. #40028
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    03.06.2002
    Semester:
    Been there, done that... there was no T Shirt
    Beiträge
    4.919
    Zitat Zitat von Evidence based Beitrag anzeigen
    Du hast völlig recht - das Geld ist zur genüge da, es versickert nur an den falschen Stellen. Der Markt wird das auf keinen Fall selbst regeln, den Politikern (die genau wissen, was abgeht) ist es aber auch zu heikel etwas zu ändern und so dreht sich das Rad weiter...
    Na, das liegt auch daran, dass wir im Gesundheitssystem keine Marktwirtschaft haben.
    Da durch politische Anreize und Vorgaben sowohl (Mindest-) Mengen, Preise (DRG, EBM), als auch Qualität etc. pp. vorgegeben sind, => "Der Markt" kann nichts regeln, weil kein wirklicher Markt vorliegt. Leider sind wir im Gesundheitssystem in einem hochgradig planwirtschaftlichen System mit vereinzelten Inseln marktwirtschaftlicher Handlungsfreiheit gefangen, diese Hybridlösung funktioniert in keinem Fall besonders effizient, noch effektiv.

    Obzwar wir in unserem Handeln zu den am meisten kontrollierten (Kassen, KV), bürokratisierten (BMG, LMG, RKI, Kassen etc.) und regulierten (Regierungspräsidien, BGs, etc.) Branche tätig sind, funktioniert das Gesundheitswesen -trotz aller Reibungsverluste- sogar noch erstaunlich gut. Weniger planwirtschaftliche Vorgaben wären natürlich noch besser für alle Beteiligten- aber weniger Planwirtschaft wird es nicht geben. Es wird immer nur noch mehr Dokumentationspflichten, mehr Bürokratie und mehr Auflagen geben. Auch wenn wir irgendwann mal ein "Dokumentationslastenentpflichtungsgesetz" mit entsprechender 22 seitiger Durchführungsverordnung sehen werden /Exkurs Ende.



    Stark für Ärzte - Stark für Euch. - Der Hartmannbund - [Klick hier!]
  4. #40029
    DE-Systemprofiteur!
    Mitglied seit
    04.07.2002
    Ort
    München
    Semester:
    as horsemen pass by
    Beiträge
    3.807
    Genau das ist ja das Perverse daran, Du sollst in nem planwirtschaftlich ausgelegten System mit sozialistischer Einnahmen- und sogar Fallzahldeckelung marktwirtschaftlich arbeiten, eine contradictio in eo ispo eben. Und wie bei jedem guten sozialistischen System sind die erfolgreich, die die Grauzonen und Schlupflöcher am besten kennen und ausnutzen.
    "Ich habe mein halbes Vermögen für Frauen, Autos und Alkohol ausgegeben, die andere Hälfte habe ich verprasst." ( George Best )



    Stark für Ärzte - Stark für Euch. - Der Hartmannbund - [Klick hier!]
  5. #40030
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    03.06.2002
    Semester:
    Been there, done that... there was no T Shirt
    Beiträge
    4.919

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Zitat Zitat von Christoph_A Beitrag anzeigen
    Genau das ist ja das Perverse daran, Du sollst in nem planwirtschaftlich ausgelegten System mit sozialistischer Einnahmen- und sogar Fallzahldeckelung marktwirtschaftlich arbeiten, eine contradictio in eo ispo eben. Und wie bei jedem guten sozialistischen System sind die erfolgreich, die die Grauzonen und Schlupflöcher am besten kennen und ausnutzen.
    So ist es. Aber wir können uns den ganzen Tag über das System beklagen- ändern wird sich nichts.
    Daher müssen wir die Karten spielen, die uns ausgeteilt worden sind- so gut es das System eben zulässt.

    Edit: und wenn jemand das Gesundheitssystem mal wieder als Beispiel für "Marktversagen" in den Mund nimmt, dann dezent aber bestimmt darauf hinweisen, dass im Gesundheitssystem keine Marktwirtschaft vorliegt, sondern man allenfalls -wie fast immer- das Scheitern von planwirtschaftlichen Vorgaben und Bürokratie an der Wirklichkeit erleben kann (Stichwort: Terminservice Gesetz usw.).



    Stark für Ärzte - Stark für Euch. - Der Hartmannbund - [Klick hier!]

MEDI-LEARN bei Facebook